Hybridantriebe: was sind sie und welche gibt es?

Aktuell Fahre ich: BMW i3

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Der Hyundai Ioniq Plug-in-Hybrid: ein Beispiel eines Hybridfahrzeugs
Bildrechte / Image rights: Hyundai

Hybridfahrzeuge werden oft als Alternative zu Elektrofahrzeugen gesehen, denn auch sie sind mit einem Elektromotor ausgestattet. Doch was genau versteht man unter ‚Hybridantrieb’? Und welche Arten von Hybridfahrzeugen gibt es überhaupt? Hier geben wir einen Überblick.

Was versteht man unter Hybridantrieb?

Das Wort ‚Hybrid’ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie ‚von zweierlei Herkunft’ oder ‚Kreuzung verschiedener Arten’. Ein Hybridfahrzeug ist daher ein Fahrzeug, das über zwei verschiedene Antriebe verfügt.

Das bekannteste Beispiel eines Hybriden ist ein Fahrzeug, das mit einem Elektro- und einem Verbrennungsmotor ausgestattet ist. Die Motoren können sich zwar gegenseitig unterstützen, jeder hat jedoch seinen eigenen Energiespeicher. Der Verbrennungsmotor nutzt den Kraftstoff aus dem Tank, während der Elektromotor von einem Stromspeicher angetrieben wird.

Welche Arten von Hybriden gibt es?

Viel Reichweite, geringere Emissionen und weniger Kraftstoffverbrauch: das sollen Hybridfahrzeuge versprechen. Doch Hybrid ist nicht gleich Hybrid. Welche Arten es gibt und wie diese sich unterscheiden, beschreiben wir im Folgenden.

Der 48-Volt Hybrid: der Elektromotor unterstützt den Verbrennungsmotor

Der 48-Volt Hybrid wird hauptsächlich von einem Verbrennungsmotor angetrieben. Der Elektromotor wird lediglich zur Unterstützung eingesetzt, beispielsweise beim Anfahren. Aufgeladen wird der Elektromotor bei Vorgängen wie Abbremsen oder Rollen durch den Verbrennungsmotor.

Ein Hybridfahrzeug des Typs 48-Volt hat den Vorteil, dass der Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu einem herkömmlichen Benziner niedriger ist. Dazu kommt, dass die Batterie des Elektromotors nicht aktiv aufgeladen werden muss. Man vermeidet dadurch potentiell lästige Wartezeiten an der Ladestation, Wallbox oder Steckdose und muss auch nicht in diese investieren.

Obwohl man von einem niedrigeren Kraftstoffverbrauch und dadurch auch von einem umweltfreundlicheren Fahren sprechen kann, ist der Kraftstoffverbrauch jedoch nicht viel niedriger als bei einem herkömmlichen Benziner. Da der elektrische Antrieb nur zur Unterstützung zum Einsatz kommt, fährt das Fahrzeug hauptsächlich mit Kraftstoff.

Ein Beispiel eines 48-Volt Hybridfahrzeugs ist die E-Klasse 350 von Fahrzeughersteller Mercedes-Benz.

Der Voll-Hybrid: Elektro- und Verbrennungsmotor im parallelen Einsatz

In einem Voll-Hybriden (auch paralleler Hybrid genannt) arbeiten Elektro- und Verbrennungsmotor parallel.

Ein Voll-Hybrid kann kurze Strecken auch vollelektrisch zurücklegen. Durch den parallelen Einsatz der beiden Motoren verbraucht ein Voll-Hybrid weniger Kraftstoff im Vergleich zu dem oben aufgeführten 48-Volt Hybrid. Ebenso wie beim 48-Volt Hybrid wird die Batterie des Elektromotors über den Verbrennungsmotor aufgeladen.

Ein Beispiel eines Voll-Hybriden ist eines der bekanntesten Fahrzeuge mit Hybridantrieb: der Toyota Prius – heute quasi das Lieblingsfahrzeug vieler Taxifahrer in der Welt.

Der serielle Hybrid: ein fast vollelektrisches Fahrzeug

Der serielle Hybrid wird hauptsächlich von dem Elektromotor betrieben. Die Hauptaufgabe des Verbrennungsmotors ist es, die Batterie des Elektromotors wieder aufzuladen.

Der serielle Hybrid hat den Vorteil, dass er vollelektrisch fahren kann und, ähnlich wie bei den beiden oben aufgeführten Hybriden, nicht von externer Ladeinfrastruktur wie Ladestationen oder Steckdosen abhängig ist. Obwohl ein serieller Hybrid vollelektrisch fahren kann, kann er das nur über relativ kurze Strecken. Denn ein serieller Hybrid hat keine grosse Reichweite wenn er rein elektrisch gefahren wird.

Beispiele eines seriellen Hybrides sind der BMW i3 und der Opel Grandland X.

Der Plug-in-Hybrid: der Hybrid mit der grössten elektrischen Reichweite

Ein Plug-in-Hybrid wird, ebenso wie der serielle Hybrid, hauptsächlich von dem Elektromotor betrieben. Fährt man einen Plug-in-Hybriden rein elektrisch, kann dieser eine Reichweite Stand heute von bis zu 90 km haben.

Anders als bei den oben genannten Hybriden, jedoch, wird die Batterie nicht im Fahrzeug selbst durch den alternativen Antrieb aufgeladen. Die Batterie eines Plug-in-Hybrides kann an einer herkömmlichen Steckdose oder einer Ladestation aufgeladen werden, wie man es von herkömmlichen Elektroautos kennt.

Der Plug-in-Hybrid ist der teuerste unter den Hybridantrieben. Beispiele sind der Toyota Prius (den es neben der Version als Voll-Hybrid auch als Plug-in-Hybrid gibt) und der Hyundai Ioniq. Aber auch deutsche Hersteller wie Audi und BMW setzen auf diese Plug-in-Hybrid Fahrzeuge, um ihre derzeitige Fahrzeugpalette um elektrische Antriebe zu bereichern.

Unser Fazit zu Hybridfahrzeugen

Die Hybridantriebe selbst sind durchaus umstritten: die Befürworter sagen, Hybride seien eine gute Alternative zu vollelektrischen Antrieben mit mehr Leistung und grösserer Reichweite. Andere hingegen sind der Meinung, dass Hybride eine Kompromisslösung zwischen Elektroantrieb und Verbrennungsmotor darstellen, die nicht zukunftsträchtig ist, zumal die ökologischen Nachteile überwiegen.

Fakt ist: Hybridfahrzeuge haben durchaus Vorteile gegenüber Fahrzeugen mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren. Mit einem Hybridfahrzeug spart man Kraftstoff, schützt die Umwelt (wenn auch nicht so viel wie mit einem reinen Elektrofahrzeug), ist oft nicht von Ladeinfrastruktur abhängig und muss sich zudem keine Sorgen über die Reichweite des Fahrzeugs machen.

In den nächsten Jahren soll die Elektromobilität so richtig durchstarten – immer mehr Fahrzeughersteller planen einen Umstieg auf die Elektromobilität. Die Mobilität soll in Zukunft nachhaltiger und umweltfreundlicher werden. Auch an Lösungen bezüglich der Reichweite und Ladeinfrastruktur von Elektrofahrzeugen wird im Hinblick auf eine Zukunft der Elektromobilität gearbeitet.

Somit bleibt abzuwarten, ob Hybridfahrzeuge eine eigene Fahrzeugkategorie bleiben, oder lediglich eine Übergangsvariante beim Einstieg in die Elektromobilität darstellen.