E-Mopeds sind klimafreundliche, elektrische Zweiräder für die Kurzstrecke in der Stadt und auf dem Land
Als E-Moped werden elektrisch betriebene Mopeds, oder auch Roller, bezeichnet. Sie werden von einer Batterie angetrieben, anstelle eines Verbrennungsmotors. Wiederaufladbare Akkus versorgen für eine bestimmte, begrenzte Laufzeit die E-Mopeds mit Strom. Die E-Mopeds verfügen über eine digitale Anzeige am Lenker, auf welcher sich der aktuelle Stromstand ablesen lässt. Ist die Batterie leer, so muss der Akku wieder an einer Steckdose aufgeladen werden. Alternativ gibt es bereits mehrere Anbieter von E-Mopeds, die auf Wechselakkus setzen.
Für die E-Mopeds gilt die Helmpflicht
Die Reichweite und Höchstgeschwindigkeit für E-Mopeds
Die durchschnittliche Reichweite der bekanntesten E-Moped-Modelle beträgt zwischen 50 bis 150 Kilometern pro Ladung. Zu Hause oder in der eigenen Garage dauert das Laden der Akkus zwischen fünf und acht Stunden. Mit Hilfe eines Schnellladegeräts oder eine 380-Volt-Steckdose kann diese Zeit verringert werden. Die zugelassene Höchstgeschwindigkeit für E-Mopeds in Deutschland liegt derzeit bei 45 km/h. Es wird jedoch diskutiert, diese Höchstgeschwindigkeit zu erhöhen.
Die wichtigsten internationalen Sharing Anbieter für E-Mopeds und ihre Fahrzeug-Modelle
In vielen Ländern werden E-Mopeds von Sharing Anbietern für die temporäre Nutzung zur Verfügung gestellt. Die Nutzung wird mit Hilfe einer App gestartet, die Fahrzeuge werden in der Regel minutengenau abgerechnet. Die größten internationalen E-Moped Sharing Unternehmen sind:
- emmy – das Mobility Startup startete bereits im Jahr 2015 in Berlin und ist inzwischen Marktführer in DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz). Als E-Moped Sharing Anbieter ist emmy in Berlin, München und Hamburg unter eigener Marke unterwegs. In Berlin und München setzt emmy die Schwalbe als E-Moped ein. Der ehemalige Kultroller findet 2017 als E-Moped unter dem Hersteller Govecs seinen Weg zurück auf die Straße und wird seither auch von emmy eingesetzt. Mit austauschbaren Lithium-Ionen-Akkus, LCD-Display, LED-Beleuchtung und Helmbox am Heck ist das E-Moped für den Sharing Betrieb ausgestattet. In Düsseldorf bietet das Torrot Modell gemeinsam mit den Stadtwerken der NRW Landeshauptstadt. In Hamburg ist emmy aktuell mit dem Modell Torrot unterwegs. Das spanische E-Moped Modell des Herstellers Muvi weist einen leicht austauschbaren Lithium-Ionen-Akku auf, das schlüssellose Fahren und die Fahrstabilität aufgrund der großen Räder und hohen Sitzposition machen den Torrot zu einer Idealbesetzung im Sharingbetrieb.
- felyx – größter Anbieter in Belgien und den Niederlanden ist E-Moped Sharing Anbieter felyx. Daneben sind seit 2020 auch der E-Moped Sharing Anbieter CHECK und GO Sharing unterwegs.
- ecooltra – der führende E-Moped Sharing Anbieter aus Italien und Spanien hat seine elektrischen Fahrzeuge in Mailand, Madrid und Barcelona im Einsatz. ecooltra setzt auf E-Mopeds von Askoll und Govecs.
- Revel – von der amerikanischen Ostküste kommend hat sich Revel in weniger als zwei Jahren zu einem Sharing Anbieter mit 1.400 E-Mopeds in Washington D.C. und Brooklyn and Queens, New York, entwickelt. Revel setzt auf die E-Mopeds von NIU.
- Bird / Scoot – Das US amerikanische Sharing Unternehmen Bird führt seit Oktober 2019 ein neues Elektrofahrzeug im Moped-Stil namens Bird Cruiser im Programm. Dieses E-Moped ist in Los Angeles im Einsatz. Es fährt dort unter der Bird Marke Scoot und nicht unter der eigenen Bird Flagge. Design und Technologie des Scoot Moped basieren auf dem Bird Cruiser. Beide Mopeds sehen dem Juiced Scorpion sehr ähnlich, einem Elektrofahrrad im Moped-Stil, das das Unternehmen aus San Diego im September auf den Markt brachte. Das Scoot E-Moped hat dicke Reifen, hydraulische Scheibenbremsen, ein LCD-Display und Seitenspiegel. Der verlängerte Sitz und die Anwesenheit von hinten angebrachten Fußrasten weisen darauf hin, daß dieses Moped für bis zu zwei Fahrer ausgelegt ist. Das Moped ist nach Angabe von Bord mit einem Helm ausgestattet. Mindestalter der Fahrer ist 18 Jahre, der Fahrer muss einen gültigen Führerschein aufweisen.
