Dass der Volkswagen Konzern in Sachen Elektromobilität mächtig ‚Gas gibt‘, dass dürften die meisten unter uns inzwischen verstanden haben. Kaum ein Tag vergeht ohne die Ankündigung neuer Angebote in Sachen Elektroauto, Ladestationen usw. In Anlehnung an den gerade überstandenen Jahreswechsel ist das quasi ein ganzes Feuerwerk an Neuigkeiten aus der PR Abteilung von VW.
Gute Nachrichten aus Wolfsburg und Sachsen in Sachen Elektroauto
So verkündete der VW Konzern, dass Mitte Dezember das 250.000’ste elektrifizierte Fahrzeug – ein e-Golf– in der Autostadt ausgeliefert wurde. Der e-Golf war im Jahr 2019 mit 104.000 Einheiten erfolgreichstes Modell, gefolgt von Golf GTE (51.000), Passat Variant GTE (42.000) und dem kleinen Stadtflitzer e-up! (21.000); jeweils die Hälfte der Auslieferungen entfällt auf batterieelektrischen Antrieb und auf Plug-In-Hybrid. Das wird sich in den kommenden Jahren deutlich in Richtung vollelektrischer Autos entwickeln.
Der elektrische ID.3 fährt ab dem Sommer 2020 auf europäischen Straßen
Im September 2019 feierte der vollelektrische ID.3 seine Premiere. Produktionsstart im E-Auto-Werk Zwickau war dann im November 2019. Das Jahr 2020 steht nun ganz im Zeichen der Markteinführung der ID.-Familie: Ab Sommer werden die ersten ID.3 auf Europas Straßen fahren.
Volkswagen hat die Sorgen der vielen Mieter von Tiefgaragenplätzen erkannt
Die für mich jedoch entscheidende Nachricht mit einer elektrischen Innovation kommt Ende Dezember in Sachen Ladestation. Volkswagen hat nämlich die Nöte der vielen Mieter von Tiefgaragenplätzen erkannt. Der Aufbau von Ladeinfrastruktur ist in Deutschland eines der großen Probleme beim Durchbruch von Elektromobilität. In den letzten beiden Jahren sind dafür Dutzende von Wallboxen entwickelt und vorgestellt worden, die den Strom in den Garagen speichern sollen, so dass dann intelligent über Nacht die E-Autos geladen werden können.
Der mobile Laderoboter bringt den Strom zum elektrischen Fahrzeug
Doch vielfach wird die Einrichtung eben dieser Ladestationen in den Tiefgaragen bei Mehrfamilienhäusern geblockt. VW reagiert jetzt mit mobilen Laderobotern auf dieses Dilemma.
„Der mobile Laderoboter kann eine Revolution beim Laden zum Beispiel in Parkhäusern, auf Parkplätzen oder in Tiefgaragen auslösen. Denn mit ihm bringen wir die Ladeinfrastruktur einfach zum Auto und nicht umgekehrt. Wir elektrifizieren damit auf einen Schlag ohne aufwändige infrastrukturelle Einzelmaßnahmen nahezu jeden Parkplatz“, so Mark Möller, Entwicklungschef der Volkswagen Group Components.

Wie funktioniert der mobile Laderoboter von Volkswagen?
Gestartet via App oder Car-to-X-Kommunikation steuert der Laderoboter eigenständig das zu ladende Fahrzeug an und kommuniziert mit diesem. Vom Öffnen der Ladeklappe, über das Anschließen des Steckers bis hin zum Entkoppeln – der gesamte Ladevorgang verläuft ohne jegliche menschliche Beteiligung. Der Clou: Der mobile Roboter bringt einen Anhänger als fahrbaren Energiespeicher zum Fahrzeug, schließt diesen an und lädt damit die Batterie des E- Fahrzeugs auf. Der bewegliche Energiespeicher verbleibt während des Ladevorgangs beim Auto. Der Roboter kümmert sich unterdessen um das Laden weiterer E-Fahrzeuge. Ist der Ladeservice beendet, holt er den mobilen Energiespeicher eigenständig ab und bringt ihn zurück an die Ladestation.
Noch ist der Laderoboter eine Studie von Volkswagen
Die Studie besteht aus einem kompakten, autonom fahrenden Roboter und flexibel beweglichen Energiespeichern, sogenannten Akkuwaggons. Diese verfügen voll aufgeladen über einen Energiegehalt von jeweils zirka 25 kWh. Ein Laderoboter kann mehrere der Akkuwaggons gleichzeitig bewegen. Auf Abruf via App oder Car-to-X-Kommunikation bringt er einen Energiespeicher zum E-Fahrzeug und schließt diesen eigenständig an. Am Fahrzeug ermöglicht der Akkuwagon mit integrierter Ladeelektronik das DC-Schnellladen mit bis zu 50 kW.
Der autonom fahrende Roboter ist ausgestattet mit Kameras, Laserscannern und Ultraschallsensoren. Die Kombination dieser Systeme ermöglicht ihm nicht nur, den Ladevorgang vollkommen eigenständig abzuwickeln, sondern auch, sich frei im Parkraum zu bewegen, mögliche Hindernisse zu erkennen und auf diese zu reagieren. Je nach Größe des Parkareals oder der Tiefgarage können mehrere Laderoboter parallel eingesetzt und so viele Fahrzeuge zeitgleich bedient werden.
Unser Fazit zum Einsatz von autonom fahrenden Laderobotern
Das ist mal wirklich eine sinnvolle Lösung für eines der dringendsten Probleme in Tiefgaragen oder öffentlichen Parkplätzen. Wir lösen zeitgleich die Probleme beim Einbau neuer Wallboxen in privaten und öffentlichen Tiefgaragen, und wir lösen das Problem mit den zugestellten Ladeplätzen. Denn jetzt kommt der Laderoboter zum Elektroauto. Ich kann es kaum erwarten, bis wir diese Innovation im realen Einsatz sehen.