Elektrische Leichtmobile für Stadt und Land

Aktuell Fahre ich: BMW i3

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Elektrische Leichtmobile

Elektrische Leichtmobile oder auch Elektroleichtfahrzeuge genannt sind für viele Mobility Experten die Lösung für den Verkehr in den Städten und im Umland. Im offiziellen Sprachgebrauch in Deutschland reden wir von Fahrzeugen der Fahrzeugklasse L. Diese regelt die Bedingungen für leichte ein- und zweispurige Kraftfahrzeuge.

Einige dieser Leichtmobile sind bereits ab 16 Jahren zu fahren. Sie dürfen eine Höchstgeschwindigkeit von 45km/h nicht überschreiten. Wir konzentrieren uns hier auf dem eMobilität Blog auf elektrische Leichtmobile.

Leichtkraftfahrzeuge der Klasse L6e

Ein Leichtkraftfahrzeug mit schwacher Motorisierung und geringer Endgeschwindigkeit ist vom Gewicht her und seinen Abmessungen deutlich kleiner und leichter als ein normaler Pkw. Viele dieser Fahrzeuge sind von der Geschwindigkeit auf 25 oder 45 km/h begrenzt. Ihr Einsatzgebiet ist entweder in der Stadt oder für Kurzstrecken auf dem Land. Gemäß Fahrzeug-Zulassungsverordnung dürfen Leichtfahrzeuge nicht mehr als 350 Kilogramm wiegen, bei batteriebetriebenen Leichtkraftfahrzeugen gilt ein Gewicht von 375 kg ohne Batterie als zulässig.

Zentrum der Fabrikation von Leichtkraftfahrzeugen der neueren Generationen war unser Nachbarland Frankreich. Hier haben sich seit den 80er Jahren Fahrzeughersteller wie Aixam, Chatenet, Ligier, Microcar, JDM oder Bellier auf die Herstellung von Leichtfahrzeugen spezialisiert. Aus Italien kamen dann Piaggio, Casalini und Grecav hinzu.

In Deutschland, Österreich und Schweiz finden wir Fahrzeuge der folgenden Hersteller von Leichtfahrzeugen auf den Straßen:

  • Aixam
  • Bellier Docker
  • Chatenet CH26 CH39 Sporteevo
  • Microcar M.Go und Virgo
  • Sunnyboy S50
  • Piaggio Porter (als Nutzfahrzeug)

Das französische Unternehmen Aixam hat in Deutschland einen großen Marktanteil mit seinen Kleinfahrzeugen. Aixam unterhält in Europa 600 Stützpunkte und produziert seit wenigen Jahren zwei elektrische Versionen seiner Leichtmobile: den eCity Pack und den eCity Premium.

Der Aixam eCity Pack ist mit einem AC Motor synchro mit 6kW Leistung ausgestattet, seine Reichweite liegt bei 80km (normal) und 130km in der Spitze. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 45km/h.

Der Aixam eCity Premium ist ebenfalls mit einem AC Motor synchro mit 6kW Leistung ausgestattet, seine Reichweite und Höchstgeschwindigkeit sind gleich dem eCity Pack Modell. Der eCity Premium weist jedoch einige höherwertige Ausstattungsvarianten auf, so wie etwa Lautsprecher, Alarmfunktionen und Dekorvarianten.

Citroën bringt als französischer Automobilhersteller ein neues elektrisches L6e Elektroleichtfahrzeug

Im März soll nun der Citroën Ami als Elektroleichtfahrzeug auf den Markt kommen. In Frankreich wird er mit einer Reichweite von 70km und einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h bereits ab 14 Jahren, in Deutschland ab 16 Jahren zu fahren sein. Der französische Hersteller Citroën setzt auf elektrische Leichtmobile für Paris und für die Banlieues, also die Vororte, der Hauptstadt. Einen ausführlichen Bericht zum Citroën Ami haben wir hier.

Die Zielgruppen von Aixam oder Citroën mit seinem elektrischen Ami sind sowohl Jugendliche, die ab 16 Jahren dieses Leichtfahrzeug fahren dürfen. Insbesondere auf dem Land ohne ausreichende Verkehrsinfrastruktur gelten die Fahrzeuge als sehr beliebtes Einsteiger-Fahrzeug. Neben dieser jungen Zielgruppe zählen ältere Menschen zu den Käufern und Fahrern eines elektrischen Leichtmobiles. Sie benötigen kein großes, teures Auto mehr für ihre Mobilität und wollen doch nicht ganz auf ein Fahrzeug verzichten, das sie (trocken) zum Einkauf, Arzttermin oder ins Theater bringt.

Leichtelektrofahrzeuge der Klasse L7e

Diese Fahrzeuge sind ‚fast‘ als Pkw zu bezeichnen. Mit einer Leermasse bis 450 kg (bis 600 kg für Güterbeförderung) ohne die Batterien und einer Nutzleistung bis zu 15 kW gelten sie zu dieser Fahrzeugklasse L7e. Wir stellen die wichtigsten Modelle und ihre Hersteller hier auf dem eMobilität Blog vor.

Microlino und Tazzari aus Italien

Zwei europäische Hersteller namens Microlino aus der Schweiz und Tazzari aus Italien haben in den vergangenen Jahren die Entwicklung der elektrischen Kleinfahrzeuge vorangetrieben. Tazzari aus dem italienischen Imola baut ein eigenes, vierrädriges Elektro-Leichtfahrzeug (L7e) mit dem Namen TAZZARI EV. Entworfen und entwickelt in Italien gilt es als ideales Leichtmobil für die Städte der Zukunft. Es ist mit einem Frontantrieb ausgestattet, kompakter als die weiteren Modelle des Herstellers, wie etwa das ZERO EM2, und mit mehr als 440 Litern Stauraum dank des neuen Stahlrahmens inklusive Frontantrieb.

