Urbane Mobilität

Die Urbane Mobilität (auf Englisch ‚Urban Mobility‚) ist eines der Megathemen und damit Herausforderungen unserer Zeit. Die Anforderungen an Lösungen zu den drängenden Mobilitätsfragen für unsere Städte und Landkreise sind hochkomplex. Die Frage, wie wir die Mobilität verbessern und gleichzeitig Staus, Unfälle und Umweltverschmutzung verringern können, ist eine gemeinschaftliche Herausforderung für alle großen Städte in Europa.

81 sogenannte Großstädte gibt es allein in Deutschland, sie weisen jede mehr als 100.000 Einwohner auf. Noch stärker verdeutlichen die folgenden Zahlen die Tragweite der Aufgaben in Urbaner Mobilität in Deutschland: in unserem Land existieren 109 große Städte und Metropolregionen, in denen jeweils mindestens 50.000 Menschen leben. Diese 109 Städte und Metropolregionen beherbergen 40 Prozent der deutschen Bevölkerung, allerdings nehmen deren Areale gerade einmal 7 Prozent der Fläche der Bundesrepublik Deutschland ein. Eine hohe Bevölkerungsdichte auf relativ kleiner Fläche – das bedeutet extreme Herausforderungen.

Denn neben den gesellschaftlichen und gesundheitlichen Problemen kostet mangelhafte urbane Mobilität Unsummen an Geld. Staus und einhergehende Ineffizienzen in Mobilität sind (nicht nur) in der EU häufig in und um städtische Gebiete herum zu finden. In der Europäischen Union summieren sich deren Kosten jährlich auf fast 100 Milliarden Euro oder 1 Prozent des BIP.

Immer mehr Menschen und immer mehr Verkehr in den Städten

Doch bevor wir uns den spezifisch deutschen Themen der Urbanen Mobilität widmen, hilft ein Blick nach Europa. Hier lebt die große Mehrheit der Menschen bereits heute in einem städtischen Umfeld, wobei über 60 Prozent in städtischen Gebieten mit mehr als 10.000 Einwohnern leben. Sie leben ihr tägliches Leben im gleichen Raum und teilen sich für ihre Mobilität die gleiche Infrastruktur. Die städtische Mobilität ist für 40 Prozent der gesamten CO2-Emissionen des Straßenverkehrs und bis zu 70 Prozent der anderen verkehrsbedingten Schadstoffe verantwortlich.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass es immer mehr von uns in die Städte zieht. Die UN prognostiziert, dass im Jahr 2050 ca. 75% der Menschheit in urbanen Ballungszentren leben werden. Gleichzeitig wächst in uns die Erkenntnis, dass städtischer Raum zu kostbar ist, um einen Großteil davon einem ineffizienten Verkehrsträger wie dem Auto zu widmen. Das Auto als bevorzugt individuelles Fortbewegungsmittel ist verantwortlich für Luftverschmutzung, Krach und stellt ein Risiko für Nutzer und restliche Verkehrsteilnehmer dar. Im Durchschnitt sitzen auf den Fahrten in Deutschland 1,3 Personen in einem Auto, das ist hochgradig ineffizient. Zu den Lösungen der Mobilität der Zukunft gehören daher unterschiedliche, digitale Mobilitätsdienste, deren Einsatz in den Städten probiert wird.

Urbane Mobilität der Zukunft als Ziel europäischer Politik

Der Erfolg von Politiken und politischen Zielen, die auf EU-Ebene vereinbart wurden, z.B. in Bezug auf die Effizienz des EU-Verkehrssystems, sozio-ökonomische Ziele, die Energieabhängigkeit oder den Klimawandel, ist natürlich von den Maßnahmen nationaler, regionaler und lokaler Behörden abhängig. Denn letztlich müssen die Städte und Landkreise in Sachen Urbaner Mobilität der Zukunft ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.

