Na, wer hätte das gedacht? Nach zehn Jahren und unzähligen Testfahrten mit Elektroautos dachte ich, mich könnte nichts mehr überraschen. Dann kommt Porsche Macan rein elektrisch und stellt den Macan komplett auf Elektro um. Keine Kompromisse, kein Plan B, kein „wir schauen mal“. Als Michael, der schon in den Anfangstagen der Elektromobilität dabei war, kann ich nur sagen: Das ist der mutigste Schritt, den ich in der Luxus-SUV-Klasse je erlebt habe.
Der große Sprung ins kalte Wasser
Porsche macht Ernst mit der Elektrifizierung und bringt den neuen Macan ausschließlich als Vollblutstromer auf den Markt. Baureihenleiter Jörg Kerner sagt mit tiefer Überzeugung: „Wir müssen da eine Vorreiterrolle einnehmen“. Nur wenige Hersteller in diesem Segment haben bisher so konsequent auf Elektroantrieb umgestellt – Porsche gehört nun dazu.
Der Macan ist neben dem Cayenne der Goldesel der Familie – seit 2013 wurden laut Porsche über 850.000 Exemplare verkauft. Das Sport-SUV hat bei Porsche die meisten weiblichen Käufer und den höchsten Neukundenanteil. Diesen Bestseller komplett elektrisch zu machen, ist ein enormes Risiko.
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Hätten Sie es gewusst…?
Wann wurde der Porsche Macan rein elektrisch offiziell vorgestellt?
Technische Meisterleistung
Der Porsche Macan 4 ist das erste vollelektrische Modell der Baureihe, das seinen bisherigen Modellnamen beibehält. Er basiert auf der neuen Premium Plattform Elektrik (PPE), die als zukunftsweisende Grundlage für kommende Elektrofahrzeuge von Porsche dient. Der Macan nutzt erstmals die 800-Volt-Architektur mit einer 100-kWh-Batterie, von der 95 kWh netto nutzbar sind. An Schnellladesäulen lädt er mit bis zu 270 kW – unter Idealbedingungen von 10 auf 80 Prozent in etwa 21 bis 22 Minuten.
Die Leistungsdaten sind beeindruckend. Der Macan 4 leistet 300 kW (408 PS) im Overboost, der Turbo sogar 470 kW (639 PS) mit 1.130 Nm Drehmoment. Der Macan 4 sprintet in 5,2 Sekunden auf 100 km/h, der Turbo schafft es in nur 3,3 Sekunden.
Reichweite ohne Kompromisse
Die WLTP-Reichweite liegt beim Macan 4 bei bis zu 613 Kilometern, beim Turbo bei bis zu 591 Kilometern – je nach Ausstattung und Felgengröße. Diese Werte übertreffen die WLTP-Angaben des Tesla Model Y Long Range (565 km) und liegen etwa auf dem Niveau des Mercedes EQE SUV – allerdings bei höherem Verbrauch.
Mein Tipp: THG-Prämie 2025 einlösen – viele E-Autofahrer vergessen es
Vielen Elektroautofahrern ist gar nicht bekannt, dass sie – Jahr für Jahr aufs neue – danke E-Auto ein Anrecht aufs Einlösen der sog. THG-Prämie haben. Diese Prämie belohnt E-Autofahrer für ihren Beitrag zum Umweltschutz.
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Der niedrige Luftwiderstandsbeiwert von 0,25 ist bemerkenswert – im Vergleich zum Verbrenner-Macan mit 0,37 bedeutet das mindestens 85 Kilometer mehr Reichweite. Porsche hat hier wirklich an jedes Detail gedacht.
Fahrdynamik bleibt Porsche-typisch
Der Macan Electric ist auf kurvenreichen Straßen ein Genuss – mit der Luftfederung des Turbo-Modells gibt es kaum Karosserieneigung. Man sitzt nicht in einem SUV, sondern in einem stromernden Sportwagen.
Schon das Basismodell beschleunigt besser und geht schneller ums Eck als der bisher beste Macan. Die Lenkung zeigt große Präzision, die elektronisch geregelte Quersperre sorgt für Traktion.
Preis und Positionierung
Zur Markteinführung ist der Macan in zwei Varianten erhältlich: Macan 4 und Macan Turbo. Beide verfügen über Allradantrieb mit je einem permanent erregten Synchronmotor an Vorder- und Hinterachse. Die Preise starten bei 84.100 Euro für den Macan 4 und gehen bis 114.600 Euro für den Turbo (Stand Juni 2025). Das ist Porsche-typisch premium, aber im Luxus-Segment durchaus angemessen.

Versicherungstechnisch ist der Macan Electric kein Schnäppchen – Haftpflicht Typklasse 22, Vollkasko Typklasse 28. Wer sich einen Porsche leistet, kalkuliert solche Kosten normalerweise ein.
Marktstart und erste Verkaufszahlen
Bis Jahresende 2024 wurden über 17.000 Exemplare des elektrischen Macan ausgeliefert. Das übertraf alle Erwartungen – immer wieder war zu hören gewesen, die Nachfrage sei verschwindend gering.
