Alle Jahre wieder – meine fünf Tipps für die bessere Reichweite im Winter

Aktuell Fahre ich: BMW i3

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Aktuell fahre ich: BMW i3

Und nun kommt er (endlich), der kalte Winter, der für die Elektroautos so besondere Herausforderungen bedeutet. Denn die Akkus der elektrischen Fahrzeuge haben es im Winter nicht leicht. Sowohl die kalten Temperaturen, als auch der verstärkt notwendige Einsatz von Licht und Heizung, wirken sich direkt auf die Reichweite der E-Autos aus. Ich möchte mit diesem Beitrag vor allen den Neueinsteigern unter den E-Auto Fahrern Tipps geben, wie man kalter Witterung und eventuellen Minusgraden entspannt entgegensehen kann.

Zehn bis dreissig Prozent weniger Reichweite der Elektroautos im Winter

Der ADAC hat es ermittelt – Elektroautos weisen in der kalten Jahreszeit eine zwischen 10 und 30 Prozent niedrigere Reichweite auf. Die Heizung frisst mehr an Energie, denn die Wärme für die Heizung, das beheizte Lenkrad oder die Sitze muss zunächst erzeugt werden. Dazu muss das Batteriepaket selbst erwärmt werden. All das frisst Energie, die im Sommer, bei wärmeren Temperaturen, für eine höhere Reichweite genutzt werden kann. Doch Bange machen gilt nicht. Schauen wir uns mal ein paar einfache Tipps an, mit denen die Reichweite von Elektroautos im kalten Winter verbessert werden kann.

Tipp 1: Wer vorheizt – der kommt weiter

Klingt ganz einfach, wird aber gerne übersehen: derjenige der sein E-Auto vor der Abfahrt auf Temperaturen bringt, der kommt tatsächlich weiter. Abends das E-Auto an der Ladestation oder der eigenen Wallbox laden und dann für die morgendliche Abfahrt die Vorwärme einstellen. Dabei gilt auch die Faustregel: je größer der Akku und je kälter die Außentemperatur, desto mehr Energie ist nötig. 

Das Vorladen funktioniert inzwischen bei den meisten Fahrzeugen, auch wenn es nicht immer super praktisch gelöst ist. Ein kleines Beispiel aus eigener Erfahrung: bei meinem Tesla Model 3 kann ich leider nicht die einzelnen Tage gesondert einstellen, sondern muss mich im Display oder in der Tesla App zwischen den Zeiträumen ‚Montag – Freitag‘ oder der ganzen Woche entscheiden. So kann ich zum Beispiel für mein Schwimmtraining am Montag und Donnerstag den Frühstart für die Abfahrt um 5:45 Uhr nicht gezielt eingeben. Schade eigentlich.

Dennoch: ein vorgeheizter Akku hilft beim Start, und ganz nebenbei ist der Wagen dann eisfrei und angenehm temperiert. Eiskratzer ade.

Bildrechte: Michael Brecht – Laden im Schnee

Tipp 2: Sitzheizung und Lenkradheizung nutzen

Sofern dein Fahrzeug über eine Lenkrad- und Sitzheizung verfügt, so gilt es diese zu nutzen. Dafür die Temperatur im Fahrzeug herunter drehen und schon wächst die Reichweite. Zwar sind die Zeiten vorbei, in denen wir mit Pudelmütze und Handschuhen im elektrischen Fahrzeug unterwegs waren. Aber das Herunterdrehen der Temperatur im Auto nutzt dem Akku beim Fokus auf die Fahrtstrecke.

Tipp 3: Ecomodus des Elektroautos nutzen

Für die Reichweitenverlängerung gilt im Winter der Eco-Modus als Fahreinstellung. Hier lässt ich besonders viel Energie einsparen, denn die sportliche Fahrweise ist im Winter überhaupt nicht angesagt. Maximale Effizienz im Eco-Modus und schon wird weniger Kraft auf die Räder übertragen. Ganz nebenbei ist das auch sicherer, denn wer weiß, ob nicht auf der Straße die ein oder andere Eisfläche lauert.

Tipp 4: In der Garage Parken

Klingt logisch, ist aber ein ganz wichtiger Tipp: wer in einer Garage parkt und dort sogar laden kann, der verbessert seine Reichweite für die anstehende Fahrt. Denn wenn es Nachts mit Temperaturen unter Null geht, dann herrschen in Garagen höhere Temperaturen und das dankt der Akku euch dann. So lohnt sich bei strengem Winter oder Schneetreiben am Tag das Parken in einer Tiefgarage, zum Beispiel in einem Einkaufszentrum, denn enteist und wohlgewärmt startet dein E-Auto entspannter.

Tipp 5: Entspannt bleiben

Der vielleicht wichtigste Tipp für den anstehenden Winter für E-Auto Fahrer ist entspannt zu bleiben. Und das sind die meisten unter uns ja ohnehin, denn die Zeiten, in denen mit 170 km/h und mehr über die Autobahn geschrubbt wurde, die sind ja tatsächlich so etwas von Mobilität 1.0 – Elektroauto fahren heißt entspannt fahren, vorausschauend und mit ein wenig Übung ganz mit einem Pedal (one-pedal steering). Überhaupt ist die Reichweite für viele von uns nicht mehr das entscheidende Kriterium, vor allem beim Fahren auf der Langstrecke. Mit ein wenig Planung und einer guten Verfügbarkeit von Schnellladern sind die kurzen Zwischenstopps Teil einer entspannten Reise. Ganz gleich ob im Winter oder im Sommer.