Elektroautos brennen nicht häufiger als Verbrenner – im Gegenteil: Laut Statistik sind Brände bei E-Autos seltener, auch wenn die mediale Aufmerksamkeit oft ein anderes Bild vermittelt. Moderne Sicherheitssysteme und intelligente Batterietechnologie sorgen dafür, dass E-Autos heute genauso sicher sind wie klassische Fahrzeuge. Wer sich mit dem Thema „Elektroauto Mythen“ näher beschäftigt, merkt schnell: Viele Ängste beruhen auf veralteten Informationen.
Als jemand, der seit Jahren täglich mit Elektroautos zu tun hat, begegne ich ständig denselben Vorurteilen. Es wird Zeit, mit diesen Elektroauto Mythen aufzuräumen. Hier sind die häufigsten Falschaussagen über Elektroautos – und warum sie schlichtweg nicht stimmen.
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Hätten Sie es gewusst…?
Elektroauto Mythen: Elektroautos sind in der Gesamtbilanz schlechter für die Umwelt als Verbrenner. Was stimmt?
Mythos 1: Elektroautos brennen ständig
Elektroautos brennen sogar seltener als Verbrenner. Vergleichbare Statistiken deuten darauf hin, dass E-Autos ähnlich selten oder nur geringfügig seltener brennen als Verbrennerfahrzeuge. Der ADAC bestätigt: „Ein brennendes Elektroauto erregt viel Aufmerksamkeit, da die Technologie noch neu ist – Angst ist dagegen unbegründet.“
Spektakuläre Bilder von brennenden E-Autos in den Medien verzerren die Wahrnehmung. Obwohl jeden Tag durchschnittlich mehr als 40 Fahrzeuge abbrennen, wird über Brände von Elektrofahrzeugen häufiger berichtet. Aktuelle Untersuchungen belegen, dass E-Autos statistisch gesehen keine höhere Brandgefahr haben als ihre benzin- oder dieselbetriebenen Pendants.
Die Sicherheitstechnik moderner E-Autos ist ausgereift. Bei einem Unfall schaltet eine Crash-Sensorik das Hochvoltsystem sofort ab. Die Batterien sind wasserdicht und thermisch geschützt im Wagenboden untergebracht.
Mythos 2: Die Reichweite ist viel zu gering
Moderne Elektroautos erreichen problemlos 400-600 Kilometer Reichweite. Momentaner Spitzenreiter sind der große BMW iX und der extravagante Lucid Air mit einer Testreichweite von 610 Kilometern. Dank fortschreitender Batterietechnologie werden E-Autos eine immer attraktivere Alternative zum Verbrenner.
Mein Tipp: THG-Prämie 2025 einlösen – viele E-Autofahrer vergessen es
Vielen Elektroautofahrern ist gar nicht bekannt, dass sie – Jahr für Jahr aufs neue – danke E-Auto ein Anrecht aufs Einlösen der sog. THG-Prämie haben. Diese Prämie belohnt E-Autofahrer für ihren Beitrag zum Umweltschutz.
Das Problem ist jedoch, dass die THG-Prämie dem Begünstigten nicht einfach zufällt: Sie muss vielmehr „eingelöst“ werden. Und das lohnt sich, erhält die im Fahrzeugschein registrierte Person (auch bei Leasing) eine nette, hohe zweistellige bis niedrige dreistellige Summe.
Zum Einlösen kann man auf diverse Anbieter zurückgreifen, die sich um die Bürokratie kümmern. Selbst einreichen kann man die THG-Quote nicht.
Einen guten Überblick über die verschiedenen Anbieter haben wir bei diesem THG Quoten Vergleichsportal gefunden.
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Die Reichweitenangst ist meist unbegründet. Zur Reichweite sei nur gesagt, dass man auch bei einem Verbrenner – unter normalen Umständen – nicht täglich Reichweiten von 500 km und mehr mit einer Tankladung zurücklegen muss. Die meisten Fahrten sind deutlich kürzer als die verfügbare Reichweite.
Kommende Technologien versprechen noch größere Reichweiten. Feststoffbatterien sollen eine Reichweite von bis zu 1500 Kilometern haben. Zukünftige Akku-Technologien wie Feststoffbatterien versprechen deutlich höhere Reichweiten und kürzere Ladezeiten – realistische Zielwerte liegen aktuell bei 600 bis 1000 km Reichweite mit deutlich verkürzter Ladezeit, konkrete Serienfahrzeuge sind aber frühestens in einigen Jahren zu erwarten.
