Meine Erfahrung als Pendler zum Flughafen München

Aktuell Fahre ich: BMW i3

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Aktuell fahre ich: BMW i3

Es ist mal wieder an der Zeit, einen Selbsttest mit einem Elektroauto zu wagen. Nach meinen Erfahrungen mit einem Elektroauto auf Mallorca steht nun ein Test für einen ‚Tagesausflug‘ zum Flughafen München an. Dort findet man ja viele Pendler, die von Montag bis Freitag zu anderen europäischen Großstädten ‚auf Arbeit‘ fliegen. Oder es gibt die Pendler, die für lediglich einen Tag von München aus reisen. Morgens raus, Abends dann wieder zurück.

Als Tages Pendler nach Berlin

Meine Tagesreise nach Berlin lädt ja geradezu zur Nutzung eines Elektroautos für die An- und Abreise zum Flughafen München ein. Schnell nach den verfügbaren Ladestationen am Airport gegoogelt und schon herausgefunden, dass im Parkhaus mit der Nummer 20 einige Ladestationen zur Verfügung stehen. In der Ebene 5 sollen, je nach Aktualität der Webseite, zwischen 14 und 16 Ladestationen verfügbar sein.

Das klingt verlockend, denn die Strecke von meinem Wohnsitz zum Flughafen MUC beträgt 130 Kilometer. Einfach. Von daher wäre ein Ladevorgang über den Tag hinweg bis zu meiner Rückkehr am Abend gut investiert. Die Ankündigung nach freiem Strom und lediglich dem Bezahlen der Parkgebühren überzeugt mich dann vollends.

Meine morgendliche Reise zum Airport nach München

Und wer die Fahrt nach München kennt, der weiß dass ab 6:00 Uhr morgens keine wirklich hohen Geschwindigkeiten auf den Zubringer-Autobahnen möglich sind. Schnell wird der Verkehr auf der A8 dichter, kurz vor Dachau stehen wir dann das erste Mal. Der Wahnsinn, zu dieser Tageszeit bereits im Stau zu stehen, doch der Blick in das Innere der weiteren Verkehrsteilnehmer verrät: fast alle sind allein unterwegs. Es wird Zeit für das autonome Taxi, so schießt es mir durch den Kopf.

Das Parkhaus 20 ist heute nicht befahrbar

Nach einer Abkürzung über eine Landstraße befinde ich mich gut 30 Minuten später dann doch kurz vor dem Münchner Flughafen. Gut ausgeschildert sind sie ja die verschiedenen Parkhäuser, doch dann kommt der Schreckmoment. Das Parkhaus 20 ist geschlossen. Wartungsarbeiten. Ausgerechnet an meinem Reisetag. Ohne Vorwarnung. Einfach so.

Das wird also nichts mit dem Ladevorgang über den Tag hinweg. Sehr schade und doch unvermeidbar. Für meinen BMWi3 ist das jetzt dank des Range Extenders kein so ganz großes Problem. Aber für all die Golf electric Fahrer oder Fahrer von Elektrofahrzeugen mit ein paar Jahren auf dem Buckel wäre das jetzt eine echte Herausforderung. Denn die nächsten Ladesäulen sind ca. 20 Kilometer entfernt in Oberschleissheim. Und wer möchte dort als Pendler schon abends nach der Rückkehr ab 23 Uhr schon gerne noch Zeit verbringen, um die Ladung für die anstehende Rückfahrt durchzuführen?

Zeit für neue Dienstleistungen

Generell könnten hier an den Flughäfen ganz neue Dienstleistungen entstehen. Entweder vom Flughafenbetreiber selbst, der die Flächen rund um den Airport mit Sonnenkollektoren umweltfreundlich betreiben und den so gewonnenen Strom den Elektroautofahrern zur Verfügung stellen könnte. Oder es findet sich ein Servicetreibender, der die Fahrzeuge der Pendler nach vollzogener Aufladung zu einem reservierten Parkplatz fährt und dann per App oder einfach per SMS dem Fahrer den Standort, Ladestand oder ähnliches mitteilt.

Überhaupt wundert mich, dass in München ein einziges der 20 Parkhäuser mit Ladestationen ausgestattet ist. Man findet zwar den ein oder anderen Tesla auf den vielen Parkplätzen der Terminals 1 und 2 geparkt, aber die Anzahl an Ladeplätzen ist für einen Flughafen mit Weltanspruch viel zu wenig. Es ist an der zeit, das zu ändern, liebe Münchner.

Ich bin Michael, der Autor des emobilitaetblogs

Mein aktuelles Fahrzeug: ein BMW i3

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1 Gedanke zu „Meine Erfahrung als Pendler zum Flughafen München“

  1. Grundsätzlich kann man jedem Verantwortlichen am #MUC, bei anderen Dienstleistungsanbietern, auf lokaler Ebene, im BMVI und im BMWi diesen Artikel nur ans Herz legen. So wird das nichts mit der Elektromobilität in Deutschland!

    Leider kommt auch der Autor, da er kein richtiges Elektroauto (BEV) fährt, zu einem falschen Schluss. Um es deutlich zu sagen, früher habe ich auch einen PHEV gefahren. Im Kurzstreckenbetrieb fährt man bei bestimmten Autos wie einen BEV rein elektrisch aber auf der Langstrecke hat man eben ganz andere Sorgen.

    Hätte er keinen BMW i3 mit RE, dann würde er sich der Forderung nach mehr Schnelladestationen (mit mehreren Schnellladesäulen und Shop) anschließen. Nach einer Ladezeit von reichlich 15 Minuten für seine Strecke hätte er ohne Benzin wieder nach Hause fahren können.

    Langsame Ladesäulen (bis 22kW) machen viel Sinn an Orten, wo man regelmäßig lädt. Am Flughafen wird es schon problematisch, wenn ich am Montag das Fahrzeug mit der Ladesäule verbinde und erst am Freitag wieder abhole. Für dieses Verfahren sind europäische Ladesäulen viel zu teuer. Das kann nicht die Lösung sein.

    Kleiner Seitenhieb für alle Anhänger der deutschen LSV:
    Bei bestimmten CHAdeMO Ladestationen kann man das Auto von Montag bis Freitag als Stromspeicher für den Flughafen nehmen (leider in Europa mit CCS bzw. Typ 2 unmöglich). Dann wäre ein solches Verfahren zu rechtfertigen und nach der planmäßigen Landung des Fliegers am Freitag könnte man sofort mit einem vollgeladenen BEV losfahren. Bevor jetzt die bescheuerte Diskussion zum Thema „Dann wird ja mein Auto abgenutzt“ kommt, stell ich die Frage, wer nutzt als Pendler sein Auto 40 (=5*8) statt 8 Jahre, da er nicht an 5 Werktagen zum Flughafen und zurück fährt sondern nur einmal die Woche?

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