Die tatsächliche Reichweite von E-Autos ist oft das entscheidende Kriterium für Käufer. Die Angabe der WLTP-Reichweite durch die Hersteller unterscheidet sich jedoch oft deutlich von der realen Reichweite im Alltag. Im Jahr 2010 lag die durchschnittliche Reichweite von Elektroautos bei nur 123 Kilometern. Heute, im Jahr 2024, erreichen moderne Modelle im Schnitt beeindruckende 393 Kilometer. Diese beeindruckende Entwicklung zeigt, wie sich die tatsächliche Reichweite E Autos kontinuierlich verbessert hat.
Allerdings reicht eine starke Akkuleistung für hohe Reichweiten allein nicht aus. Auch der tatsächliche Verbrauch spielt eine wichtige Rolle.
AUTO BILD hat 51 Elektroautos getestet, wie weit sie mit einer Ladung kommen. Dabei simulierte sie Bedingungen für Benzin- und Dieselfahrzeuge, die den geringsten Spritverbrauch haben: Tempo 130 auf der Autobahn. Das Ergebnis war überraschend.
Selbst Autos wie der BMW iX xDrive50 oder der Lucid Air, die als Reichweiten-Champions gelten, erreichten im Test nur 633 Kilometer. Das ist weit unter den Angaben der Hersteller.
WLTP-Reichweite vs. reale Reichweite von Elektroautos
Ein Test von AUTO BILD zeigte große Differenzen zwischen WLTP-Angaben und tatsächlichem Verbrauch. Manche Elektroautos schaffen im Alltag nur die Hälfte der angegebenen WLTP-Reichweiten. Beispielsweise der Mercedes EQB 350 4MATIC oder der VW ID.3 Pro. Beide fallen signifikant hinter den Versprechungen zurück.
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Hätten Sie es gewusst…?
Welches Elektroauto hat im Jahr 2024 die größte tatsächliche Reichweite?
Sogar bei bekannten Modellen wie dem Tesla Model 3 oder dem Skoda Enyaq sind die realen Reichweiten niedriger. Das Tesla Model 3 bewältigte im Test nur 363 Kilometer. Der Skoda Enyaq kam auf 380 Kilometer. Der VW ID.3 erreichte 340 Kilometer, weniger als versprochen. Mit meinem früheren Tesla Model 3 hatte ich ähnliche Erfahrungen gemacht, was die Diskrepanz zwischen versprochener und realer Reichweite betrifft.
Das beste Ergebnis erzielten der BMW iX xDrive50 mit 633 Kilometern Reichweite und der Lucid Air Dual Motor Touring AWD mit 725 Kilometern Reichweite. Der Hyundai Ioniq 6 überzeugte mit einem Stromverbrauch von 15,5 kWh/100 km. Im Vergleich verbrauchte der Citroën ë-Spacetourer viel, 29,7 kWh auf 100 Kilometer.
Der Test zeigt, dass die Praxis-Reichweiten oft niedriger sind. Käufer sollten ihre Erwartungen realistisch halten. Doch moderne Elektroautos wie der BMW iX oder der Hyundai Ioniq 6 sind für viele Alltagsfahrten gut geeignet.
Elektroauto Reichweiten-Könige nach WLTP
Welche Elektroautos haben die weiteste Reichweite, gemessen nach WLTP-Standard? Stand März 2024 führt der Mercedes EQS mit bis zu 769 Kilometern. Knapp dahinter ist der Mercedes EQS SUV mit 664 Kilometern.
BYD aus China ist mit dem Seal auch stark vertreten. Es kann bis zu 650 Kilometer fahren. Das Tesla Model S Long Range schafft es mit 652 Kilometern ebenfalls auf die Liste.
Mein Tipp: THG-Prämie einlösen – viele E-Autofahrer vergessen es
Vielen Elektroautofahrern ist gar nicht bekannt, dass sie – Jahr für Jahr aufs neue – danke E-Auto ein Anrecht aufs Einlösen der sog. THG-Prämie haben. Diese Prämie belohnt E-Autofahrer für ihren Beitrag zum Umweltschutz.
