Elektroauto Förderung

Aktuell Fahre ich: BMW i3

von:

Aktuell fahre ich: BMW i3

Welche staatlichen und privaten Fördermittel gibt es? Welche Voraussetzungen gelten für die Fördermittel und über welche steuerlichen Entlastungen dürfen sich E-Auto-Fahrer freuen? Die wichtigsten Facts rund um die Elektroauto Förderung auf einen Blick.

Die Entscheidung für ein Elektrofahrzeug umfasst auch finanzielle Aspekte: Denn um den Verkehr sauberer zu machen, setzen Bund, Länder und Privatwirtschaft bares Geld ein. Elektroauto Förderungen sollen einen Kaufanreiz für das umweltfreundliche Verkehrsmittel auslösen.

Seit Juli 2016 unterstützen Bund und Autohersteller finanziell beim Kauf von E-Autos. Dieses Bonusprogramm sollte zunächst im Jahr 2020 auslaufen. Im November 2019 tagten jedoch die Bundesregierung und die Spitzen der Automobilindustrie und einigten sich auf eine weitergehende Förderung von Elektroautos und Hybridfahrzeugen. Man einigte sich darauf, die Förderungen bis zum Jahr 2025 zu verlängern und an diversen Positionen aufzustocken. Insgesamt stehen zunächst an Fördermitteln mehr als zwei Milliarden Euro zur Verfügung. Diese werden wie bisher auch jeweils zur Hälfte vom Staat und der Autoindustrie aufgebracht.

Fördertöpfe gibt es übrigens nicht nur für Privatkäufer von E-Autos oder Unternehmen, die ihren Fuhrpark elektrisch aufrüsten. Auch allgemeine Fördermittel für Elektromobilität, etwa für Forschung im Bereich der Fahrzeugbatterien, werden von der Regierung vergeben.

Staatliche Elektroauto Förderungen

Umweltbonus

Für reine Elektroautos unter einem Nettolistenpreis von 40.000 Euro steigt der Zuschuss von bislang 4.000 Euro auf nunmehr 6.000 Euro. Bei teureren E-Autos bis zu einem Betrag von 65.000 Euro wird es zukünftig 5.000 Euro Prämie geben. Die Grenze ist damit gestiegen, denn bisher lag die Höchstgrenze für eine Fördermöglichkeit bei 60.000 Euro.

Für PKW mit Brennstoffzelle gibt es eine Förderung von 4.000 Euro. Hybridwagen oder andere Fahrzeuge mit weniger als 50 Gramm CO2-Emissionen pro Kilometer werden ab sofort mit 4.000 Euro subventioniert (zuvor 3.000 Euro). Jeweils die Hälfte der Summe stammt aus dem Fördertopf des Bundes, die andere Hälfte steuert der Autohersteller bei.

Zusätzlich prüft die Bundesregierung die Möglichkeit junge elektrische Gebrauchtwagen, für die es beim Erstkauf keine Förderung gab, in die Förderung mit aufzunehmen. Dazu wird es voraussichtlich im Januar 2020 weitere Treffen und Entscheidungen geben.

Das zuständige Amt für die Einreichung des Förderantrags ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA. Die erforderlichen Formulare gibt es online, meist werden sie aber direkt vom Verkäufer beim Erwerb des neuen Fahrzeugs ausgefüllt.

Gekauft oder geleast? Das spielt in diesem Fall keine Rolle: Die Förderung gilt sowohl beim Kauf- als auch beim Leasingvertrag.

Welche Voraussetzungen gibt es für die Förderung?

Wie komme ich an eine finanzielle Förderung für den Kauf eines E-Autos? Dazu müssen mehrere Punkte erfüllt sein:

  1. Der finanzielle Zuschuss ist an den Netto-Listenpreis des Neuwagens gekoppelt. Dieser ist zweistufig geordnet, damit sich das neue Elektrofahrzeug für die Prämie qualifiziert. Es gelten 40.000 und 65.000 Euro als zwei Höchstgrenzen (siehe oben).
  2. Der Zeitpunkt der Erstzulassung ist inzwischen nicht mehr relevant wie zunächst bei der ersten Förderrunde. Ab Anfang 2020 werden die Regelungen gelten und nach bisherigen Kenntnissen bis Ende 2025 laufen.
  3. Das Fahrzeug muss im Inland, auf mindestens sechs Monate und auf den Namen des Antragstellers zugelassen sein.
  4. Das Elektroauto muss auf der Liste der förderfähigen Fahrzeuge stehen, welche das BAFA online bereitstellt.

Sonstige Förderungen für Elektroautos

Förderungen durch Stromanbieter

Andere Sparten profitieren ebenfalls von einem Zuwachs an Elektromobilität und unterstützen diese entsprechend. So zahlen viele Energieversorger Prämien an ihre Kunden, wenn diese sich ein Elektroauto kaufen. Die Logik ist klar: Besitzer von E-Autos brauchen künftig mehr Strom und werden so zu besser zahlenden Kunden.

Förderungen für die Installation einer Wallbox

Wer zuhause eine eigene Ladestation installiert, wird in einigen Städten belohnt. So fördern etwa Mainz, Düsseldorf oder Hannover die Anschaffung einer Wallbox mit 250 bis 1.000 Euro.

Steuerliche Vorteile für Elektroautos

Neben Vergünstigungen bei der Anschaffung gelten auch steuerliche Vorteile für Elektrofahrzeuge.

Befreiung von der KFZ-Steuer

Zusätzlich zu den Zuschüssen gibt es eine steuerliche Förderung von Elektroautos. Für batterieelektrische Fahrzeuge, die bis zum 31.12.2020 erstmals zugelassen werden, wird zehn Jahre lang keine Kfz-Steuer fällig. Interessant ist hierbei, dass nach einem Halterwechsel innerhalb dieser zehn Jahre auch dem neuen Fahrzeughalter die Steuerbefreiung für den restlichen Zeitraum gewährt wird. Hybridfahrzeuge profitieren jedoch nicht von diesem Steuervorteil.

Senkung des Steuersatzes und steuerfrei tanken für Dienstwagen

Seit Januar 2019 gelten neue Steuerbedingungen für Elektroautos, die sowohl privat als auch als Dienstwagen genutzt werden. Üblicherweise muss der geldwerte Vorteil eines Dienstwagens wie ein zusätzliches Einkommen mit einem Prozent versteuert werden. Dieser Satz wurde in 2019 für Elektroauto Fahrer auf 0,5 Prozent halbiert. Das ist besonders relevant, weil nahezu die Hälfte aller zugelassenen E-Autos in Deutschland Dienstwagen sind.

Wie geht es mit der Elektroauto Förderung weiter?

Aus dem Fördertopf, welcher Fördermittel für insgesamt 300.000 Anträge enthält, wurden bis Ende 2019 für gut 150.000 Anträge auch Prämien ausbezahlt. Durch die Verlängerung und Aufstockung der Förderung sollen nach Planung der Bundesregierung 650.000 bis 700.000 weitere Elektroautos in Deutschland auf die Straßen gebracht werden.

Die Autohersteller werden in den nächsten Monaten verstärkt neue Elektroauto Modelle auf den Markt bringen. Das ist vor allem im Einstiegssegment auch dringend notwendig, denn um die gesetzten Klimaziele 2030 zu schaffen, sind einem „Masterplan Ladeinfrastruktur“ der Bundesregierung zufolge bis dahin sieben bis zehn Millionen E-Autos in Deutschland notwendig.