An diesem Wochenende startete in Diriyya in Saudi-Arabien die achte Saison der Formel-E Weltmeisterschaft mit zwei spektakulären Nachtrennen. Offizieller Name dieser Rennserie ist ABB Formula-E FIA World Championship. Nach einem spannenden Finale in Berlin im Herbst des vergangenen Jahres, geht es jetzt also in die Wüste, rund um das UNESCO-Weltkulturerbe. Viele Neuerungen prägen diese achte Saison, einige Teams wie Audi oder BMW sind nicht mehr am Start und doch liegt erneut eine Aura des Aufbruchs über der noch jungen, elektrischen Rennmeisterschaft.
Die Ergebnisse der ersten beiden Rennen in Diriyya
Der amtierende Champion Nyck de Vries führte im ersten Lauf der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft 2021/22 in Diriyah, Saudi-Arabien, einen Mercedes-EQ-Doppelsieg an. Stoffel Vandoorne wurde Zweiter und Jake Dennis (Avalanche Andretti) Dritter. De Vries hatte hier in Saudi-Arabien im vergangenen Jahr seinen ersten Sieg in der Formel E errungen und wurde in einem spektakulären Finish in Berlin dann Weltmeister. Er nutzte einen Ausrutscher des zweiten Mercedes-EQ Piloten Vandoorne, als der Belgier seinen zweiten Sprung durch die Aktivierungsschleife des ATTACK MODE verpasste. Von da an dominierten die beiden Fahrer und hatten am Ende sogar acht Sekunden Vorsprung auf Dennis vom Team Avalanche Andretti.
Im zweiten Rennen lagen zwei Venturi Fahrzeuge in den Top 3 und es war ein unglaublich spannendes und intensives Rennen. Es gewann der Schweizer Eduardo Mortara vor Robin Frijns von Virgin Racing. Auf Rang 3 dann wieder ein Venturi mit dem Brasilianer Lucas de Grassi, allesamt innerhalb einer Sekunde voneinander platziert. Grund für dieses enge Rennen war der Einsatz des Safetycars kurz vor dem Ende des Rennens.
Die Fahrzeuge der Formel-E Meisterschaft
Das Jahr 2022 wird die letzte Saison für die Formel-E-Autos der Generation 2 sein, bevor die Teams im Frühjahr ihre Autos der Generation 3 erhalten, die für die neunte Saison bereit sind. Das aktuelle Generation 2 Fahrzeug ist seit der Saison 2018-2019 das Basismodell für alle Formel-E-Teams. Das bedeutet, dass die Fahrer, die bereits in den letzten Jahren an den Rennen teilnahmen, mit ihren Autos sehr vertraut sind und ihre Erfahrung hinter dem Lenkrad nutzen können. Die Gen 3-Autos versprechen mehr Leistung, Front- und Heckantriebe und ein geringeres Gewicht. Diese Änderungen werden letztlich zu schnelleren und engeren Rennen als je zuvor führen.
Was bietet der Formel-E Rennkalender in 2022?
Der Rennkalender des Jahres 2022 umfasst sechzehn Rennen auf zehn Strecken in der ganzen Welt. Der Start war eben mit zwei Rennen in Diriyya, Saudi-Arabien, am Wochenende ab dem 28. Januar. Das Saisonfinale wird ebenfalls ein Doppelrennen in Seoul, Südkorea, im August sein. Neben dem immer spannenden Kurs auf dem Tempelhofer Flughafen in Berlin und dem neuen Kurs in Vancouver, Kanada, erwarten uns echte Höhepunkte in dieser Saison. Dazu zählt mit Sicherheit die Rückkehr der Formel-E-Prix-Rennen in Monaco, New York und London. Diese prestigeträchtigen Austragungsorte bieten enge, publikumswirksame Rennen. Nah dran am Publikum und trotzdem großer Rennsport – dafür steht die Formel-E.
Was ist neu in diesem Jahr bei der Formel-E?
Eine erste Überraschung gab es in Sachen Safety Car, denn hier gibt es ein neues, spektakuläres E-Fahrzeug.
Porsche stellet das neue Safety Car der Formel-E Serie 2022
Knapp eine Woche vor dem Start in diese achte Saison der Formel-E gab Porsche bekannt, in Diriyya erstmals das Safety Car für die vollelektrische Rennserie zu stellen. Der Porsche Taycan Turbo S ist der Nachfolger für den Mini Electric Pacesetter und wird wieder vom Portugiesen Bruno Correia gesteuert.
Der vollelektrische Porsche Taycan Turbo S verfügt mit seinen 560 kW (761 PS) über mehr als doppelt soviel Leistung wie die Formel-E Boliden selbst. Er zeigt die Farben aller elf teilnehmenden Teams und ist mit einem Überrollbügel, Rennschalensitzen samt Sechs-Punkt-Gurten und zusätzlichen Blitzlichtern in den Stoßstangen ausgerüstet.
Nach heftiger Kritik hat die FIA das Qualifying-Format für 2022 komplett geändert
Die Fahrer werden in zwei Gruppen eingeteilt, A und B. Die Fahrer der Gruppe A sind die Fahrer auf den ungeraden Plätzen in der Tabelle, während die Gruppe B aus Fahrern mit geraden Positionen besteht.
Beide Gruppen haben zwölf Minuten Zeit, um eine möglichst konkurrenzfähige Zeit zu fahren. Die erste gezeitete Runde muss jedoch innerhalb der ersten sechs Minuten liegen. Die Fahrer können so viele Runden drehen, wie sie wollen. Die vier besten Fahrer jeder Gruppe kommen in die Duellphase, während sich die übrigen Fahrer anhand ihrer Rundenzeiten qualifizieren. Danach erfolgt im Playoff Verfahren die Platzierung der Top-Fahrzeuge. Klingt etwas kompliziert, sorgt aber für echte Spannung.
Wer sind die teilnehmenden Teams?
Auch hier gibt es Änderungen zum letzten Jahr, denn die Teams von BMW und Audi sind nicht mehr dabei. Neben dem letztjährigen Champion Mercedes-Benz mit seinem Mercedes-EQ Rennstall, der übrigens seine letzte Saison in dieser Rennserie fahren wird, sind in dieser Saison 2022 dabei:
- Jaguar TCS Racing
- DS Cheetah
- Envision Racing
- Avalanche Andretti
- Rokit Venturi Racing
- TAG Heuer Porsche Formula-E Team
- Mahindra Racing
- Nissan E.Dams
- Dragon/Penske Motorsport
- NIO 333
Mit all diesen Veränderungen erwarte ich in der achten Saison sehr spannende Rennen. Die Formel-E entwickelt sich so schnell wie ihre Technologie und ist damit ein Testgelände für E-Mobilität. Und genau diese Erkenntnisse werden die Hersteller wie Jaguar, NIO, Porsche oder Mercedes-Benz dann in ihre Serienfahrzeuge einbauen. Auf geht’s, in eine spannende Formula-E Saison.