Das Problem ist jedoch, dass die THG-Prämie dem Begünstigten nicht einfach zufällt: Sie muss vielmehr „eingelöst“ werden. Und das lohnt sich, erhält die im Fahrzeugschein registrierte Person (auch bei Leasing) eine nette, dreistellige Summe (2023. ca. 300 bis 400€, 2024 jedoch nur bis zu 100€)
Zum Einlösen kann man auf diverse Anbieter zurückgreifen, die sich um die Bürokratie kümmern. Selbst einreichen kann man die THG-Quote nicht.
Einen guten Überblick über die verschiedenen Anbieter haben wir bei diesem THG Quoten Vergleichsportal gefunden.
Ein weiteres Top-Modell ist der Polestar 2 mit 635 Kilometern. Diese Fortschritte zeigen, wie Elektroautos immer alltagstauglicher werden.
Tatsächliche Reichweite von E-Autos im ADAC Ecotest
Der ADAC prüft oft, wie weit Elektroautos wirklich fahren können. Diese Tests zeigen die reale Reichweite und den Verbrauch. Im ADAC Ecotest werden Elektroautos aller Größen und Preisklassen geprüft. Dies erfolgt unter gleichen, standardisierten Bedingungen. Dadurch kann man die Autos gut vergleichen.
Die Ergebnisse der Tests sind spannend. So hat sich die Reichweite von E-Autos in den letzten Jahren deutlich erhöht. 2010 waren es im Schnitt 123 km. 2023 erreichten die Modelle aber schon 393 km.
Ein besonderes Auto war der Hyundai Ioniq 6. Er verbrauchte nur 15,5 kWh/100 km, was sehr wenig ist. Weitere Modelle, wie der Citroën ë-Spacetourer und der Mercedes EQV, waren größer und schwerer. Sie verbrauchten deshalb mehr Strom.
Einflussfaktoren auf die Reichweite von Elektroautos
Die Reichweite von Elektroautos wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die sowohl technischer als auch umweltbedingter Natur sind. Ein Elektroauto fährt unterschiedlich weit, je nach Batteriegröße. Die Batterie ist entscheidend für die Fahrstrecke ohne Nachladen. Neue E-Autos schaffen oft mehr als 500 Kilometer.
- Technische Faktoren:
- Batteriekapazität: Größere Batterien speichern mehr Energie und ermöglichen längere Strecken. SUVs haben oft eine größere Reichweite als Kleinwagen, da sie Platz für größere Akkus bieten.
- Effizienz des Antriebsstrangs: Effiziente Elektromotoren und fortschrittliche Steuerungssysteme minimieren den Energieverbrauch.
- Fahrzeuggewicht: Leichtere Fahrzeuge benötigen weniger Energie, was die Reichweite erhöht.
- Umweltbedingungen:
- Temperatur: Niedrige Temperaturen verringern die Effizienz der Batterie und erhöhen den Energieverbrauch für Heizung.
- Klimaanlage: Nutzung der Klimaanlage im Sommer zieht zusätzliche Energie aus der Batterie.
- Fahrverhalten:
- Konstantes Fahren: Moderate Geschwindigkeiten maximieren die Reichweite.
- Häufiges Beschleunigen und Bremsen: Erhöht den Energieverbrauch und verringert die Reichweite.
- Topografie:
- Gelände: Bergauf-Fahrten verbrauchen mehr Energie als Fahrten auf ebenem Gelände oder bergab.
Erhebliche Ladeverluste bei E-Autos
Beim Laden von Elektroautos schwindet Energie unweigerlich. Mehr Strom wird gebraucht, als in der Batterie landet. Das umzusetzen, braucht viel Kraft. Es passiert, wenn Wechselstrom in Gleichstrom verwandelt wird. Trotzdem zahlen wir für den vollen Strom, auch wenn nicht alles in der Batterie landet.
Es zeigt sich ein großer Unterschied bei verschiedenen Autos. So benötigt ein BMW iX für eine 105-kWh-Batterie 125,2 kWh laut ADAC. Der Twingo Electric (27,2 kWh für 22 kWh Batteriekapazität) und der Ford Mustang Mach-E (106,3 kWh für 88 kWh) sind ähnlich betroffen. Die Ladeverluste bewegen sich meistens zwischen 5% und 30%.