E-Moped Sharing Anbieter in kleineren deutschen Städten
Doch nicht nur in Berlin, Hamburg oder München gibt es Anbieter von E-Moped Sharing Fahrzeugen. Wir stellen hier einige der Sharing Anbieter aus den kleineren Städten in einer Übersicht vor:
- Bielefeld: flowBie Alma von den Stadtwerken Bielefeld mit 50 E-Mopeds
- Detmold: HeRo von share2move mit ca. 20 E-Mopeds
- Frankfurt am Main: Frank-e von der Süwag mit 100 E-Mopeds
- Gütersloh: deins & meins von den Stadtwerken Gütersloh mit 20 E-Mopeds
- Kiel: Wofii von World of Energy mit 61 E-Mopeds
- Köln: neben dem Berliner Anbieter TIER mit 200 E-Mopeds unterhalten die Rheinenergie (Stadtwerke) 400 E-Mopeds mit dem Namen Rhingo
- Krefeld: SWK KRuiser von den Stadtwerken mit 50 E-Mopeds
- Oberhausen und Essen: evo-Sharing von der Energieversorgung Oberhausen mit 300 E-Mopeds
- Tübingen: Coono der Stadtwerke Tübingen und teilAuto mit 40 E-Mopeds
Der französische E-Moped Sharing Marktführer Cityscoot
Cityscoot – das französische Sharing Unternehmen ist mit ca. 6.000 E-Mopeds im französischen Paris und Nizza sowie in Italien in Rom und Mailand aktiv.
Hier werden wie beim deutschen Wettbewerber emmy auch die Govecs Schwalbe E-Moped Modelle eingesetzt. Allerdings hat Cityscoot mit dem Hersteller, der in Polen produziert, einige Veränderungen an den Standard-Schwalben vorgenommen. So wird beispielsweise diverses Zubehör wie etwa ein Regenschutz an den E-Mopeds angebracht, um somit die vielen Berufspendler, die in Paris die Cityscoot Sharing Angebote nutzen, einigermaßen trocken zur und von der Arbeit zu bringen.
Seit 2019 hat Cityscoot für sein E-Moped Sharing eine Kooperation mit dem amerikanischen Sharing Giganten UBER, um in dessen App die elektrischen Mopeds direkt anbieten zu können. Diese Kooperation führt zu einer Erweiterung des UBER Sharing Angebotes um die E-Mopeds des französischen Unternehmens.
Nutzung der E-Mopeds weltweit
Im November stellte das Berliner E-Roller Startup unu seinen „Global Scooter Sharing Market Report 2019″ vor, in dem weltweit die Anbieter von Elektrorollern / E-Mopeds im Sharing analysiert werden. Die nachfolgenden Ergebnisse stehen in de Bericht, der auf der Webseite von unu erhältlich ist:
- Das Jahr 2019 stellte für die Anbieter von E-Mopeds ein Rekordjahr dar. Mit weltweit mehr als 66.000 E-Mopeds betrug das Wachstum der Anzahl dieser elektrischen Zweiräder 41.000 im Jahresvergleich.
- Die E-Mopeds sind in 88 Städten in 21 Ländern Stand November 2019 im Einsatz, sie werden von annähernd 5 Millionen registrierten Fahrern genutzt.
- Stärkster Markt ist aufgrund seines Wachstums in 2019 der indische Markt, hier sind ca. 30 Prozent aller Mopeds im Sharing Angebot im Einsatz.
- Die fünf größten Anbieter von E-Mopeds waren im Jahr 2019 Vogo, eCooltra, Bounce, Cityscoot und Coup – sie betrieben zusammen ungefähr jedes zweite Moped weltweit. Coup ist ja bekanntermaßen nicht mehr am Start, in den DACH Ländern setzt das Mobility Startup emmy auf Wachstum.
- Wenn man den indischen Markt ausklammert so sind die folgenden Hersteller die führenden Produzenten von E-Mopeds: Govecs, Askoll, NIU und Gogoro. Außerhalb Indiens sind inzwischen 99 Prozent der Mopeds im Sharing mit Elektroantrieb unterwegs.
- Die Erwartung für das Jahr 2020 beinhaltet ein weiteres starkes Wachstum der Flotten der Sharing Anbieter und ein weiteres Verdichten der jeweiligen Städte, in denen die E-Moped Sharing Unternehmen unterwegs sind.
Dass die E-Moped Anbieter dabei auch auf die Entscheidungen in den Stadträten angewiesen sind, zeigt ein Negativbeispiel in Barcelona: Aufgrund der neuen Vorschriften des Stadtrates müssen alle E-Moped Sharing Anbieter in der katalanischen Hauptstadt die Zahl der Fahrzeuge in der Stadt auf maximal 300 Fahrzeuge reduzieren. Für den dortigen Marktführer eCooltra heißt das eine Reduzierung der Flotte um mehr als 85%. Nach Angaben des Unternehmens nutzen mehr als 250.000 Nutzer eCooltra als tägliches Transportmittel oder auf Reisen. Ausgerechnet in der jungen und innovativen Metropole Barcelona geht es nun darum, eine ergänzende und echte Mobilitätslösung darzustellen. Mit einer maximalen E-Moped Flotte von 300 Fahrzeugen pro Anbieter kann dieses Angebot jedoch nicht nachhaltig ökonomisch betrieben werden.