Mythos 3: Batterien halten nur wenige Jahre
Elektroauto-Batterien sind deutlich langlebiger als befürchtet. Die durchschnittliche Lebensdauer von Elektroauto-Batterien liegt oft im Bereich von 250.000 bis 300.000 km, bevor sie unter die als kritisch angesehene Marke von 80 % Kapazität fallen.
Nach fünf Jahren und 100.000 Kilometern betrug die Energiekapazität der Batterie eines BMW i3 von 2014 immerhin noch 86 Prozent. Die Batterie eines Volkswagen ID.3 verfügt nach knapp zweieinhalb Jahren und 100.000 Kilometern über eine Batteriekapazität von 93 Prozent.
Die Hersteller stehen zu ihren Batterien. Die Hersteller geben eine Garantie stets nur auf einen Mindestanteil an nutzbarer Akkukapazität innerhalb einer bestimmten Nutzungsdauer. Diese Mindestgrenze wird für fast alle Elektromodelle bei 70 Prozent nach acht Betriebsjahren oder 160.000 Kilometern gesetzt.
Modernste Batterietechnologie sorgt für Langlebigkeit. E-Autos haben ein intelligentes Batteriemanagement, das misst die Temperatur und Spannungen jeder einzelner Zelle in der Batterie. Dadurch wird sichergestellt, dass sie weder überhitzen noch zu kalt werden.
Elektroauto-Batterien müssen nach Ende ihrer Nutzung im Fahrzeug nicht verschrottet werden, sondern können als stationäre Speicher weiterverwendet werden („Second Life“). Moderne Recyclingverfahren in der Pilotphase erreichen theoretisch Rückgewinnungsraten von bis zu 96 %. Es existieren energiesparende Verfahren, die die Wiedergewinnung der Rohstoffe effizienter gestalten.
Mythos 4: Elektroautos sind viel zu teuer
Die Preise für Elektroautos sind deutlich gesunken. In den vergangenen zehn Jahren sind die Preise für Lithium-Ionen-Akkus deutlich gesunken, was dazu geführt hat, dass E-Autos heute oft kaum noch teurer sind als vergleichbare Verbrenner-Fahrzeuge. Durch den Dienstwagenmarkt und steuerliche Abschreibungen gelangen Elektroautos vermehrt nach wenigen Jahren als Gebrauchtwagen auf den Markt, wodurch auch günstigere Angebote entstehen.
Die Gesamtkosten sprechen für E-Autos. Elektroautos schneiden in Sachen Gesamtkosten bereits jetzt besser ab als ihre Pendants mit Verbrennungsmotor. Alleine vom Service-Aufwand und möglichen Folgekosten siegt das Elektrofahrzeug deutlich gegenüber Diesel und Benziner.
Günstige Modelle kommen auf den Markt. VW plant mit dem ID.2all ein günstiges Elektroauto für unter 25.000 Euro, das voraussichtlich 2026 auf den Markt kommen soll. Für das Jahr 2025 zeichnet sich eine Preisschlacht ab. Die Modellauswahl wächst, Preise und Leasingraten werden nach unten purzeln.

Mythos 5: Die Ladeinfrastruktur ist unzureichend
Das Ladenetz wächst rasant. Stand Frühling 2025 gibt es in der Schweiz rund 12.000 öffentliche Ladepunkte – weitere Ausbaumaßnahmen sind angekündigt. Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat angekündigt, dass bis Ende 2025 über 50 Prozent der Rastplätze mit einer Schnellladestation ausgerüstet sein sollen.
Besitzer von Wohneigentum oder mit Zugang zu einer Steckdose haben meist keine Ladeinfrastrukturprobleme; bei Mietwohnungen ist die Lage komplexer, aber vergleichbar mit der früheren Notwendigkeit, Tankstellen anzufahren.
Die Ladegeschwindigkeit verbessert sich kontinuierlich. Schnellladestationen von 150 kW oder gar 350 kW ermöglichen Ladezeiten von 20 bis 30 beziehungsweise 15 bis 20 Minuten für eine Ladung von 20 auf 80 Prozent. Das ist nicht mehr als ein Kaffee- und Toilettenhalt.
Die Ladeinfrastruktur wird bedarfsgerecht ausgebaut. Die Ladeinfrastruktur wird nicht primär hinsichtlich Geschwindigkeit um jeden Preis ausgebaut, sondern den entsprechenden Standorten angepasst. Bei Einkaufszentren sind die Ladeleistungen auf die Dauer eines Einkaufs ausgelegt.
