Der börsennotierte deutsche Zulieferer Schaeffler ist in der Automobil- und Maschinenbauindustrie für seine Kupplungssysteme, Getriebeteile, Nockenwellenversteller, Lager und Lineartechnik-Komponenten bekannt. Zu dem familiengeführten Konzern gehören unter anderem die Produktmarken Hydrel, LuK, INA und FAG.
Die Innovationskraft von Schaeffler basiert auf Respekt und Integrität beim Zulieferer der großen Automobilhersteller
Schaeffler selbst beschreibt seine höchste Qualität, herausragende Technologie und ausgeprägte Innovationskraft als Basis des eigenen Erfolges der Gruppe. Denn auch Schaeffler möchte „Mobilität von morgen“ prägen. „Fairness, gegenseitiger Respekt und Integrität sind innerhalb der Schaeffler Gruppe die Eckpfeiler, auf denen unser Handeln beruht. Schaeffler nimmt seine unternehmerische Verantwortung wahr und schafft damit die Voraussetzung für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg,“ so der Schaeffler Kodex.
Der Zulieferer Schaeffler im geschichtlichen Rückblick
Bis zum Herbst 2001 war das Unternehmen in der Öffentlichkeit relativ unbekannt, bis es den DAX-Konzern FAG Kugelfischer übernahm. 2008 folgte die Übernahme der Continental AG, die seit dem Jahr 2015 wiederum nicht mehr zu Schaeffler-Gruppe gehört.
Die Übernahme des Zulieferers Continental wird beinahe zum Desaster für das Familienunternehmen Schaeffler
Im Juni 2008 hatte das Unternehmen den Aktionären der Continental AG ein freiwillig öffentliches Übernahmeangebot gemacht. Nur zwei Monate später wurde eine Investorenvereinbarung abgeschlossen und im Dezember des Jahres genehmigte die EU-Kommission eine Übernahme. Im Folgejahr zahlte die Schaeffler Gruppe 75 Euro je Aktie für die Übernahme der Continental AG und erhielt 49,90 Prozent der Stimmrechte. Damit wurde sie größter Aktionär. Ein hoher Preis, denn der Börsenkurs pro Aktie war auf 20 Euro gefallen, darüber hinausgehende Anteile wurden an die beteiligten Banken weitergereicht.
Die Continental AG, die ursprünglich als Sicherheit für die Schulden vorgesehen waren, wurde zu einem Schuldenhaufen, der die Schaeffler Gruppe Stück für Stück in die Tiefe zog. Zusammen wiesen die Unternehmen Schulden in Höhe von rund 23 Milliarden Euro auf.
Kurzarbeit und die Meisterung der Unternehmenskrise bei der Schaeffler Gruppe
Im Jahr 2009 forderte die Finanz- und Wirtschaftskrise Auftragsrückgänge und die Schaeffler Gruppe meldete flächendeckend Kurzarbeit an. Unter dem Motto „Auch wir sind Schaeffler“ demonstrieren rund 8.000 Mitarbeiter für die Sicherung ihrer Zukunft und den Erhalt des Unternehmens. Die Anspannung löst sich und schon im kommenden Jahr 2010 hat die Schaeffler Gruppe die schwerste gesamtwirtschaftliche Krise der jüngeren Vergangenheit hinter sich gelassen. Eigenen Angaben zufolge arbeiten bereits Mitte 2010 wieder alle Werke nahe an ihren Kapazitätsgrenzen und 2011 wurde auf der Jahresbilanzpressekonferenz ein Rekord-Umsatzwachstum von 29,4 Prozent auf 9,5 Mrd. Euro im Jahr 2010 bekanntgegeben.
2011 konnte sich der Zulieferer nach dem Verkauf von Continental-Aktien aus dem Bestand der Privatbanken M.M.Warburg und Bankhaus Metzler an eine breite internationale Investorenbasis nach den vergangenen Jahren gänzlich erholen. Der Streubesitz der Continental-Aktie stieg entsprechend von 24,9 Prozent auf 39,7 Prozent an. „We share our success“ war das Motto unter dem Schaeffler am 9. Oktober 2015 an die Börse ging.
Der Zulieferer Schaeffler baut eigen Konzept Elektro- und Hybrid Fahrzeuge
Bereits 2009 wurde das Konzept Fahrzeug CO2ncept-10% vorgestellt, ein Vorentwicklungsprojekt das gemeinsam mit Porsche realisiert wurde und mit dem eine Reduzierung von Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen um zehn Prozent erzielt werden konnte.
Im Jahr drauf das nächste Konzept Fahrzeug, der erste Schaeffler Hybrid. Neben dem serienmäßigen Verbrennungsaggregat des Basisfahrzeugs kann dieses auch einen elektrischen Zentralmotor sowie zwei Radnabenmotoren vorweisen.
Mit dem ACTIVeDRIVE präsentierte Schaeffler 2011 ein drittes Konzeptfahrzeug das sich auf Elektromobilität spezialisiert und die Zukunft der Mobilität anleiten soll. Im selben Jahr wird Schaeffler auf der Leitmesse eCarTec der „Bayerischen Staatspreis für Elektromobilität“ in der Kategorie „Antriebstechnologie, Systemelektrik, Testsysteme“ verliehen.
Das Stadtauto von morgen: der Schaeffler eWheelDrive mit integriertem Radnabenantrieb
Doch Schaeffler denkt in neuen Dimensionen urbaner Mobilität und präsentiert 2013 auf der IAA in Frankfurt ein Ideenauto. Der Schaeffler eWheelDrive mit integriertem Radnabenantrieb visualisiert den Antrieb für das Stadtauto von morgen. Die Wogen mit Continental sind 2014 geglättet, in enger Zusammenarbeit haben die Zulieferer das „Gasoline Technology Car“ (GTC) gebaut. Es soll eine neue Dimension von Hybridisierung von Pkw mit hubraum-reduziertem Benzinmotor darstellen.
Schaeffler wird sehr früh als Technologiepartner Teil der FIA Formel-E
Im gleichen Jahr geht Schaeffler als exklusiver Technologiepartner des Teams ABT Sportsline mit Werbung auf den Flitzern von Daniel Abt und Lucas di Grassi an der FIA Formula E an den Start. Nach beschleunigter Entwicklung wird die Serie ausschließlich mit elektrischen Rennwagen ausgetragen.
Die Partnerschaft von Schaeffler und IBM hilft bei der digitalen Integration und Entwicklung von IOT Modellen
Um seine Strategie „Mobilität von morgen“ zu stärken geht Schaeffler 2016 eine strategische Partnerschaft mit IBM ein um die digitale Integration von mechatronische Komponenten, Systeme und Maschinen und die zukunftsorientierte Entwicklung von IoT Geschäftsmodellen mit Fokus auf digitale Services voranzutreiben. Schaeffler stellt die Zukunftsweichen für Nachhaltigkeit, Wachstum und Profit.
Der Automobil Zulieferer Schaeffler im Überblick
Im Geschäftsjahr 2017 beschäftigte Schaeffler 92.000 Mitarbeiter an rund 170 Standorten in über 50 Ländern. Das Technologieunternehmen verzeichnete einen Umsatz von rund 14 Milliarden Euro. Außerdem weist das Familienunternehmen ein weltweites Netz aus Produktionsstandorten, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und Vertriebsgesellschaften auf.