Interessant: Der Verbrenner-Macan, der in Europa seit Juli 2024 nicht mehr verkauft wird, erreichte laut internen Schätzungen rund 64.000 Einheiten. Kumuliert lieferte Porsche 82.795 Macan aus – trotz Euro-Lücke ein überschaubares Minus von nur fünf Prozent.
Praktische Vorteile des Elektro-Umbaus
Der Umstieg auf Stromantrieb schafft viel Raum für Passagiere – der Radstand wächst um 9 Zentimeter auf 2,89 Meter. Der Kofferraum fasst nun 548 bis 1.348 Liter. Zusätzlich gibt es vorne ein Fach (Frunk) mit 84 Litern beim Macan 4 und 62 Litern beim Macan Turbo. Gegenüber dem Vorgänger bietet der Macan insgesamt 136 Liter mehr Ladevolumen.
Die Hinterachslenkung reduziert den Wendekreis auf 11,1 Meter. In der Stadt ist der große SUV damit überraschend handlich.
Design bleibt Porsche-DNA treu
Das Design ist progressiv, aber zeitlos – charakteristische Porsche-Performance mit eindeutig erkennbarer Markenidentität. Schmale Lauflichter ähnlich dem Taycan prägen die Front, die sportliche Dachlinie mündet in schlanke Heckleuchten.
Porsche-Chefdesigner Michael Mauer hat einen guten Job gemacht – der Wagen ist unverkennbar Macan geblieben. Die Proportionen wurden optimal an die Herausforderungen eines Elektrofahrzeugs angepasst.

Auswirkungen auf die Luxus-SUV-Branche
Porsches Entscheidung sendet ein starkes Signal an die gesamte Branche. Der Porsche Macan rein elektrisch setzt neue Maßstäbe in der Welt der Elektromobilität und zeigt, dass Elektromobilität keine Kompromisse erfordert.
Mercedes EQC und BMW iX liegen preislich ähnlich, während das Tesla Model Y fast wie ein Schnäppchen erscheint. Porsche zeigt, dass Luxus und Elektroantrieb perfekt harmonieren können.
Ladealltag in der Praxis
An der heimischen Wallbox lädt der Macan mit maximal 11 kW – eine volle Ladung dauert etwa 10 Stunden. Für die meisten Nutzer reicht das völlig aus. An 400-Volt-Säulen teilt die Batterie sich durch einen Hochvolt-Schalter in zwei 400-Volt-Einheiten – dadurch lädt er auch dort effizient mit bis zu 135 kW.
Die Rekuperationsleistung beträgt unter optimalen Bedingungen bis zu 240 kW – in der Praxis meist deutlich weniger. Das verlängert die Reichweite spürbar und sorgt für entspanntes Fahren.
Herausforderungen und Kritik
Die Einführung des elektrischen Macan verzögerte sich deutlich – Grund waren interne Softwareprobleme beim Volkswagen-Konzern. Die für den Macan entwickelte Fahrzeug-Software stammt nicht direkt von Porsche, sondern von der VW-Tochter Cariad, die auch Audi und andere Marken mit Software versorgt. Diese Verzögerungen warfen den Zeitplan um bis zu zwei Jahre zurück.
Hinzu kommt der schwierige Zeitpunkt des Marktstarts: Die Elektromobilität steckt derzeit in einer Nachfrageschwäche. Gerade im Premiumsegment wenden sich viele Käufer wieder vermehrt Verbrennern zu. Porsche-Finanzvorstand Lutz Meschke räumt ein, dass man deshalb auch über alternative Antriebsstrategien nachdenkt – zum Beispiel über Hybridvarianten, falls sich der Trend fortsetzt.
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Zukunft der Elektromobilität
Der elektrische Macan zeigt, wohin die Reise geht. Porsche strebt an, dass 2030 80 Prozent der ausgelieferten Fahrzeuge vollelektrisch sein sollen. Als nächster Meilenstein folgt die Elektrifizierung der 718-Baureihe mit Boxster und Cayman.
Mit dem Porsche Macan rein elektrisch beweist Porsche seine Innovationskraft und den Anspruch, die Zukunft der Mobilität zu gestalten. Das Fahrzeug verbindet Fahrspaß und Nachhaltigkeit auf höchstem Niveau.
Fazit: Mutiger Schritt mit Erfolg
Als jemand, der schon früh auf Elektromobilität gesetzt hat, bin ich beeindruckt von Porsches konsequentem Vorgehen. Der Porsche Macan rein elektrisch zeigt, dass Luxus-SUVs auch ohne Verbrenner funktionieren – sogar besser als vorher.
Die ersten Verkaufszahlen von über 18.000 Fahrzeugen trotz spätem Marktstart beweisen: Die Kunden nehmen das Angebot an. Porsche hat einen wichtigen Meilenstein gesetzt für die gesamte Elektromobilitäts-Branche.
Der Porsche Macan rein elektrisch ist mehr als nur ein weiteres Elektroauto. Er ist der Beweis, dass die Zukunft der Luxus-SUVs elektrisch ist – und diese Zukunft hat bereits begonnen.
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