Mythos 6: Elektroautos haben eine schlechte CO2-Bilanz
E-Autos sind deutlich klimafreundlicher als Verbrenner. Das Elektroauto stieß über die gesamte Lebenszeit 59 Prozent weniger Klimagas aus als ein Diesel. Der Klimavorteil gegenüber Benzinern liegt bei 53 Prozent. Je nach Strommix und Nutzung verursachen E-Autos über ihren Lebenszyklus 30 bis 60 Prozent weniger CO₂ als Verbrennerfahrzeuge – bei Nutzung von Ökostrom kann der Unterschied noch größer ausfallen.
Der CO2-Rucksack wird schnell abgebaut. Mit einer realistischeren Batteriegröße von 60 kWh reduziert sich der CO2-Ausstoß für die Batterieproduktion auf 4 bis 6 Tonnen CO2, was einer Verbrenner-Fahrleistung von nur noch 25.000 bis 40.000 Kilometern entspricht.
Der Strommix wird immer grüner. 2024 stammte schon 62 Prozent des Stroms im deutschen Netz aus erneuerbarer Energie – Tendenz steigend. Das größte Einsparpotenzial liegt bei der Herkunft des Ladestroms.
Steigende CO₂-Preise ab 2027 erhöhen die Betriebskosten für Verbrennerfahrzeuge, wodurch Elektroautos im Vergleich noch wirtschaftlicher werden dürften.
Mythos 7: Elektroautos versagen im Winter
E-Autos funktionieren auch bei Kälte zuverlässig. Schlapp machen Elektroautos im Winter nicht. Es muss im Winter aber mit einer eingeschränkten Reichweite gerechnet werden. Die elektrische Innenraumheizung kann im Winter je nach Außentemperatur und Nutzung bis zu 20 bis 30 Prozent der Reichweite reduzieren – durch Sitzheizung und Vorkonditionierung lässt sich dieser Effekt aber deutlich verringern.
Die Technik ist auf Kälte vorbereitet. Moderne Elektrofahrzeuge sind mit Batteriemanagementsystemen ausgestattet, die dieses Problem entschärfen und den Ladevorgang auch bei Kälte optimieren. E-Fahrzeuge sind mit fortschrittlichen Wärmemanagementsystemen ausgestattet, die den Zustand und die Leistung der Batterie auch bei winterlichen Bedingungen erhalten.

Als jemand, der in Hamburg wohnt und regelmäßig verschiedene E-Autos testet, kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Mit etwas Planung ist auch der Winter kein Problem. Die Vorheizfunktion und eine durchdachte Routenplanung machen den Unterschied.
Mythos 8: Elektroautos sind weniger zuverlässig
Junge E-Autos sind sogar zuverlässiger als Verbrenner. Junge Elektroautos zeigten sich weniger pannenanfällig als gleichaltrige Pkw mit Benzin- oder Dieselmotor. Fasst man die aktuell zwei- bis vierjährigen Fahrzeuge zusammen, so zählte der ADAC 2024 9,4 Pannen für Verbrenner, aber nur 3,8 für Elektroautos.
E-Autos sind technisch weniger komplex. Der Aufbau des Motors bei Elektrofahrzeugen ist deutlich einfacher und kompakter als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Daraus folgt, auch die Wartung eines solchen Motors ist um einiges einfacher und damit günstiger.
Die Bremsen halten länger. Die Bremsen werden beim E-Auto deutlich weniger beansprucht, da hier die Rekuperation der Bremsunterstützung zum Tragen kommt. Dies wirkt sich wiederum auf die Bremsbeläge und deren Lebensdauer aus.
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Warum halten sich diese Elektroauto Mythen so hartnäckig?
Viele dieser Mythen entstammen der Frühzeit der Elektromobilität oder basieren auf veralteten Studien. Die Technologie hat sich rasant entwickelt, aber die Vorurteile bleiben. Hinzu kommt, dass spektakuläre Einzelfälle mehr Aufmerksamkeit erregen als nüchterne Statistiken. Die Mythen lösen sich in Luft auf, sobald man praktische Erfahrungen sammelt.
Fazit: Die Fakten sprechen für sich
Die Elektromobilität ist längst erwachsen geworden. Die Elektroauto Mythen von gestern passen nicht zu den E-Autos von heute. Moderne Elektrofahrzeuge sind sicherer, zuverlässiger und umweltfreundlicher als ihre Kritiker behaupten.
Wer noch zweifelt, sollte selbst eine Probefahrt wagen. Die Realität überzeugt mehr als jeder Mythos. Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch – und diese Zukunft hat bereits begonnen.
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