Eine Smart City (gerne wird auch die Mehrzahl Smart Cities verwendet) bezeichnet eine intelligente Stadt, die mit Hilfe von digitalen Lösungen das Wohlbefinden seiner Einwohner erhöht und das Zusammenleben erleichtert. Eine Smart City ist also weniger ein Zustand, sondern vielmehr ein sich immerzu verändernder Prozess mit dem Ziel der verbesserten Lebensbedingungen für die Bewohner einer Stadt.
Einen wesentlichen Bestandteil dieser Verbesserung der Lebensqualität stellt die Urbane Mobilität dar. Sie ist unweigerlich in den Smart Cities verankert. Ohne eine effiziente und nachhaltige Mobilität gibt es keine hinreichende Lebensqualität. Diesen Wandel in den Metropolen und kleineren Städten hinterfragen und begleiten wir auf unserem Blog – wir suchen nach der Stadt der Zukunft und berichten zu Smart City Modellprojekten und Aktionen.
Was ist eine Smart City – eine Definition
Folgt man den allgemein gehaltenen Definitionen einer Smart City, so lässt sich eine solche als eine „gesamte städtische Umgebung“ beschreiben, die im Umbruch ist. Anhand digitaler Lösungen lassen sich sämtliche Faktoren messen und analysieren, die das Leben in einer solchen Umgebung ausmachen. Die meisten Ansätze fokussieren bei der Definition auf die folgenden Faktoren einer Smart City:
- Image der Stadt / Metropole
- Wirtschaftliches Wachstum
- Sicherheit
- Mobilität
- Nachhaltigkeit
- Effizienz der Dienstleistungen
Zu diesen Faktoren lassen sich auszugsweise die nachfolgenden Bestandteile finden, die dann in jeder Stadt in unterschiedlichem Maße als Projekte implementiert sind:
- Smarte Energie
- Wasserqualität
- Smarte Abfallwirtschaft
- Smarte Erkennung von Gas-Wasser-Lecks
- Smarte Gebäude-Automationssysteme
- Smartes Parken
- Smarte Logistik
- Smarte Ampelschaltungen für den Verkehrsfluss
- Smarte Beleuchtung
- Smarte Gesundheit
- …
Diese Smart City Projekte setzen in der Regel auf drei technologische Kernpunkte – IoT Sensoren, Konnektivität und Daten. Mit Hilfe von Sensoren werden Informationen aus der realen Welt an die Rechner geliefert, die dann dank Konnektivität die ermittelten Daten speichern, analysieren und zur Interpretation zur Verfügung stellen. Die Städte erhalten somit aus den einzelnen Projekten eine Plattform mit einer Unmenge an Daten. Diese Erkenntnisse helfen den Entscheidern ein effizienteres und lebenswerteres Umfeld zu schaffen.
Unser Fokus in der Smart City – die Mobilität
Die einzelnen Bestandteile einer Smart City Politik umfassen eine Vielzahl an Projekten aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Wir betrachten auf dem eMobilität Blog die unterschiedlichen Bestandteile einer Smarten Mobilität in den Städten und Metropolen. Die Digitalisierung der Urbanen Mobilität bringt uns ganz unterschiedliche Smart City Modellprojekte, die wiederum zusammen genommen den Weg zu einer effizienten Mobilität in der Stadt der Zukunft aufzeigen.
Weshalb Mobilität als Schwerpunkt der Smart City?
Trotz diverser technologischer und verkehrlicher Maßnahmen haben die CO2- und Schadstoffemissionen in den vergangenen Jahrzehnten nicht in dem notwendigen und gewünschten Maße reduziert werden können. Im Gegenteil: der Verdrängungskampf gerade in Urbanen Zentren durch immer mehr Menschen mit immer größeren Fahrzeugen und einem steigenden Warenverkehr führt zu steigenden verkehrlichen Anforderungen.
Dieser Nachfrageentwicklung stehen in unseren „gebauten Städten“ im Gegensatz zu den geplanten Städten wie etwa Milton Keynes in England oder Canberra in Australien oft keine Möglichkeiten für einen Ausbau der Verkehrsinfrastrukturen gegenüber. Wir stehen als vor der Herausforderung, die vorhandene Infrastruktur gemeinsam zu nutzen und parallel umwelt- und klimaseitige Veränderungen in unserer Mobilität vorzunehmen. Dieser Prozess wird in den Smart Cities aktiv angegangen, von diesen Best Practices wollen wir berichten.
