Wingcopter: Elektrische Transportdrohnen aus Darmstadt

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Wir haben mehrfach über die spannenden Entwicklungen rund um die Passagier- und Transportdrohnen berichtet. Insbesondere Volocopter mit seinen Teams in Bruchsal und München macht hier riesige Fortschritte. Heute berichten wir vom Mobility Startup Wingcopter aus Darmstadt. Nur drei Monate nach dem Einstieg hat das Family Office Corecam Capital Partners sein Investment in Wingcopter im Rahmen eines Second Closings aufgestockt. Im Dezember hatten sich die Investoren aus Singapur in einer Seed-Runde mit mehreren Millionen Euro an dem hessischen Startup beteiligt.

Wingcopter entwickelt Transportdrohnen für humanitäre und zivile Anwendungen. Die Drohne von Wingcopter gehört zur Kategorie der eVTOL-Drohnen. Das Fluggefährt ist eine senkrecht startende und landende, elektrisch angetriebene Drohne. Wingcopter hat sich als vielfach ausgezeichneter deutscher Hersteller unbemannter eVTOL-Flugsysteme dem Ziel verschrieben, das Leben von Menschen weltweit durch sinnvolle kommerzielle und humanitäre Anwendungen zu verbessern. Das Darmstädter Startup konzentriert sich auf die Lieferung medizinischer Güter sowie auf Zustellungen von Paketen und Lebensmitteln.

Bildrechte: Wingcopter – Transportdrohne im Einsatz in Krisengebiet

Wingcopter gewinnt Drohnenwettbewerb der Weltbank

Das Organisationskomitee der Lake Kivu Challenge hatte Anfang Mai die Gewinner eines Wettbewerbs für Drohnenanbieter bekannt gegeben und Wingcopter zum Sieger in der Kategorie “Emergency Delivery” gekürt. Zusätzlich erhielt Wingcopter einen Sonderpreis für seine Sicherheitsvorkehrungen, ein Preisgeld in Höhe von GBP 65.000.

Der Flug-Wettbewerb wurde im Rahmen des African Drone Forum 2020 ausgetragen, das im Februar 2020 erstmalig in Ruanda stattgefunden hat. Die von der ruandischen Regierung ausgerichtete und von Präsident Paul Kagame eröffnete Veranstaltung zielte darauf ab, das Potenzial autonomer Drohnenlieferungen für die Versorgung isolierter Gemeinden und ländlicher Gebiete in ganz Afrika aufzuzeigen. Für die Challenge hatten sich 92 Drohnenfirmen aus 35 Ländern beworben. Zehn Unternehmen wurden letztendlich eingeladen, ihre Fähigkeiten in realen Szenarien am Kivu-See in West-Ruanda unter Beweis zu stellen.

Bildrechte: Wingcopter – Gewinner eines Wettbewerbs für Drohnenanbieter in Afrika

Wingcopter konnte die Expertenjury während der dreiwöchigen Flugübungen mit einer perfekten Performance beeindrucken, zu der die voll-autonome Lieferung eines Notfallpakets vom Festland zur Insel Bugarura und die sichere Rückkehr zum Startpunkt gehörten. Der Hin- und Rückflug betrug 40 Kilometer und wurde „beyond visual line of sight“ (BVLOS) und ohne Batteriewechsel absolviert. Die Wingcopter-Drohnen benötigten für den Flug zur Insel lediglich 12 Minuten, eine drastische Reduktion gegenüber den mindestens 50 Minuten, die ein Boot für dieselbe Strecke braucht. Am Übergabeort war weder Landung noch menschliche Interaktion nötig, da das Paket mit Hilfe eines innovativen Windenmechanismus abgelassen wurde. Wingcopter hatte diese Art der Lieferung bereits erfolgreich in Vanuatu eingesetzt, wo im Auftrag des lokalen Gesundheitsministeriums und in Zusammenarbeit mit UNICEF 19 abgelegene Dörfer auf Abruf mit Impfstoffen versorgt wurden.

