Knapp drei Jahre ist das Mobility Startup Virtuo alt. Heute gibt der digitale, europäische Autovermieter bekannt, dass in einer Series-B-Finanzierungsrunde einige große Namen aus der Venture Szene 20 Millionen Euro neu investieren. Zu diesen Investoren zählen Iris Capital, RAISE Ventures und der langjährige Virtuo-Gesellschafter Balderton Capital.
Welches Geschäftsmodell verfolgt das französische Startup Virtuo?
Seit der Gründung im Jahr 2016 verkörpert Virtuo die nächste Generation der Autovermietung. Die Mission von Virtuo ist es, die Autovermietungsbranche mit einem komplett digitalen und auf die Bedürfnisse der Kunden fokussierten Ansatz zu transformieren.
Das im Jahr 2016 in Frankreich gegründete Mobility Startup bietet seinen Kunden über eine App einen 24/7-Zugriff auf eine Flotte von Fahrzeugen. Anders als klassische Autovermieter fokussiert das französische Startup nicht auf Kurzzeit-Vermietungen, sondern stellt die Fahrzeuge für Zeiträume zwischen einem und 28 Tagen zur Verfügung.
Wieviel Geld wurde bislang in den digitalen Autovermieter gesteckt und was macht Virtuo damit?
Das insgesamt investierte Kapital von Virtuo beläuft sich auf ca. 30 Millionen Euro. Das Mobility Startup plant mit dem frischen Geld den Aufbau einer komplett digitalisierten Autovermietung in Europa. Durch diese europäische Expansion will das Startup seine führende Rolle im Bereich der digitalen Autovermietung festigen und ausbauen.
Wer sind die Gesellschafter vom digitalen Autovermieter Virtuo?
Iris Capital, eine der führenden europäischen Venture-Capital-Gesellschaften mit Hauptsitz in Paris, RAISE Ventures und die Alt-Gesellschafter von Balderton Capital investieren zusammen 20 Millionen Euro in den digitalen Autovermieter Virtuo.
Wie funktioniert die Anmietung bei Virtuo?
Nutzer können über die Virtuo App Fahrzeuge reservieren und diese in bislang insgesamt 30 Mietstationen in Innenstädten, Bahnhöfen oder Flughäfen in Frankreich, Belgien und der UK abholen und zurückgeben. Die App dient hierbei auch als Fahrzeugschlüssel. Somit entfällt das Warten in den Schlangen am Schalter sowie das Ausfüllen langer Formulare, so wie man es häufig bei klassischen Autovermietern antrifft.
Welche Fahrzeuge lassen sich bei Virtuo anmieten?
Seit der Gründung von Virtuo ist Mercedes Benz der Fahrzeug-Partner. Kunden mieten über die App ausschließlich Premium-Fahrzeuge der A- oder der GLA-Klasse von Mercedes oder auf Wunsch auch die mit Drive-Pilot ausgestattete halbautonom fahrende neue A-Klasse. So heißt es auch bei Virtuo ‘Hey Mercedes’ – die what3words Adressen helfen den Vielreisenden beim Auffinden ihrer jeweiligen Destination.
Wie geht es jetzt weiter bei Virtuo?
Zunächst einmal plant Virtuo den Einsatz der frisch akquirierten 20 Millionen für den Ausbau des Geschäftsmodells und die Stärkung der eigenen Marktposition. Langfristig strebt Virtuo eine führende Rolle im Markt der Autovermietung an. Klassisch für ein digitales Geschäftsmodell ist dabei das Fokussieren auf Kundenzentriertheit, kontinuierliche, digitale Innovationen und globale Expansion.
Was passiert mit dem Fuhrpark von Virtuo?
Weitere Investments werden in die Entwicklung neuer Features für die App sowie den Ausbau der Premium-Fahrzeugflotte fließen. Bis Ende des Jahres soll die Anzahl der verfügbaren Fahrzeuge von 1.000 auf 3.000 steigen. Bereits im letzten Jahr wuchs die Flotte um 400 Prozent. Gleichzeitig werden monatlich neue Mietstationen eröffnet. Das hohe Entwicklungstempo will Virtuo auch in Zukunft beibehalten und plant in diesem Jahr die Anzahl der Mitarbeiter von derzeit 45 auf 90 zu verdoppeln.
In welchen Ländern wird man das Angebot von Virtuo zukünftig nutzen können?
Mit dem neuen Kapital will das Startup sein Angebot in Frankreich, Belgien und der UK ausbauen und sich 2019 in Deutschland und Spanien etablieren. In Deutschland startet Virtuo demnächst in Berlin, eine zweite Großstadt soll bis Ende des Jahres folgen.
Zusätzlich steht der US-Markt auf der Agenda der Gründer.
Welche Rolle trauen die neuen Gesellschafter von Virtuo dem Mobility Startup zu?
„Shared Mobility und ein leichter Zugang zu Mobilitätsangeboten sind der Schlüssel für den europäischen Markt. Wir haben ein scharfes Auge auf neue Unternehmen geworfen, die Mobilität verändern – vor allem, wenn sie 100-prozentig digital sind und einen High-Quality-Service garantieren. Virtuo ist führend in diesem Umfeld und wir sind stolz darauf, sie bei ihren nächsten Schritten zu unterstützen, europäischer Marktführer zu werden”, sagt Stéphane Pesqué, Partner von Iris Capital.
„Virtuo genießt eine einzigartige Position im Markt und steht für eine bemerkenswerte digitale Transformation. Wir freuen uns darauf, das Management bei seinen ambitionierten Wachstumsplänen begleiten zu können”, fügt Pierre-Edouard Berion, Partner bei RAISE Ventures hinzu.
Unser Fazit zu dieser neuen Kapitalrunde des digitalen Autovermieters Virtuo
Ein auf Premium-Fahrzeuge fokussiertes, rein digitales Mobility Startup wird der teils leicht verstaubten Branche der Autovermieter gut tun. Immer noch lassen die Apps der klassischen Autovermieter sehr an Benutzerfreundlichkeit zu wünschen übrig.
Wichtig wird sein, inwiefern Virtuo gerade in den Großstädten sein Premium-Angebot um Elektrofahrzeuge wird erweitern können. Erst dann ergibt der Vermietungsansatz ökologisch auch Sinn. Erst dann gefällt uns dieser frische Ansatz aus Frankreich auch komplett.
Wir freuen uns auf die ersten Erfahrungen mit Virtuo in Berlin.