SSP-Plattform von VW: Die neue Plattform von Volkswagen für Elektroautos in Kassel

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Als jemand, der den Wandel der Elektromobilität seit Jahren hautnah miterlebt, verfolge ich die Entwicklungen bei Volkswagen mit besonderem Interesse. Nicht nur, weil ich einst selbst Teil des Teams war, das den BMW i3 entwickelte, sondern weil ich die Fortschritte der Technologie mit jedem neuen Elektrofahrzeug in meiner Garage spüren kann. Die neueste Entwicklung, die meine Aufmerksamkeit erregt hat, ist die kommende SSP-Plattform von VW, die in Kassel gefertigt werden soll. Lassen Sie mich tiefer in dieses spannende Thema eintauchen.

Was ist die SSP-Plattform von VW?

Die Scalable Systems Platform (SSP) ist eine skalierbare Fahrzeugarchitektur, die sich für unterschiedliche Fahrzeugklassen von Kleinwagen bis zur Oberklasse eignet. Anders als die aktuellen Plattformen wie MEB (Modularer Elektrobaukasten) oder PPE (Premium Platform Electric) soll die SSP als universelle Basis für eine Vielzahl von Elektrofahrzeugen dienen.

Die Software-Architektur der SSP-Plattform wird weiterhin vom VW-eigenen Unternehmen Cariad entwickelt, auch wenn es dort in der Vergangenheit zu Verzögerungen und Umstrukturierungen kam.

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Hätten Sie es gewusst…?

Wofür steht die Abkürzung „SSP“ in der neuen Fahrzeugarchitektur von VW?





Die Idee hinter dieser Plattform ist beeindruckend: Eine skalierbare Basis, die sowohl für Kleinwagen als auch für Mittelklasse– und Oberklasse-Fahrzeuge genutzt werden kann. Die SSP ist als Nachfolger für alle bestehenden Plattformen konzipiert – sie soll langfristig sowohl die Elektro-Plattformen MEB und PPE als auch die verbleibenden Verbrenner-Architekturen ersetzen.

Produktion in Kassel-Baunatal

Besonders interessant ist die Entscheidung, zentrale Komponenten der SSP-Plattform von VW im Werk Kassel-Baunatal zu fertigen. Die SSP-Plattform soll ab 2028 schrittweise bestehende Pkw-Plattformen im Volkswagen-Konzern ersetzen und markenübergreifend eingesetzt werden. Volkswagen hat bestätigt, dass der Antrieb sowie weitere Schlüsselkomponenten der SSP ab 2029 in Nordhessen produziert werden. Das Werk in Baunatal soll einerseits für die Marke Volkswagen, andererseits für alle Konzernmarken Plattform-Komponenten liefern.

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Das Werk Baunatal bei Kassel hat eine lange Tradition und war der erste VW-Standort außerhalb Niedersachsens. Seit 1958 wurden dort zunächst Austauschmotoren für den legendären Käfer aufgearbeitet. Heute arbeiten rund 13.000 Menschen im Werk Kassel-Baunatal, von denen bereits ein signifikanter Anteil an der Herstellung von Komponenten für Elektroautos beteiligt ist.

Die Umstellung auf die SSP-Plattform ist ein wesentlicher Teil der Transformation des Standorts. In Zukunft soll Kassel zum reinen E-Werk werden und eine Schlüsselrolle als Kompetenzzentrum für E-Antriebe im VW-Konzern einnehmen.

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Technische Innovationen der SSP

Die SSP-Plattform bringt mehrere revolutionäre technische Neuerungen mit sich:

Autonomes Fahren

Ein zentrales Element der SSP-Plattform von VW ist die Integration des autonomen Fahrens. Die Plattform soll für Level-4-Autonomie ausgelegt sein, was bedeutet, dass das Fahrzeug unter bestimmten Umständen ohne menschliches Eingreifen fahren kann. Die Hardware hierfür soll von Anfang an integriert sein, auch wenn die volle Funktionalität möglicherweise erst später per Software-Update freigeschaltet wird.

Schnelllade-Technologie

Die SSP soll eine Ladezeit von etwa zwölf Minuten für den Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent ermöglichen – ein Zielwert, der bisher noch nicht serienreif umgesetzt ist. Dies wäre ein signifikanter Fortschritt gegenüber den aktuellen Ladezeiten. Ob dies mit klassischen Lithium-Ionen-Batterien oder mit neuen Feststoffakkus erreicht wird, ist noch offen.

