Elektromobilität für Taxiflotten

Aktuell Fahre ich: BMW i3

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Aktuell fahre ich: BMW i3

Mit dem zunehmenden Erfolg der Elektroautos auf unseren Straßen, steigt gleichzeitig deren Einsatz in den Fahrzeugflotten. Ein ganz typisches Beispiel für den nachhaltigen und zugleich ökonomischen Einsatz eines E-Autos in der Stadt ist das Taxigewerbe. Denn elektrische Autos verfügen inzwischen über Reichweiten, die für beinahe jeden Einsatz geeignet sind.

So eben auch für das Taxigewerbe, das zwar eine extrem hohe Verfügbarkeit benötigt, welches jedoch selten mehr als 400 Kilometer am Tag zurücklegen. Die typische Laufleistung eines Taxis beträgt monatlich rund 5.000 Kilometer. Hier weisen die elektrischen Taxis entscheidende Vorteile gegenüber klassischen Verbrennungsmotoren auf, allein kostenmäßig schlägt das Elektrotaxi bereits heute die Dieselfahrzeuge.

In vielen deutschen Städten wie Berlin, Düsseldorf, Hamburg oder Berlin sieht man daher inzwischen Tesla Taxis. Vielfach nutzen die Taxiunternehmer auch den Nissan Leaf, den es als Elektroauto ebenso wie den Nissan e-NV200 bereits seit einigen Monaten in einer Taxiausstattung gibt. Vor einigen Jahren hatte ich bereits eine erste Version der elektrischen Londoner Taxis – das LEVC fotografiert.

Elektrotaxi LEVC mit sechs Sitzplätzen

Was außerhalb Münchens jedoch kaum jemand weiß: bereits seit August 2018 fahren in der bayerischen Landeshauptstadt Jaguar I-PACE Taxis als erste vollelektrische Premium-Taxiflotte in Deutschland.

Was in München als E-Taxi funktioniert ist nun deutschlandweit als elektrischer Jaguar I-PACE für Taxiunternehmer bestellbar

Dieser Praxistest der Münchener Taxi Zentrale mit den bisher 25 Jaguar Fahrzeugen in der dortigen Taxi-Flotte wird jetzt quasi freigegeben. Denn die deutschen Jaguar Händler bieten ab sofort flächendeckend eine Taxi-Version des vollelektrischen Jaguar I-PACE an.

Seit der Indienststellung in München haben die elektrischen Jaguar-SUVs ca. eine Million Kilometer abgespult und dabei ungefähr 80.000 Gäste transportiert. Für die Verwandlung zur E-Taxe nutzt Jaguar auch diesmal die Expertise von INTAX, jenem Unternehmen, das auch schon die zehn Taxen für München präpariert hat. Die 1996 gegründete Firma ist für ihre um- und rückrüstbaren Sonderlösungen bekannt; alle Umbauten werden von einem geschulten Personal per Handarbeit erledigt.

On-Board-Ladegerät mit 11-kW bietet kurze Ladezeiten während der Standzeiten

Ebenfalls attraktiv für potentielle Neukunden: das neue 11 kW-On-Board-Ladegerät, das im Jaguar I-PACE jetzt dreiphasiges und damit deutlich schnelleres Laden ermöglicht. Damit erhalten Taxibetreiber die für ihr Gewerbe unverzichtbare, maximale Flexibilität im täglichen Einsatz – denn kurze Ladezeiten sind kurze Standzeiten – was besonders wichtig für den rentablen Betrieb im Taxiunternehmen ist.

Ein kompletter Ladevorgang dauert damit an einer 11 kW Wandladestation nur noch 8,6 Stunden – ideal fürs Aufladen über Nacht. Noch schneller geht es an den Schnellladestationen: an einer 100 kW-Gleichstromladesäule ist der Akku des I-PACE in etwa 40 Minuten von 0 auf 80 Prozent gefüllt.

Um einfach, flexibel und sorgenfrei öffentliche Ladepunkte nutzen zu können, setzt Jaguar auf die Partnerschaft mit dem Energieprovider Plugsurfing. Über dessen App oder RFID- Chip erhalten Nutzer Zugang zu über 130.000 Ladepunkten in ganz Europa. Apropos Europa:

Im norwegischen Oslo testen die dortigen Taxidienste das kontaktlose Laden für Jaguar Elektroautos

Kontaktloses Laden gilt als einer der ganz großen Lösungsansätze für die Durchdringung von Elektroautos im Flotteneinsatz und im Privatmarkt. Recht groß ist nach wie vor die Sorge der Interessierten an den Elektroautos vor dem Kabeleinsatz an den Ladesäulen bei den verschiedenen geltenden Standards. In Oslo testen die dortigen Taxiunternehmen das kontaktlose Laden, wir hatten hier vor wenigen Wochen darüber berichtet.

Ziel eines Testlaufes ist der Aufbau einer Infrastruktur zum kontaktlosen Hochleistungs-Aufladen von Taxis im Großraum Oslo. Jaguar Land Rover stellt für die erste Phase des Großversuchs 25 aktuelle Jaguar I-PACE aus dem Modelljahr 2021 zur Verfügung. Hiermit können bei den Standzeiten an den Standplätzen die elektrischen Jaguar I-PACE SUVs ohne Kabel geladen werden. Das ist gerade im Winter bei schlechtem und nassem Wetter durchaus ein echter Vorteil.

Mein Fazit zum Einsatz vollelektrischer Jaguar I-PACE Taxi-Fahrzeuge in Deutschland

So geht Innovation in Sachen E-Mobilität. Der Fahrzeughersteller Jaguar Land Rover zeigt, dass ihm das nachhaltige Fahren in den urbanen Zentren am Herzen liegt. Dabei ist die Überzeugung der konservativen Taxiunternehmen durchaus nicht immer einfach. Das britische Unternehmen muss bei der Überzeugung der Taxi-Unternehmer neben der Nachhaltigkeit gleichzeitig die ökonomische Machbarkeit der elektrischen Flotten sicherstellen.

Dank des Tests mit der Münchener Taxizentrale seit 2018 und dem jetzt laufenden Testfeld zum induktiven Laden in Norwegen, werden die Taxi Dienstleister eingebunden und erarbeiten gemeinsam mit dem Hersteller die Strategie für die ökologischen Flotten der Zukunft. Und somit werden die Innenstädte nach und nach dank elektrischer Taxis mit ihren sauberen Fahrten auf der Kurzstrecke mit weniger CO2 belastet. Es ist an der Zeit, dass sich weitere Hersteller von Elektroautos die Taxi-Ausstattung ihrer Fahrzeuge in Betracht ziehen. Denn irgendwann werden die Kunden genau diesen nachhaltigen Transport verlangen – und das ist gut so.