Das Startup erreichte seit Dezember eine Reihe von Meilensteinen

Seit dem Einstieg des Family Office Corecam Capital Partners im Dezember 2019 konnte das Mobility Startup mehrere Meilensteine erreichen:

  • In Kooperation mit Merck und der Frankfurt University of Applied Sciences hat Wingcopter den weltweit ersten Flug außerhalb der Sichtweite (BVLOS) zwischen zwei Produktionsstätten durchgeführt. Dabei wurden Laborproben über eine Distanz von 25 Kilometern vom Merck-Werk in Gernsheim zum Stammsitz des Unternehmens in Darmstadt geflogen – über Autobahnen und Bundesstraßen, Strom- und Bahntrassen sowie industrielle Infrastruktur hinweg.
  • Im Rahmen eines Hilfsprojekts in Malawi konnten innerhalb eines Monats 90 kg Medikamente per Wingcopter in entlegene, durch ein Hochwasser teilweise von der Außenwelt abgeschnittene Gegenden geliefert und insgesamt über 10.000 Kilometer geflogen werden.
  • In Folge der erfolgreichen Teilnahme am African Drone Forum und der Lake Kivu Challenge in Ruanda haben mehrere afrikanische Regierungen und internationale Organisationen ihr Interesse an einer Zusammenarbeit mit Wingcopter bekundet.
  • Mit mehreren weltweit tätigen Unternehmen konnten kommerzielle Partnerschaften abgeschlossen werden.

Wingcopter: „Technology with a Purpose“

Auffallend in den Testflügen von Wingcopter ist der Fokus auf afrikanische Einsätze. Die Transportdrohne kann im Sinne der Lieferung auf der letzten Meile ganz bewusst bei der Katastrophenhilfe eingesetzt werden. Wenn diese Katastrophen eintreten und die Infrastruktur vor Ort in Trümmern liegt, retten schnelle Transportlösungen in Krisengebieten Leben. Wingcopter kann dank seines Fluggerätes Hilfsgüter sicher und schnell über große Entfernungen liefern.

Dazu ergänzt Martin Lechner, Managing Partner von Corecam Capital Partners: „Das weltweite kommerzielle Interesse an Wingcopters innovativen und leistungsfähigen eVTOL-Drohnen ist beeindruckend. Vor dem Hintergrund der sehr positiven Entwicklung der letzten Monate unterstützen wir Wingcopter in einer zweiten Finanzierungsrunde, damit das Team die weiteren ehrgeizigen Wachstumspläne erfolgreich umsetzen kann.“

Wofür nutzt das Mobility Startup Wingcopter das Wachstumsgeld

„Mit dem zusätzlichen Kapital werden wir das Team weiter aufstocken, um die hohe Nachfrage bedienen zu können und die Weiterentwicklung des Wingcopters zu beschleunigen“, erklärt Wingcopters CEO Tom Plümmer. Stolz ist man bei den Hessen, dass man in den vergangenen Monaten u.a. durch die Flüge im Rahmen von Hilfsprojekten eindrucksvoll die Eigenschaften der Wingcopter-Drohne im Flugbetrieb zur Schau stellen konnte.

Informationen zur Wingcopter-Drohne

Die elektrisch angetriebenen Wingcopter-Drohnen können wie Multicopter senkrecht auf kleinstem Raum starten und landen und fliegen lange Strecken genauso effizient und schnell wie Flächenflugzeuge. Hierdurch werden Reichweiten von bis zu 120 Kilometern und eine Guinness-Weltrekordgeschwindigkeit von 240 Stundenkilometern ermöglicht. Selbst bei kräftigem Wind bis zu 70 km/h oder schlechtem Wetter fliegt der Wingcopter autonom und zuverlässig. 

Unser Fazit zu Wingcopter

Die Wingcopter-Drohne fokussiert mit ihrem Einsatz im Rahmen kommerzieller und humanitärer Anwendungen in einem enorm wichtigen Segment für Transport-Fluggeräte. Die bereits erfolgten Einsätze in den Krisengebieten in Afrika zeugen von ihrer Einsatzfähigkeit. So ergibt Technologie tatsächlich einen Sinn und kann als effiziente Hilfe bereits heute eingesetzt werden.

Ich bin Michael, der Autor des emobilitaetblogs

Mein aktuelles Fahrzeug: ein BMW i3

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