Im ADAC-Test fielen die Ladeverluste bei 27 Modellen auf. An normalen Steckdosen waren sie höher als an Wallboxen. Der VW ID.3 verlor an der Eigentumssteckdose 13,6%, an der Wallbox nur 9%. Ein Fiat 500e hatte an der Wallbox 6,3% Verlust, an der normalen Steckdose 12,7%. Teslas Model 3 lag an normalen Steckdosen bei 15,2%, an Wallboxen bei 7,7%. Der Renault Zoe erreichte 25% an normalen Steckdosen und 9,7% an Wallboxen.
Viele Faktoren spielen eine Rolle bei den Ladeverlusten. Zum Beispiel der Kabeltyp, die Länge und die Temperatur. Die Ladeeffizienz sinkt auch, wenn die Batterie sich beim Laden aufwärmt. So konnte der VW ID.3 zusätzliche Kosten von ca. 85,80 Euro verursachen. Beim Renault Zoe R135 Z.E. 50 waren es mit 64,3 kWh ca. 154,80 Euro mehr.
Elektroautos mit der größten Reichweite auf der Autobahn
Bei Elektroautos für Langstrecken ist die Reichweite entscheidend. Besonders auf der Autobahn zeigt sich, welches Auto lange Strecken schafft. Ein Test von AutoBild ging dieser Frage nach. Sie überprüften, wie weit Elektroautos bei 130 km/h fahren können.
Der Mercedes EQS 450+ führt die Liste an. Er schafft nach WLTP-Norm 665 Kilometer, im Test 482 Kilometer. Knapp dahinter der BMW iX xDrive 50, der mit 630 Kilometern Reichweite im Test 434 Kilometer zurücklegte. Auch der BMW iX M60 xDrive überzeugte, mit 430 Kilometern in Tests bei einer WLTP-Reichweite von 501-564 Kilometern.
Der Genesis Electrified G80 schneidet ebenfalls gut ab. Er erreichte 427 Kilometer, bei einer WLTP-Reichweite von 520 Kilometern. Als Fünftes in der Rangfolge erscheint der BMW i7. Seine WLTP-Reichweite beträgt 608 Kilometer, im Test fuhr er 388 Kilometer.
Es gibt also Elektroautos, die auch auf der Autobahn lange Strecken fahren können. Bei der Wahl für Langstrecken sind Reichweite und Ladeinfrastruktur jedoch wichtige Kriterien. Die aufgeführten Modelle zeigen aber, dass man mit Elektroautos schon heute bequem lange Strecken fahren kann.
Fazit
Die neuen Elektroautos versprechen, dass wir seltener stoppen müssen, um Strom zu tanken. Doch es wird noch dauern, bis sie so praktisch wie normale Autos auf Langstrecken sind. Beim Vergleich der tatsächlichen Reichweite mit den Herstellerangaben gibt es überraschende Unterschiede. Vor allem kleine Modelle erreichen die versprochene Strecke oft nicht.
Die Reichweite hängt vor allem von der Größe des Akkus ab. Es gibt aber schon Autos, die auf der Autobahn mehr als 400 Kilometer weit kommen. Doch das hängt auch vom Wetter und der Fahrweise ab. Bei Kälte oder wenn man schnell fährt, braucht das Auto mehr Strom. Dann schafft es nicht so weit wie gedacht. Mit meinem BMW i3 erreiche ich unterschiedliche Reichweiten, da viele Faktoren dies beeinflussen. Abhängig von den Wetter- und Straßenbedingungen variieren die Reichweiten zwischen 165 und 360 km.
Die Elektromobilität verbessert sich, aber für lange Reisen gibt es noch Hindernisse. Mehr Ladestationen und bessere Batterien sind nötig. Während wir darauf warten, können wir die Vorteile von Elektroautos im Alltag nutzen. Wichtig ist es, die angegebene Reichweite zu überprüfen, da sie von der Realität abweichen kann.
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