Volkswagen plant, in den meisten SSP-Fahrzeugen eine sogenannte Unified-Cell-Akkuarchitektur einzusetzen, die auch Varianten mit Lithium-Eisen-Phosphat-Zellen (LFP) umfasst.

Vereinheitlichte Software

Mit der SSP-Plattform von VW wird auch das neue Betriebssystem VW.OS eingeführt. Dies soll eine einheitliche Software-Architektur für alle Konzernfahrzeuge schaffen und die Integration komplexer Elemente wie Infotainment und elektrischer Architekturen vereinfachen.

Skalierbarkeit

Ein Kernmerkmal der SSP ist ihre extreme Skalierbarkeit. Durch die Kombination verschiedener Module mit unterschiedlichen Plattformgrößen können die verschiedenen Marken des Konzerns weiterhin differenzierte Fahrzeuge anbieten, während sie gleichzeitig von einer standardisierten Grundarchitektur profitieren.

Die Varianten: SSP für alle Segmente

Volkswagen plant verschiedene Varianten der SSP-Plattform für unterschiedliche Anwendungen:

SSP Sport

Für die Premiummarken wie Porsche und Audi wird eine spezielle Variante namens „SSP Sport“ entwickelt. Diese behält die grundlegende SSP-Architektur bei, bietet aber stärkere Elektromotoren, Performance-Akkus und Lademöglichkeiten mit bis zu 350 kW. Die SSP Sport soll von Porsche genutzt werden, möglicherweise auch von weiteren Konzernmarken wie Bentley.

SSP für Nutzfahrzeuge

Auch für VW Nutzfahrzeuge ist eine angepasste Variante der SSP-Plattform geplant. Dies unterstreicht den umfassenden Ansatz des Konzerns, eine einheitliche technische Basis für alle Fahrzeugsegmente zu schaffen.

Zeitplan und Umsetzung

Der Zeitplan für die Einführung der SSP-Plattform von VW hat sich mehrfach verschoben. Ursprünglich für 2025 angesetzt, wurde der Start später auf 2026 und dann auf 2028 verschoben. Nach aktuellen Angaben soll die Produktion der SSP-Komponenten in Kassel ab 2029 in Millionen-Stückzahlen erfolgen.

Diese Verzögerungen sind hauptsächlich auf die Komplexität der Entwicklung und auf Herausforderungen in der Software-Entwicklung zurückzuführen. VW-Markenchef Thomas Schäfer hat jedoch kürzlich den Druck auf die Entwickler erhöht, indem er 2028 als konkretes Startdatum nannte.

Volkswagen hatte ursprünglich angekündigt, über die gesamte Lebensdauer der SSP-Plattform mehr als 40 Millionen Fahrzeuge zu produzieren – ob dieses Ziel nach den jüngsten Zeitplanverschiebungen weiterhin gilt, ist unklar. Dennoch ist es eine beeindruckende Zahl, die die strategische Bedeutung dieser Plattform unterstreicht.

SSP-Plattform von VW
Die SSP-Plattform von Volkswagen – Zukunft der Elektromobilität in Kassel gestaltet.

Wirtschaftliche Bedeutung

Die SSP-Plattform von VW ist ein technologischer und wirtschaftlicher Meilenstein. Der Konzern erwartet, durch die Vereinheitlichung und Standardisierung erhebliche Kosteneinsparungen zu erzielen.

VW-CEO Oliver Blume hat erklärt, dass der Konzern mit der SSP-Plattform mittelfristig eine Margenparität oder sogar höhere Margen im Vergleich zu Verbrennerfahrzeugen anstrebt – nicht jedoch direkt zum Start. Dies wäre ein entscheidender Schritt für die Profitabilität der Elektromobilität.

Die Komplexität soll durch die einheitliche Plattform um etwa 50 Prozent reduziert werden, was erhebliche Skaleneffekte mit sich bringt. Dies ist besonders wichtig in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt für Elektrofahrzeuge.

Investitionen in Kassel

Volkswagen investiert massiv in den Standort Kassel, um ihn für die Produktion der SSP-Komponenten vorzubereiten. Bis 2026 fließen konzernweit rund 1,2 Milliarden Euro in mehrere Werke, wobei ein erheblicher Anteil auf Kassel entfällt.

