Die grüne Mobilitäts-Transformation in Münster

Aktuell Fahre ich: BMW i3
Ich bin Moderator im Elektroauto Forum

von:

Aktuell fahre ich: BMW i3
Ich bin Moderator im Elektroauto Forum

Wer an das beschauliche Münster in Westfalen denkt, der hat neben den beiden charismatischen Tatort Kommissaren bestimmt das Fahrrad im Kopf. In der Studentenstadt gilt das Zweirad als beliebtes Fortbewegungsmittel, und das bereits seit Jahrzehnten. 

Münster ist auf dem Weg zur Klimaneutralität

Neu ist, dass Münster mit Hilfe einer grünen Transformation auf dem Weg zur eigenen Klimaneutralität ist. Die Münsteraner setzen auf den Ausbau erneuerbarer Energien und dabei vor allem auf die Nutzung der Photovoltaik Potenziale auf den Dachflächen. Wichtigster Schwerpunkt der Transformation in der Stadt mit gut 300.000 Einwohnern ist jedoch ein neues Mobilitätskonzept. 

Mit einem eigenen Geschäftsführer für Mobilität wird der gesamte Mobilitätsmix analysiert und konsequent umgestellt. Als GF Mobilität packt Frank Gäfgen die ganzheitliche Transformation in Münster an. So soll bis zum Ende dieses Jahrzehnts die gesamte Busflotte auf Elektro- und Wasserstoffbusse umgestellt sein. Doch die großen zwölf- und achtzehn-Meter Busse sind in der bisherigen Form nicht mehr alleine angesagt. Ein On-demand Service wird die ’starren‘ Buslinien zukünftig ergänzen.

Der On-demand Ridepooling Service Loop in Münster

Der seit dem vergangenen September erfolgreich betriebene On-Demand Service “Loop” komplementiert erfolgreich die Stadtbusse. Damit ist Münster einige Monate vor dem „Isi“ On-demand Bus in Köln gestartet. Beide nutzen als Fahrzeug das elektrische Londoner Taxi, das bis zu 5-6 Personen Platz bietet.

Die Buchungen der Loop Fahrgäste werden gebündelt

Im Süden von Münster fahren Kleinbusse durch die Stadtviertel Hiltrup, Amelsbüren, Berg Fidel, Düesberg sowie anliegende Wohn- und Gewerbegebiete. Der „Loop“ On-demand Ridepooling Service ist ohne festen Fahrplan und Linienwege unterwegs. Um so effektiv und umweltfreundlich wie möglich zu fahren, werden die Buchungen gebündelt. Dadurch können sich geringfügige Wartezeiten bzw. kleinere Umwege ergeben, um weitere Fahrgäste aufzusammeln oder abzusetzen.

Carsharing, Fahrradabstellflächen und der Ausbau von Park- und Ride Möglichkeiten stellen weitere flexible Verkehrsmittel dar. An Mobilitätsstandorten in Münster sollen zukünftig diverse Mobility-Angebote zusammengefasst werden.  Das Ganze wird über eine App als Mobilitäts-Plattform verbunden. Hier wird das Ticketing für alle diese Mobilitätsangebote integriert und somit die Bezahlung für die Strecke, und nicht unbedingt für die einzelnen Verkehrsmittel möglich gemacht. 

All dieses dient der Flexibilisierung des Mobilitäts-Angebotes in Münster. Die grüne Transformation in der Universitätsstadt verfolgt das Ziel, Mobilität zu vereinfachen und mit Hilfe der digitalen Vernetzung, den Kunden die einzelnen Mobilitätsarten barrierefrei und kostengünstig anzubieten. Münster ist damit ein gutes Beispiel für die Veränderungen an Mobilitätsdiensten einer mittelgroßen Stadt in Deutschland, oder gar Europa. Ich werde die unterschiedlichen Mobility-Lösungen in den nächsten Wochen verstärkt vorstellen.