Tazzari unterstützt neben dem Bau der eigenen elektrischen Fahrzeuge externe Unternehmen bei der Entwicklung kompletter Fahrzeuge und derer Bauteile. Mit Hilfe seiner TAZZARI EV TECHNOLOGY ist man auf den Aufbau von Projekten und Produktionslinien in anderen Ländern spezialisiert. So kam ursprünglich auch die Zusammenarbeit zum Microlino mit der Schweizer Familie Ouboter zustande. Jüngste Entwicklung ist die Einigung der Microlino Erfinder mit dem westfälischen Zulieferer Artega und dem zukünftigen Bau der Kultfahrzeuge bei einem weiteren Produzenten von elektrischen Fahrzeugen in Italien.

Renault Twizy

Der elektrische Renault Twizy ist der Klassiker unter den  L7e Fahrzeugen, es gibt ihn in zwei Varanten – als Twizy 45 und als Twizy 80. Für beide Twizy Modelle ist zuzüglich zu den unten angegebenen Preisen eine monatliche Batteriemiete in Höhe von 50 Euro zu zahlen.

Der französische Hersteller Renault preist das einzigartige Design des Twizy als unwiderstehlich und gibt als eines der wichtigsten Charakteristika die super einfache Parkplatzsuche an. ‚Nicht breiter als zwei Armlängen, bietet er zwei Plätze, vier Räder und unzählige Möglichkeiten, ihn nach Ihren Vorstellungen zu personalisieren‘ so die Botschaft. Als optionale Merkmale des Twist sind die Flügeltüren, das Panoramadach und durchdachte Ablagefächer  bei den Twizy Käufern beliebt.

Der Renault Twizy 45 kommt auf eine Leistung von 7,6kW, hat eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h, wiegt leer 548 kg und schafft mit einer Akku-Kapazität von 6,1 kWh eine Reichweite von 100 Kilometern. In Deutschland liegt sein Preis bei 6.950 Euro, der Twizy 45 ist wie alle L7e Modelle derzeit nicht förderfähig.

Der Renault Twizy 80 kommt auf eine Leistung von 12,6kW, hat eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, wiegt leer 562 kg und schafft aufgrund des höheren Gewichts mit einer Akku-Kapazität von 6,1 kWh eine Reichweite von 90 Kilometern. In Deutschland liegt sein Preis bei 7.650 Euro, auch der Twizy 80 ist wie alle L7e Modelle derzeit nicht förderfähig.

PICNIC setzt auf Goupil Elektroleichtfahrzeuge aus Frankreich

Seit 2010 ist die ISEKI-Maschinen GmbH, deren Mutter aus Japan Traktoren für den Kommunalbetrieb produziert, Generalimporteur für die Marke Goupil aus Frankreich. Goupil hat sich 1996 in Frankreich gegründet und ist Spezialist für Voll elektronisch betriebene Nutzfahrzeuge. Das heutige Produktsortiment umfasst drei Hauptfahrzeuge, welche in verschiedensten Batteriegrößen und Ausstattungsvarianten zu bestellen sind.

Großkunde für den Einsatz der Goupil Elektroleichtfahrzeuge ist die Picnic GmbH, Tochtergesellschaft des niederländischen Lebensmittellieferanten. Picnic ist ein Lebensmittellieferant, der sich durch die komplette Unternehmensstrategie umweltfreundlich aufstellt. Mittlerweile hat Picnic alleine in Deutschland über 500 elektrische Goupil Fahrzeuge im Einsatz.

Ein elektrisches Leichtmobil von Toyota aus Japan

Auf der Tokyo Motor Show im Oktober 2019 präsentierte die Toyota Motor Corporation erstmals ein serienreifes, ultrakompaktes Elektroauto. Bereits in 2020 wird der kleine Zweisitzer mit dem Mini-Wendekreis in Japans Städten zu finden sein und dort als Mobilitätslösung der nächsten Generation insbesondere im Stadtverkehr zum Einsatz kommen.

„Wir wollten eine Mobilitätslösung schaffen, die die alternde japanische Gesellschaft unterstützt und Menschen in allen Lebensphasen Bewegungsfreiheit zurückgibt“, erklärt Entwicklungschef Akihiro Yanaka. „Mit dem ultrakompakten Elektroauto offerieren wir ein Fahrzeug, das den Kunden nicht nur mehr Autonomie verleiht, sondern auch weniger Platz benötigt und die Lärm- und Umweltbelastung verringert.“ Der kleine Elektrowagen von Toyota besitzt eine Reichweite von rund 100 Kilometern pro Akkuladung. Seine Höchstgeschwindigkeit ist auf stadttaugliche 60 km/h begrenzt.

Toyota denkt bei den Einsatzgebeten seines ultrakompakten Elektroauto jedoch nicht nur an private Endkunden. Das kleine Elektroauto könnte beispielsweise den Mobilitätsbedarf von Kommunen decken, die umweltfreundliche Verkehrsoptionen für städtische oder gebirgige Gemeinden benötigen. Toyota arbeitet hierfür in Japan bereits mit rund 100 Unternehmen und behördlichen Partnern zusammen, um neue Transportmodelle mit batterieelektrischen Fahrzeugen zu entwickeln.

Lösungen für unsere Urbane Mobilität

Nachfolgend haben wir einige weitere Berichte rund um kleine elektrische Stadtflitzer aufgeführt. Klicken Sie einfach auf das jeweilige Bild und erfahren Sie mehr zu den Lösungen von Morgen für unsere Städte und das Umland. Moderne Mobilität mit elektrischen Leichtfahrzeugen und kleinen Elektroautos.