Nicht #Sabine sondern #Nikola ist der Name der Woche in Ulm. In dieser Woche verkündeten das amerikanische Mobility Startup Nikola Motor Company und der Nutzfahrzeug Hersteller CNH Industrial N.V., in der Stadt an der Grenze von Baden-Württemberg zu Bayern ein europäisches Joint Venture aufzusetzen.
Wer sind die Partner dieses Joint Ventures von Nikola Motors für Europa?
Nikola Motors gilt für viele Branchenkenner als das Tesla-Pendant im Nutzfahrzeugsegment der schweren Lkw. Im Gegensatz zu Elon Musik setzt der CEO Nikola Motors, Trevor Milton, auf die Kooperation mit etablierten Anbietern. Für das Joint Venture in Ulm hat er sich das aus dem Fiat-Konzern hervorgegangene Unternehmen CNH Industrial ausgesucht. In diesem Konzern befinden sich bekannte Nutzfahrzeugmarken wie Case, Iveco, Magirus oder New Holland.
Erst vor wenigen Wochen hatte CNH Industrial für 250 Millionen US Dollar eine Beteiligung im Rahmen einer Series D an Nikola Motors übernommen. Wir hatten hier auf dem eMobilität Blog vor einigen Monaten von der 100 Millionen Series C Runde von Nikola Motors berichtet.
Ulm wird zum ‚Center of Excellence‘ in Sachen Brennstoffzellenmobilität
Jetzt folgt also die Ankündigung der Zusammenarbeit am Standort Ulm. Dort befindet sich das Fahrwerkstechnik-Drehkreuz von IVECO. Der Zugriff auf die dortigen Fachkräfte und die Forschungslabors von Zulieferern und Hochschule halfen bei der Entscheidung des Standortes.
Ulm mausert sich gerade zu einem ‚Center of Excellence‘ in Sachen Brennstoffzellenmobilität. In der Region werden erhebliche Investitionen zur Finanzierung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten in die Brennstoffzelle gelegt. Baden-Württemberg und Bayern fühlten sich bei der Entscheidung, welche Stadt den Zuschlag für die „Forschungsfertigung Batteriezelle“ bekommen soll, von Forschungsministerin Anja Karliczek hintergangen. Die setzte auf ihren Heimatwahlkreis im westfälischen Münster und vergab die 500 Millionen Euro für den Hauptforschungstandort dorthin. Jetzt kontern die beiden südlichen Bundesländer und möchten somit zu einer starken Automobilindustrie rund um den Standort Ulm beitragen.
Zusätzlich setzt die deutsche Bundesregierung im Rahmen ihres Entwurfes der Nationalen Wasserstoffstrategie auf den Ausbau der Vorreiterrolle der Unternehmen bei den Wasserstofftechnologien. Dafür stellt sie insgesamt zwei Milliarden Euro zur Finanzierung des Wasserstoff-Innovationsprogramms einschließlich des Aufbaus der notwendigen Vertriebsinfrastruktur zur Verfügung.
Der Nikola Tre mit Brennstoffzelle wird in Ulm gebaut
Anfang dieser Woche erfolgte dann die Vorstellung des Nikola TRE, eines batterie-elektrischen Schwerlastwagens (BEV), der den ersten Schritt zum brennstoffzellenbetriebenen Elektrofahrzeug (FCEV) darstellt. Er ist das erste Resultat der Zusammenarbeit in dem Joint Venture aus Ulm. Der „emissionsneutrale Schwerlast-Lkw“ wird für die Märkte in Nordamerika und Europa gebaut und trägt den Namen ‚Tre‘. Der Tre ist ein Brennstoffzellen-Lkw auf Basis des Iveco S-Way. Nikola liefert dafür die eigene Antriebstechnik und ein neues Infotainment für das Cockpit.
Auf der Nutzfahrzeug-IAA in Hannover im September 2020 feiert der Nikola Tre seine Premiere. Der Vertrieb und der Service des Tre erolgen über das Iveco-Netz und die Stützpunkte von Iveco. Trevor Milton, Chef von Nikola Motors, sagte: „Die Partnerschaft ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Seit dem Start des Nikola One im Jahr 2016 fordern Lkw-Fahrer und Behörden von uns, Nikola nach Europa zu bringen.“
Der Nikola Tre Wasserstoff Lkw kommt mit einer Leasingrate zum Eingewöhnen
Viele der Flottenkunden scheuen sich derzeit von einem Wechsel ihrer Dieselflotten zum Wasserstoff Antrieb. Für diese Kunden wird es ein All-Inclusive-Leasing geben. 84 Monate (7 Jahre) als Leasingzeitraum, 700.000 Kilometer Gesamtleistung inklusive aller Servicekosten und dem Treibstoff Wasserstoff – so die Idee des Rundum-Sorglos Paketes für den H2-Tre. Vor dem Start des Nikola Tre mit Brennstoffzelle sind für das Jahr 2021 batterieelektrische Versionen des Lkw mit Speicherkapazitäten von bis zu 720 kWh geplant.
Unser Fazit zu den News rund um den Tre von Nikola Motors und IVECO
Das US amerikanische Mobility Startup Nikola Motors macht keine halben Sachen. Der großen Finanzierungsrunde mit dem strategischen Partner CNH Industrial N.V. folgt schnell eine wichtige Standortentscheidung. Ulm ist eine exzellente Wahl, denn neben dem Zugriff auf Fachkräfte, die für die Expansion dringend benötigt werden, setzt sich das Joint Venture mitten in den Wasserstoff-Cluster, der von den beiden Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern intensiv gepflegt werden wird.
Der Einsatz von Wasserstoff in Nutzfahrzeugen und vor allem bei den schweren Lkw ist beschlossene Sache – er ergibt Sinn und hilft dem Automotive Standort Deutschland mit all seinen Umbrüchen zu Aufbau einer weiteren Kernkompetenz in Sachen Mobility. Neben dem Evobus Werk von Mercedes-Benz Busses / Daimler entsteht in Ulm ein neuer, innovativer Mobilitätsanbieter für den europäischen Markt. Somit wird Ulm im Nutzfahrzeug Segment eine Region mit ‚Vorsprung durch Technik‘.
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