Für Finnen wird das Laden ihrer Stromer jetzt noch einfacher, denn in Helsinki, Finnland wurde nun die erste öffentlich zugängliche bidirektionale V2G (vehicle to grid) Ladestation installiert. Damit gibt es in Finnland erstmals die Möglichkeit, elektrischem Strom aus dem öffentlichen Stromnetz in Elektro- und Hybridautos einzuspeisen. Im Gegensatz können aber die Stromer auch gespeicherte Energie an das öffentliche Netz abgeben. Somit werden die Autos Teil eines intelligenten Energiesystems.
Photovoltaik und Energiespeicher machen die Ladestation in Finnland noch effektiver
Die Ladestation ist Teil des EU Projekts mySmartLife und profitiert von einem Sonnenkraftwerk sowie vin existierenden Energiespeichern. Diese Komponenten werden gemeinsam mit Elektro- und Hybridautos zu einem kompletten Energiesystem der Stadt Helsinki.
“With the V2G charging point we can utilize the battery of a car as a part of the energy system. In the future EVs are not just a burden, but a complementary feature in the electricity grid. Helen is testing the practical operation of V2G at the Suvilahti pilot site,” Perttu Lahtinen, Helen’s Unit Manager
In Europa gibt es bislang nur wenige bidirektionale Ladesäulen. Die Kooperation von Virta, Helen und Nissan macht Finnland somit zu einem Vorreiter in intelligenter Sektorenkopplung. Als führendes Land in Smart Energy Lösungen, verfolgen die Kooperationspartner in Finnland das Ziel, ein integriertes Ökosystem für Elektroautos zu entwickeln. Die Nutzung der bestehenden Entwicklungschancen im Energiemanagement zwischen den Sektoren Energie und Auto hat sich dabei besonders angeboten.
Stromversorgung vs. Stromeinspeisung
Stromer können zukünftig als Energiespeicher genutzt werden. Somit nehmen Besitzer von Elektroautos eine entscheidende Rolle in der Balance des Energienetzes ein. Sie können beispielsweise den Strom mit nach Hause nehmen und sich somit auch finanzielle Vorteile verschaffen. Und insbesondere da Elektroautos oder erneuerbare Energieressourcen immer üblicher werden, betonen die Kooperationspartner die entscheidende Partizipation der Fahrer.
Virta bietet seinen Nutzern den Service derzeit kostenfrei an. Das Konzept ist aber weitaus nicht nur für Finnland interessant und könnte auch bald in weiteren Städten in Europa umgesetzt werden.
Bild: Helen.fi
Grundsätzlich eine interessante Sache. Sind denn irgendwelche Anreize geplant order schon vorhanden, dass ein Elektrofahrer seinen Strom in das Netz einspeist? Gerade an öffentlichen Säulen sehe ich spontan keinen Grund dafür. Wer sollte denn an die Säule fahren, um seinen Strom ins Netz einzuspeisen? Dass man an die Notwendigkeit des Netzausgleichs denkt, ist aber schon mal sehr löblich 🙂
ChargeX verkauft diese „Innovation“ als Neuheit, jedoch gibt es bei Herstellern in den USA, wie z.B. eMotorwerks Inc. (www.emotorwerks.com) diese Möglichkeit seit jahren. Dort wird in Kalifornien auch bereits seit mehreren Jahren mit den Energieversorgern an der Netzstabilität gearbeitet und so gibt es tatsächlich Rückvergütungssysteme, die das Zurückverkaufen von elektrischer Energie aus dem Fahrzeug Akku in das Netz auch wirtschaftlich attraktiv machen.
eMotorwerks ist vor kurzem neu in Europa gestartet mit Standorten in Berlin, Oslo, London und Paris. Die Systeme kommen alle mit einem integrierten Energiemanagementsystem, was z.B. auch das Load-Balancing zwischen den Boxen übernehmen kann. ChargeX hat also seine Hausaufgaben gemacht und sich beim Branchenprimus in den USA die eine oder andere Idee abgeholt. 😉
Der Branchenprimus in den USA hat dort bereis über 30.000 solcher Wallboxen verkauft. eMotorWerks Inc. gehört seit Ende 2017 übrigens zu ENEL SpA, die die Amerikaner genau wegen ihrer Geräte und Software Plattform gekauft haben.