Elektroautos im Abo – bislang Fehlanzeige?

Aktuell Fahre ich: BMW i3
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Wir haben vor einigen Wochen über die innovative Art des Automobilbesitzes berichtet – das Auto-Abonnement. In allen Bereichen unseres Lebens neigen wir zu weniger Eigentum und mehr Abonnements – ganz gleich ob Laptop, Smartphone oder seit diesem Jahr verstärkt dem eigenen Auto. Die Vorzüge der Kostentransparenz, der Flexibilität und des spontanen Wechsels, je nach Bedarf, sprechen eindeutig für das Abonnement, auch bei Fahrzeugen.

Auto Abonnement – wie funktioniert das?

Beim Auto-Abo bezahlt der Kunde einen festen monatlichen Preis für sein Fahrzeug. So kann er, meist nach einer Mindestdauer von einigen wenigen Monaten, sein Auto flexibel zurückgeben oder alternativ gegen ein anderes Modell eintauschen. Der Clou: im fixen Mietpreis sind weitere Kosten, wie etwa für die Anmeldung, Servicekosten, Winterreifen oder die Versicherung bereits mit enthalten. Diese ‚all-inklusive Auto Abos‘ kann man bereits für wenige Hundert Euro monatlich abschließen.

Das Abo-Modell wird also immer beliebter und die Zielgruppe wächst. Somit wird dieses Abonnement für die bisherigen Anbieter im Fahrzeugvertrieb ein stets wichtigerer Absatzkanal in deren Vertriebsmix. Nicht nur seit dem Erfolg von Tesla erwarten mehr Kunden, dass Fahrzeuge voll digital und online bestellt werden können. Gleichzeitig sinkt vor allem bei jüngeren Zielkunden die Bereitschaft, den klassischen Autohandel überhaupt zu besuchen.

Welche Rolle spielen Elektroautos bei den angebotenen Abonnements?

Doch welche Rolle spielen Elektroautos für die Anbieter an Auto-Abos? Die Bilanz ist ernüchternd. Im Vergleich zum großen Erfolg der digitalen Auto-Abonnements ist das tatsächliche Angebot an Elektroautos sehr durchwachsen. Beim Blick auf die Online Portale der diversen Anbieter fällt auf: die Elektroautos tauchen hier wenig auf. Ich habe mir heute ganz aktuell die angebotenen Fahrzeuge bei einigen Anbietern angesehen und teile meine Eindrücke hier einmal ungefiltert:

Beim Branchenriesen Sixt sind die Auto-Abos ja neben der klassischen Miete, dem Sharing oder dem Sixt Ride ein relativ neuer Bestandteil. Unter den 39 Fahrzeugen, die auf sixt.de zum Abonnement angeboten werden, ist mit dem Audi A6 Avant gerade einmal ein Hybridfahrzeug vertreten. Das ist wirklich dürftig, denn reine Elektroautos fehlen komplett bei den Münchnern.

Ein Blick auf die Angebote der digitalen Abo-Startups ist da schon verheißungsvoller. Beim Abo-Startup Faaren aus Würzburg findet man inzwischen so ziemlich alle gängigen Autohersteller im Angebot. An Elektroautos stehen ganze fünf Smart FourFour electric und ein BMW i8 zur Verfügung. Beim Stuttgarter ViveLaCar sieht die Anzahl der verfügbaren Modelle noch besser aus: mit Hyundai Kona und IONIQ Modellen und einigen wenigen VW e-Up sind immerhin mehr als ein Dutzend Elektroautos im Programm.

Wer sich direkt bei den Herstellern ein Abonnement gönnen möchte, der findet bei Mercedes-Benz dessen elektrischen SUV, den EQC, und den Van EQV im Angebot. Mercedes nennt sein Abo ‚24 Monatsmiete‘ und erlaubt mit einer 3-monatigen Kündigungsfrist den früheren Ausstieg. Hier stört ein wenig die 400 Euro Startgebühr, die eine längere Laufzeit quasi notwendig macht.

Audi hatte in 2020 bereits seinen größeren e-tron stark subventioniert in einem Abo-Testangebot und wird im kommenden Jahr mit seiner erweiterten e-tron Palette an den Start gehen. Den bayerischen Elektro-Klassiker BMW i3 finden wir bei Cluno im Angebot, er ist dort das einzige verfügbare, elektrische Fahrzeug. Beim Startup Wettbewerber finn.auto findet man seit neuestem die Polestar 2 E-Autos, verfügbar dann ab Mitte Januar.

Wer E-Autos im Abo fahren möchte, der sollte zu den fokussierten Anbietern gehen

Bleibt der Blick auf zwei Startups aus dem Elektro-Umfeld: eleese aus Hattingen fokussiert auf die Abonnements von E-Autos genauso wie Nextmove, das bereits 2015 in Arnstadt als TESLA-Autovermietung gegründet wurde. Inzwischen sind hier 350 elektrische Fahrzeuge an 11 Standorten im Angebot. Beide haben das Potential elektrischer Autos erkannt und setzen voll auf sie.

Mein Fazit zur Verfügbarkeit von Elektroautos im Abonnement

Das Abonnement als Instrument für Hersteller und Partner, um an neue Kunden zu kommen, nimmt an Fahrt auf. Allerdings ist die Anzahl an verfügbaren Elektroautos noch eher bescheiden, es sei denn, man setzt auf die fokussierten E-Anbieter, die ausgewählten Abo-Startups oder eben die Hersteller selbst.

In wenigen Wochen schon wird sich das jedoch ändern, denn die Hersteller werden ihre vielen, neuen E-Auto Modelle mit Hilfe von Abonnements den Kunden näher bringen. Mit Hilfe der neuen, digitalen Vertriebsform des Auto-Abos werden wir im Jahr 2021 viele neue Kunden von den Vorzügen elektrischer Fahrzeuge begeistern – versprochen!