Das Mobilitätsverhalten in der Stadt der Zukunft
Für die Evaluation des Mobilitätsverhaltens in der Stadt der Zukunft ist es wichtig zu wissen, wie und wann sich Personen heutzutage fortbewegen. Die meisten Analysen in unseren Metropolen gehen in Europa davon aus, dass ca. die Hälfte der Mobilität an Werktagen der Autoverkehr ausmacht. Gut 30 Prozent der Mobilität wird durch Fahrradfahrer und Fußgänger dargestellt. Und mit ca. 20 Prozent schlägt der öffentliche Nahverkehr zu Buche. Die seit Mitte 2019 im öffentlichen Straßenverkehr zugelassenen E-Scooter und andere Angebote der Mikromobilität wie etwa E-Mopeds oder E-Bikes im Sharing sind als Verkehrsmittel bislang in den Statistiken eher vernachlässigbar.
Wann findet Urbane Mobilität in unseren Städten statt?
Wir finden über den Tag verteilt deutliche Lastspitzen in der Urbanen Mobilität. An einem Werktag sind morgens zwischen 7:00 und 9:00 Uhr und ab ca. 16:00 Uhr besonders viele Menschen als Pendler zu/von ihren Arbeitsstätten unterwegs. In diesen Stoßzeiten nutzen sogar mehr als 50 Prozent aller Personen das Auto. Hinzu kommen dann vor allem in den Vormittagsstunden die Auslieferungen der Pakete und Waren an Handel und Privatpersonen. Der Lieferverkehr der Urbanen Logistik nimmt weiter zu, hier geht es um Lösungen für die Stadt der Zukunft.
Was bedeutet dieses Mobilitätsverhalten für die Smarten Städte?
Sowohl die Nutzung der unterschiedlichen Mobilitätsdienste, als auch die zeitliche Verteilung über den Tag stellen die Mobilitäts-Entscheider in den Städten vor große Herausforderungen. Während früher ein gutes Angebot an ÖPNV Leistungen in einer Stadt für den Verkehrsfluss ausreichend war, ist heute auf Basis des ÖPNV Angebotes das Zusammenspiel mit privaten Mobilitätsangeboten entscheidend.
Mobilitätsentscheider in den Smart Cities haben heute die Verantwortung für die lokale Infrastruktur und das Angebot des ÖPNV, inklusive der Preise und Verfügbarkeit. Sie stellen gemeinsam mit der Politik die Weichen für eine Mobilität der Zukunft. Erst mit einem wirkungsvollen Mobilitätsangebot für seine Bewohner, Arbeitskräfte und Besucher kann eine Stadt prosperieren. Städte, welche sich nicht bereits heute den Mobilitätsanforderungen von Morgen stellen, werden in Zukunft hinter den Metropolen zurückbleiben, die auf eine nachhaltige und innovative Urbane Mobilität setzen.
Die Smart City Projekte aus den Metropolen in Europa
Wir wollen mit dem Schwerpunkt Mobilität die Smart Cities besuchen und deren Erfolge oder auch Misserfolge näher beleuchten. All unseren Smart Cities ist also gemein, dass sie ihre Daten, ihre Infrastrukturen und letztlich ihre Menschen miteinander verbinden, um deren Lebensqualität zu verbessern. Letztlich genießen nur wirklich smarte Städte auch die Attraktivität, um für ihre Bürger und Besucher interessant zu sein. In den vergangenen Jahren haben sich im europäischen Ausland die Städte Kopenhagen, Amsterdam und Paris vor allem in nachhaltiger Mobilität zu Vorzeigestädten entwickelt. Das liegt vor allem an dem Mut von Entscheidern und Machern in den Städten, die Parise Bürgermeisterin Anne Hidalgo ist ein gutes Beispiel dafür.
Wir werden verstärkt von den Smart City Konzepten in Städten aus DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) berichten. Hier finden wir ja mehr als 90 Prozent unserer Leser. Doch keine Sorge, wir werden nicht zögern von besonders spannenden Smart City Projekten aus Frankreich, England, den Niederlanden & Co. Posts zu bringen. Letztlich geht es um die Zukunft Smart City und deren Lösungen für die Urbane Mobilität von Morgen.