Letzte Meile
Die letzte Meile gilt als die schwierigste, weil teuerste Teilstrecke in der Warenlogistik und beim Transport von Personen. Der Begriff „letzte Meile“ stammt aus der Englischen Sprache und heißt übersetzt „last mile“. Je nach Industrie weist er unterschiedliche Bedeutungen auf. Es geht im Kern immer um die Lösung der Aufgabe für die letzte ‚Meile‘ oder die letzten Meter in der Lieferung zum Endkunden. Das betrifft sowohl Personentransporte als auch Warenlieferungen.
Geschichte und Herkunft des Begriffes ‘Letzte Meile’
In der Telekommunikationsbranche und im Bereich der Strom- und Gasversorgung bezeichnet die „Letzte Meile“ den letzten Teil der Leitung, also zum Beispiel zum letzten Hausanschluss. Offiziell wird dieses Stück als Teil des klassischen Telefonnetzes, als Teilnehmeranschlussleitung bezeichnet. Auch im Postwesen gilt die „letzte Meile“ als letzter Teil des Lieferweges in einen privaten oder gewerblichen Haushalt.
Warentransporte auf der letzten Meile
In den letzten Jahren wurde aus dem Telekommunikationsbereich die „letzte Meile“ auf die Logistikbranche übertragen und steht hier als der Teil des Transports zur Haustür des Endkunden bezeichnet. Im Schienenverkehr bezeichnet letzte Meile die Kapazität von Elektrolokomotiven mit Hilfe eines Zusatz-Dieselmotors nicht elektrifizierte Teilstrecken zu befahren.
Im 21. Jahrhundert hat mit der starken Zunahme des Onlinehandels der Begriff letzte Meile Einzug gefunden. Mit dem steigenden Bestellaufkommen in Privathaushalten (B2C) stieg auch unweigerlich der Bedarf an Kunden-Paket-Dienstleistungen. Sendungen an Privathaushalte sind für die Onlinehändler und deren Dienstleister teuer. Durch die kleinen Liefermengen und verteilten Anlieferpunkte lassen sich die Waren kaum bündeln. Häufig stellen die Logistikleistungen den größten Kostenfaktor bei Paketlieferungen dar. Einige Transportdienstleister haben sich durch den Boom auf die Lieferung speziell für Privatsendungen konzentriert.