Jung-Unternehmer Severin Mitterwald zu den Trends der Mobilität für 2020

Aktuell Fahre ich: BMW i3

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Aktuell fahre ich: BMW i3

Wir beginnen unsere Serie zum Rückblick des Jahres 2019 mit einem Beitrag des Jungunternehmers Severin Mitterwald aus Augsburg. Severin gilt inzwischen als Experte für Bewegtbildproduktionen. Als geschäftsführender Inhaber der ZEHNTAUSENDGRAD Videowerbung GmbH  und der SO EASY Erklär- & Animationsvideos GmbH konnte er zahlreiche nationale, sowie internationale namhafte Kunden gewinnen und neue Märkte erobern. Er arbeitet für mittelständische Betriebe, bis hin zu DAX Konzernen. Im Bereich Mobilität wurden mehrere Projekte für Faurecia, BMW Group oder Jaguar Land Rover erfolgreich durchgeführt.

Bühne frei für deinen Rück- und Ausblick in Sachen Mobilität lieber Severin:

Der Wandel der Mobilität als stete Konstante

Der Wandel in der Mobilität war schon immer vorhanden. Doch heute beschleunigen Umweltverschmutzung, die Dieselkrise, Urbanisierung und Digitalisierung die Entwicklung in der Automobil- und Mobilitätsbranche. Die Veränderung ist in den Trends für 2020 weiterhin sichtbar und die Elektromobilität wird ein heißes Thema bleiben.

Severin sieht ein großes Potential für Wasserstoff-Fahrzeuge

Ich sehe aktuell großes Potenzial im Bereich der Wasserstoff-Fahrzeuge. Die Kosten werden weiter sinken, dann haben wir hier eine Massentaugliche Alternative zu Verbrennermotoren und herkömmlichen Elektromotoren.

Viele Leute vergessen, dass Toyota bereits im Jahr 2014 ein wasserstoffbetriebenes Serienfahrzeug auf den Markt gebracht hat. Die Vorteile überwiegen meiner Meinung nach stark gegenüber den Alternativen. Ebenso emissionsfreie Leistung wie ein herkömmlicher Elektromotor, die Reichweite und Betankungszeit eines Verbrenners.

Bisher sind die hohen Kosten ein Problem, aber sie sinken derzeit und werden es mit dem Start der Massenproduktion weiter tun. Die Auswahl an Fahrzeugen ist noch sehr begrenzt, aber es kommen laufend neue Modelle auf den Markt, die Reichweite liegt aktuell bei knapp 600 Kilometern.

Um die Technologie voranzutreiben, ist die Hyundai eine Partnerschaft mit Audi eingegangen, um gegenseitige Lizenzen zu erhalten. Toyota möchte stärker in die Massenproduktion gehen und weitere Modelle auf den Markt bringen, um von den daraus resultierenden niedrigeren Kosten zu profitieren.

Aktuell haben wir die Technik bereits in Zügen und Lkw im Einsatz. Ich denke die Schätzungen stimmen, dass bis 2030 alle Verkehrsmittel außer Containerschiffe und Flugzeuge wirtschaftlich sinnvoll mit Wasserstoff betrieben werden können.

Die Konnektivität in den Fahrzeugen wird immer professioneller

Vernetzte Autos, die sich mit dem Smartphone oder dem Haus verbinden, sind bereits seit einigen Jahren verfügbar und mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Der zukünftige Wandel wird hier vermutlich stärker im Bereich des autonomen Fahrens zu spüren sein, sobald die Technik des Autos auch zuverlässig mit der Umwelt kommuniziert und unsere Straßen dementsprechend modernisiert werden. Die Unterschiede der verschiedenen Autos wird meiner Einschätzung nach auch immer mehr in den Konnektivitätsdiensten zu spüren sein als etwa in der Motorleistung.

Die deutschen Automobilhersteller und Zulieferer haben auch erkannt, dass sie gemeinsam das beste System für autonome Fahrzeuge entwickeln können, wenn die Zusammenarbeit funktioniert werden wir hier auch eine deutliche Entwicklung sehen können (bisher VW, BMW, Daimler, Bosch und Continental). Im öffentlichen Nahverkehr starten bald die e.GO Mover von ZF und e.Go auf den Straßen. Die elektrischen und autonomen Kleinbusse gehören bestimmt bald in jede deutsche Stadt und bieten uns die Möglichkeit der emissionsfreien Mobilität.

Das Geschäftsmodell der Autobranche wird vermutlich auch einen Wandel erleben, die erhobenen Daten aus den Diensten für Sicherheit, Navigation und Infotainment bieten ein enormes Potenzial für neue Einnahmequellen für die Hersteller. Connectivity ist damit die neue Basis in der Automobilindustrie, ohne die neue Innovationskonzepte nicht umgesetzt werden können. Ich denke der Verkauf der Daten und die verbesserte Kundenpersonalisierung aufgrund der gesammelten Daten werden die Branche bald stärker vorantreiben, als man erwartet.

Das derzeit beherrschende Thema auf der letzten Meile: die Mikromobilität

Dieses Jahr haben wir den Einzug der E-Scooter in deutschen Städten erlebt. Der Hype um die kleinen Roller ist ein spannendes Phänomen, aber ich glaube, dass er bald endet. Ähnlich wie bei den Segways vor einiger Zeit werden die Scooter vermutlich mehr für Spaßaktivitäten wie Stadtführungen im Einsatz sein, als zum Beispiel für die letzten Meter von der U-Bahn-Station zum Büro.  Ich bin gespannt, ob die Roller wirklich so stark zur autofreien Stadt beitragen werden, wie es häufiger gesagt wird.

Ich finde die On-Demand-Fahrgemeinschaftsdienste viel zukunftsfähiger. Ich wünsche mir, hier im nächsten Jahr eine stärkere Veränderung in Deutschland zu sehen und die Dienste in jeder Stadt nutzen zu können. Das Konzept, mehrere Personen mit ähnlichen Routen in einem Fahrzeug einzusammeln und auf der effizientesten Route ans Ziel zu bringen ist meiner Meinung nach die Zukunft, vor allem in Verbindung mit dem autonomen und emissionsfreien Fahren. Wenn die Dienste flächendeckend funktionieren können wir vielleicht wirklich bald auf ein eigenes Auto verzichten.

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Serverin, wir danken dir für deinen Beitrag mit den drei Trends aus deiner Sicht für das kommende Jahr. Gleichzeitig wünschen wir dir viel Erfolg beim weiteren Ausbau von Zehntausendgrad u.a. bei eurem Wachstum als Startup in London und (hoffentlich bald) an vielen weiteren Standorten.

Ich bin Michael, der Autor des emobilitaetblogs

Mein aktuelles Fahrzeug: ein BMW i3

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