Die Anzahl der Fertigungslinien für E-Motoren und weitere E-Komponenten soll sich in den kommenden Jahren verdoppeln. Langfristig könnte Kassel zum größten Komponentenwerk der E-Mobilität im VW-Konzern werden.

Neben den Elektromotoren wird in Kassel auch die Leistungselektronik für die E-Fahrzeuge entwickelt und produziert. VW arbeitet seit mehreren Jahren im Werk Kassel an Leistungselektronik für Elektroautos; seit 2023 wurde dieser Bereich nochmals ausgebaut, da diese Technik eine entscheidende Rolle für Effizienz und Reichweite spielt.

Die SSP im Kontext der VW-Strategie

Die SSP-Plattform von VW ist ein zentrales Element der langfristigen Strategie von Volkswagen. Der Konzern strebt an, bis 2030 den Anteil der Elektrofahrzeuge auf etwa 50 Prozent seiner Verkäufe zu steigern und seinen CO₂-Fußabdruck pro Auto um 30 Prozent zu reduzieren.

Bis 2040 sollen nahezu 100 Prozent der Neuwagen in den Hauptmärkten emissionsfrei sein, und bis 2050 will VW vollständig klimaneutral werden. Die SSP-Plattform ist ein entscheidender Baustein für diese ambitionierten Ziele.

Volkswagen erwartet, dass sich Umsatz und Profit zunächst von Verbrennern hin zu Elektrofahrzeugen und später stärker in Richtung Software und Dienstleistungen verschieben werden. Die SSP mit ihrer integrierten Software-Architektur ist für diese Transformation perfekt positioniert.

Persönliche Einschätzung

Als jemand, der seit über einem Jahrzehnt Elektroautos fährt – vom Renault Zoe in 2014 über meinen kurzen Ausflug mit dem MG ZS EV bis hin zu meinem aktuellen BMW i3 – bin ich von der Vision hinter der SSP-Plattform von VW beeindruckt.

Die Vereinheitlichung der Plattformen macht technisch und wirtschaftlich Sinn. Besonders die Integration des autonomen Fahrens und die drastische Verkürzung der Ladezeiten könnten einen echten Quantensprung für die Alltagstauglichkeit von Elektroautos bedeuten.

Die Tatsache, dass Kassel zum Zentrum dieser Entwicklung wird, unterstreicht die Bedeutung des Standorts Deutschland für die Zukunft der Elektromobilität. Die massiven Investitionen zeigen, dass VW trotz aktueller Herausforderungen langfristig auf die Elektrifizierung setzt.

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Fazit

Die SSP-Plattform von VW stellt einen mutigen Schritt in Richtung einer vollständig elektrifizierten Zukunft dar. Mit ihrer Skalierbarkeit, den integrierten Technologien für autonomes Fahren und der vereinheitlichten Software-Architektur könnte sie tatsächlich ein Game-Changer für die gesamte Automobilindustrie werden.

Die Produktion in Kassel sichert den Standort langfristig und schafft zukunftsfähige Arbeitsplätze in der E-Mobilität. Gleichzeitig unterstreicht sie Volkswagens Bekenntnis zur Fertigung in Deutschland.

Auch wenn der Start der SSP-Plattform von VW erst für 2028/2029 geplant ist, lohnt es sich, die Entwicklung aufmerksam zu verfolgen. Die Technologien, die hier entstehen, werden die Autos prägen, die wir in den 2030er Jahren fahren werden.

Ich freue mich darauf, die Evolution dieser spannenden Plattform weiter zu beobachten und hoffentlich eines Tages selbst ein Fahrzeug auf SSP-Basis zu fahren – vielleicht sogar ein autonomes.


Michael ist Betreiber des emobilitaetblog.de und langjähriger Enthusiast für Elektromobilität. Mit praktischen Erfahrungen aus verschiedenen Elektrofahrzeugen und seiner beruflichen Vergangenheit in der Automobilindustrie berichtet er regelmäßig über Entwicklungen in der Welt der Elektroautos.

Ich bin Michael, der Autor des emobilitaetblogs

Mein aktuelles Fahrzeug: ein BMW i3

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