In der vergangenen Woche habe ich einen interessanten Clubhouse talk erlebt, von dem ich hier heute berichten möchte.
Der Talk mit dem Thema ‚Wie München die Mobilität der Zukunft gestaltet‘ hatte neben Prof. Dr. Andreas Herrmann von der Universität St.Gallen und dem Organisator des CAS Smart Mobility Management, Hans-Peter Kleebinder folgende drei Macherinnen aus München auf der virtuellen Bühne:
Kirstin Hegner: sie leitet den Digital Hub Mobility, Europas größtes Institut für Mobility in München. Der Hub arbeiten mit Bürgern, Wissenschaft und Unternehmen zusammen um mit Hilfe von intelligenten Mobilitätslösungen dem drohenden Verkehrsinfarkt in unseren Städten entgegenzuwirken. Christine von Breitenbuch als zweiter Gast ist die Projektleiterin der IAA Mobility der Messe München. Hier wandelt sich nicht nur der Namen von IAA zu IAA Mobility, sondern auch die Veranstaltung öffnet sich, um die Bewohner und Besucher der Veranstaltung mitzunehmen. Und letztlich war mit Kathrin Habenschaden die 2. Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München zu Gast. Sie ist zuständig für Wirtschaft in der bayerischen Metropole und dazu zählt auch der Bereich Mobilität. Steil dann direkt ihr Auftakt im Rahmen ihrer eigenen Vorstellung: „Ich bin zu diesem Thema intrinsisch motiviert, da ich von der Mobilitätssituation in München frustriert bin“.
Falsches ‚Road Pricing‘ erschwert das Schaffen von urbanem Raum
„Urbane Mobilität bedeutet nicht mehr Mobilität im eigenen Pkw,“ so Kathrin Habenschaden, 2. Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München. Die Mobilitätsexperten nennen eines der wesentlichen Probleme die mangelhafte Bepreisung von öffentlichem Parkraum. Ein Beispiel: während in Berlin ein Anwohner-Parkausweis 18,40 Euro pro Jahr kostet, so werden dafür in Kopenhagen mehr als 700 Euro berechnet. In München liegt der Jahrespreis bei durchschnittlich 34 Euro. Bei den Münchener Mietpreisen lohnt sich damit das Abstellen eines alten Hobels auf der Straße als Stauraum. ‚Road Pricing‘ – wir sind alle gewöhnt, dass die Straße nichts kostet. Sie konkurriert jedoch mit vielen anderen Möglichkeiten in der Stadt. Menschen können sich dort bewegen – schaffen wir also Raum für Mobilität oder schaffen wir Raum für das ‚Erleben‘?
„Wir müssend das Auto neu denken, das ist eine Jahrhundert-Herausforderung. Denn das Auto spielt für uns alle nach wie vor die zentrale Rolle. Das Auto bauen können wir, aber wir haben es nie neu gedacht. In gewisser Weise geht es um den Verteilungskampf von Flächen in unseren Städten“, Prof. Dr. Andreas Herrmann vom Institut für Mobility aus St.Gallen.
Ein großer Teil des Talks rankte sich um die anstehende IAA Mobility, die nun voraussichtlich tatsächlich am 7. September in der Messe und der Innenstadt von München als Mobilitätsevent für Alle starten soll.
Wichtig hierbei: alle Teilnehmer auf der Bühne unterstützen die IAA Mobility, auch die gegenüber dem Individualverkehr sehr kritische Katrin Habenschaden. Die Messe München und der Verband der deutschen Automobilhersteller verwandeln das, was früher eine Frankfurter Show für die neuesten (und größten) ICE-Autos war, in ein smartes Mobilitätsevent in München. Und somit werden wir im September in der bayerischen Landeshauptstadt neben elektrischen Autos viele weitere Fahrzeuge wie E-Scooter, E-Mopeds, E-Bikes und urbane Transportmittel wie dem Cargobike erleben. Es ist Zeit für einen nachhaltigen Mobilitätswandel in Deutschland.
Den gesamten Text zu dem Clubhouse Talk gibt es in englischer Sprache auf MOTION-Mag. Dieses hier ist lediglich ein Auszug aus meinem Post.
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