Mein Rocketeer Interview zu aktuellen Herausforderungen der Mobilität

Aktuell Fahre ich: BMW i3

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Aktuell fahre ich: BMW i3

Im letzten Jahr startete mit über 700 Teilnehmern in Augsburg das Rocketeer Festival. Ich hatte das Vergnügen, mit einer Keynote dieses großartige Festival in 2019 im Augsburger Kongresszentrum zu starten. Das Rocketeer entwickelte sich quasi über Nacht zum zweitgrößten Startup- und Innovations-Event in Bayern, nach der Bits & Pretzels Konferenz in München.

Leider musste dieses Jahr das Event aus den bekannten Gründen abgesagt werden. Jetzt freuen wir uns alle auf das kommende Jahr 2021 und ein noch größeres, spannenderes, innovatives Rocketeer. Um die Zeit bis dahin ein wenig zu verkürzen, haben die Organisatoren mit Rocketeer.de einen Blog erschaffen, auf dem immer wieder zu Innovationsthemen berichtet wird.

Meine Antworten rund um Innovationen, Startups und Mobilität

Und so war es mir eine große Ehre, im Rocketeer Magazin zu einigen Fragen rund um Innovationen, meinen derzeitigen Tagesablauf und letztlich den aktuellen Herausforderungen Stellung zu beziehen. Meine Antworten rund um das Thema Mobilität habe ich hier nochmals zusammengefasst und gebe ein paar weitere Insights dazu.

Wie glaubst du beeinflusst die derzeitige Pandemie die Innovationsbereitschaft in Deutschland?

Leider beeinflussen die Nachwehen der Pandemie (Corona – COVID-19) viele Branchen negativ. So sind in der Mobility Szene viele Geschäftsmodelle derzeit in Frage gestellt, da wir alle tatsächlich in den letzten Monaten ja weniger unterwegs waren. Als Beispiel nenne ich das RidePooling – alleine die Bahn Tochter Clevershuttle musste bis auf drei Standorte alle Städte (so auch Berlin) aus Kostengründen schließen. Nach den Schließungen fährt CleverShuttle noch in diesen drei Städten: Leipzig, Düsseldorf und Kiel. Viele der Investoren halten sich derzeit stark zurück, unterstützen maximal bereits bestehende Investments im eigenen Portfolio. Da bleibt an Innovationsgeist einiges auf der Strecke.

Die Leser dieses eMobilität Blogs wissen, dass ich ein großer Fan von Ridepooling und Ridesharing Angeboten bin. Sie ergänzen sinnvoll den ÖPNV, die Kürzungen bei Clevershuttle werfen kein gutes Licht auf die Startup-Förderung bei der Deutschen Bahn. Es bleibt abzuwarten, wie die Wettbewerber ioki mit seinen Ridepooling Tests in und um Hamburg, oder die diversen Kooperationen von Daimler Tochter ViaVan in diesem Jahr vorankommen.

Als Investor interessieren dich unter anderem die Bereiche Logistik, Next-Generation Mobility und Smart City. Was macht diese Themen so spannend?

Mobility und Logistics vereinen als Megathemen die Bereiche Transport, Bewegung, Ökologie und beantworten Fragen, wie wir in Zukunft zusammenleben wollen (Smart Cities). Hier werden die digitalen Zukunftsthemen wie Internet of Things, Smart Devices, E-Mobility und Connectivity zusammengeführt.

Dabei geht es in den urbanen Zentren vielfach um die Bewältigung der letzten Meile für Menschen und Güter. Doch auch auf dem Land brauchen wir neue Mobilitätskonzepte, um unserer alternden Bevölkerung Lösungen für das Bewegen von A nach B zu liefern.

Viele europäische Städte wie Paris, Rotterdam oder Kopenhagen machen es uns vor: hier wird Mobilität weiter gedacht und geplant, als bei uns. Diese Beispiele sollten wir uns zu Herzen nehmen, denn gerade hier in der Stadt Augsburg und im Landkreis stehen wir doch in Sachen Mobility und Logistik vor enormen Herausforderungen. Diese Themen finde ich spannend und inspirierend zugleich.

Hättest du lieber ein selbstfahrendes Auto oder Flugtaxis?

Autonomes Fahren gilt als die Königsdisziplin für Fahrzeuge hier auf der Erde. Sie ist so unendlich viel komplexer, als das Fortkommen per Flugtaxi, denn in der Luft selbst ist jede Aktion und jeder Quadratmeter streng reguliert. Auf unseren Straßen hingegen sind die Unwägbarkeiten so viel präsenter. Von daher optiere ich für das Autonome Fahren, vor allem im Berufsverkehr zu Stoßzeiten.

Am autonomen Fahren und den Flugtaxis scheiden sich ja bekanntlich die Geister. Ich verfolge die Aktivitäten von Mobility Startups wie etwa Volocopter aus Bruchsal und München sehr genau. Ich bin tatsächlich davon überzeugt, dass wir mit dem autonomen Fahren mehr Bewohnern auf unserer Erde einen echten Mehrwert bieten können. In Kombination mit Ridepooling sehe ich hier ganz reale Lösungen für unsere Städte. Sowohl im Personen- als auch im Warentransport werden wir in den nächsten fünf bis zehn Jahren autonome Lösungen in den Städten sehen.

Bildrechte: Waymo Presseseite

Allerdings müssen wir in Europa auch hier aufpassen, den Anschluss nicht zu verlieren. Die großen Anbieter im Marktsegment Autonomes Fahren sind neben dem unbestrittenen Marktführer Waymo Unternehmen wie Uber, Didi, Lyft oder vielleicht Apple. Sie stammen allesamt aus den USA oder sind in China beheimatet. Sie alle verfügen über einen riesigen Investitionsspielraum, operative Verluste über den Aufbau einer starken Marktposition zu kompensieren. Viele Anbieter setzen auf Partnerschaften, um gemeinsam die horrenden Kosten zu teilen und letztlich mit komplementären Stärken selbstfahrende Fahrzeuge auf die Straße zu bekommen.

Mein Fazit zu den aktuellen Herausforderungen der Mobilität

Um also in dieser Königsdisziplin der Mobilität, dem Autonomen Fahren, wettbewerbsfähig zu bleiben, brauchen wir in Europa Innovationsgeist und Mut zu neuen Geschäftsmodellen in Mobilität und Logistik. Und genau dafür gibt es ja das Rocketeer Festival in Augsburg. Ich freue mich auf das nächste Jahr.

Ich bin Michael, der Autor des emobilitaetblogs

Mein aktuelles Fahrzeug: ein BMW i3

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