Crunchtime für Elektroauto Startups

Aktuell Fahre ich: BMW i3

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Aktuell fahre ich: BMW i3

Nun, das Wort Elektroauto Startups ist wohl etwas irreführend, denn viele der neuen Elektroauto Hersteller gehören wohl eher zu den ‚Grownups‘. Sei’s drum – es ist Crunchtime für viele dieser jungen Elektroauto Hersteller und das hat natürlich mit den Nachwirkungen der Corona-Pandemie zu tun.

Tesla marschiert von Rekord zu Rekord

Der amerikanische E-Auto Hersteller Tesla ist ja bekanntlich in den letzten Quartalen vom Krisenfall zum Vorzeigeunternehmen der Autobranche mutiert. Und so ist es für viele Experten kein Wunder, dass Tesla mit einer Marktkapitalisierung von 200 Milliarden US Dollar inzwischen der größte, börsennotierte Autohersteller weltweit ist. Im Januar knackte Tesla die 100 Milliarden US Dollar, sechs weitere Monate später hat sich der Unternehmenswert bereits wieder verdoppelt. Tesla hat damit die summierten Börsenwerte von VW, Daimler und BMW überholt – it’s Showtime Baby!

Viele kleine Elektroauto Hersteller kämpfen ums Überleben

Für einige kleinere Newcomer unter den Elektroauto Herstellern hingegen ist Crunchtime. Es geht für sie ums Überleben. Nach dem Aus des elektrischen Nutzfahrzeuges Streetscooter als Posttochter im ersten Halbjahr, folgen in den letzten Tagen die Schicksalsnachrichten Schlag auf Schlag.

Dem chinesischen Elektroautohersteller BYTON scheint das Geld auszugehen. Am letzten Dienstag, den 30. Juni, bestätigten die Chinesen die Einstellung der Produktion für ein halbes Jahr. Kurzarbeit, Entlassungen und scheinbar fehlende Gehaltszahlungen seit dem ersten Quartal deuten auf ein vorzeitiges Ende des so hoffnungsvoll gestarteten Elektroauto-Bauers hin. Ich selbst hatte mit dem ehemaligen CEO Carsten Breitfeld im letzten Jahr auf der CES in Las Vegas gesprochen. Dieses Jahr sollten in China, in 2021 dann die ersten BYTON Fahrzeuge in den USA (unter anderen ein SUV) auf den Markt kommen.

Bildrechte: Michael Brecht – BYTON Vorstellung auf der CES in Las Vegas 2019

Dann folgte am 1. Juli die Meldung, dass das Amtsgericht Aachen das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung über das Vermögen des Elektroautoherstellers e.GO Mobile AG aus Aachen eröffnete. Prof. Günther Schuh, CEO von e.GO Mobile vermeldet zwar weiterhin, dass „das Interesse am e.GO Life ist nach wie vor sehr groß“ sei. Doch jetzt werden für den Monat Juli die Produktion sowie alle Entwicklungstätigkeiten „zur Schonung der Insolvenzmasse“ ausgesetzt.

Mein Fazit zur Crunchtime unter den Elektroauto Startups

Es geht nach halbwegs überstandener Corona (COVID-19) Pandemie vor allem ums liebe Geld. Diejenigen ‚Startups‘, die sich vor allem mit Hardware Lösungen, wie etwa dem Bau von Elektroautos, beschäftigen, die finden unter den Investoren derzeit kaum Gehör. Investoren scheuen die hohen Anlaufkosten und einen zunehmend harten Wettbewerb um den Verkauf der elektrischen Fahrzeuge.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass wir in den kommenden Jahren vor dramatischen Veränderungen unseres Mobilitätsverhaltens stehen. Nicht mehr der Besitz des eigenen Fahrzeuges, sondern Sharing Modelle oder flexible Lösungen wie etwa die Langzeitmiete unterschiedlicher Fahrzeuge aus dem Portfolio eines Anbieters werden im Vordergrund stehen. Ich rechne mit weiteren Insolvenzen und Aufgaben kleinerer Hersteller von elektrischen Fahrzeugen in den kommenden Wochen. Und selbst die großen Hersteller, die sich zu langsam auf diese neue Marktsituation einstellen, sind nicht unbedingt sicher. It’s Crunchtime in der Automobilindustrie …

Ich bin Michael, der Autor des emobilitaetblogs

Mein aktuelles Fahrzeug: ein BMW i3

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