Urbane Mobilitätskonzepte spielen hierbei einen wichtigen Faktor für Wachstum und Beschäftigung und für die nachhaltige Entwicklung in den Städten. Urbane Mobilität von Morgen ist daher Chefsache in den Metropolen, denn die Urbane Mobilität der Zukunft entscheidet über die Attraktivität einer Stadt. Viele der Städte in Deutschland, wie etwa München, Düsseldorf, Hamburg oder Berlin haben daher einen Aktionsplan Urbane Mobilität verabschiedet. In einem Kompetenzzentrum Mobilität werden dann in den Städten die unterschiedlichen Massnahmen abgebildet und nachgehalten. Die Herausforderung für nachhaltige Mobilität hat deutsche Städte erfasst, vielfach werden die Erfahrungen ausgetauscht und sogenannte ‚Best Practices‘ gebildet.

Smart Cities bauen auf nachhaltige Plattformen der Mobilität

Wir brauchen neue, nachhaltige Formen der Mobilität. Im Rahmen von intelligenten Städten, mit sogenannter Smart City Politik, geht es mit Hilfe von Technologien darum, auf Basis von gewonnenen Informationen die Lebensqualität und Nachhaltigkeit in urbanen zu verbessern. Wir stehen vor den Herausforderungen zukunftsfähiger Stadtentwicklung und die Lösungen von Mobilitätsfragen sind dazu ein ganz entscheidender Bestandteil.

Dass wir in diesen aktuellen Fragen der Urbanen Mobilität nicht immer von großen Zukunftsszenarien träumen müssen, das zeigen aktuelle Beispiele, wie sie fortschrittliche Städte wie etwa Paris, Kopenhagen oder Amsterdam aufzeigen. Innovative Smart-City Technologien beinhalten dort intelligente Ampeln, digitale Verkehrsschilder oder auch Sensoren, welche die Daten zu Verkehrsgeschehen, Wetter oder Luftqualität erfassen. Der öffentliche Nahverkehr nutzt Echtzeitinformationen, die Bewohner und Besucher nutzen Apps für Ticketing, greifen damit auf Sharing-Angebote unterschiedlichster Anbieter für Elektroautos, eBikes, E-Roller und E-Scooter zu. In Stadtvierteln befinden sich smarte E-Mobility-Stationen an Knotenpunkten des ÖPNV, welche Ladesäulen und Ausleihstationen für diese Elektrofahrzeuge verfügen. Ein digitales Parkraummanagement steuert intelligent die Autofahrer in ihren Fahrzeugen, verweist auf freie Parkplätze und übernimmt die Abrechnung und Auswertung der Verkehrsströme. Digitale Mobilitätsdienste sind integraler Bestandteil einer modernen und smarten Stadt. Aus allen diesen Einzelprojekten formt sich in jeder Stadt eine Plattform Urbane Mobilität, die letztlich dank verzahnter digitaler Technologien den Fortschritt aller Massnahmen festhält und hilft, die Mobilität in den Städten auf Kurs zu halten.

Welche urbanen Konzepte existieren für eine nachhaltige Mobilität?

Was macht sie also aus, diese erfolgreichen Konzepte der urbanen Mobilität? Ist es das Umdenken und Fördern von Fahrradstrukturen, Elektromobilität, der neuen Formen der Mikromobilität oder des Öffentlichen Nahverkehrs? Sind Sharing Modelle die Antwort? Reines CarSharing führte gemäß der jüngsten Studien zu mehr Autos auf den Straßen, kann also für sich gesehen nicht die alleinige Antwort sein. Welche Rolle spielen Ridesharing und Ridepooling und wie können autonome Fahrzeuge bei der Überwindung der Mobilitätsfragen helfen?

Welchen Herausforderungen können sich Städte heute am leichtesten stellen, um mit sogenannten „quick wins“ Zweifler zum Handeln zu bewegen? Oder welche Konzepte sind schlichtweg nicht zu finanzieren? Klar ist, dass es einen intelligent verknüpften Mix verschiedenster Mobilitätsmassnahmen geben muss. Letztlich arbeiten die Lösungen der urbanen Mobilität an der Stadt von morgen. Die Entwicklung urbane Mobilität operiert quasi am offenen Herzen an der Schnittstelle von Mobilität, Digitalisierung, Stadtentwicklung und IoT. Nur mit nachhaltigen Innovationen und der Überzeugung, die Bewohner der Städte und Landkreise mitzunehmen, kann eine nachhaltige Verkehrswende gelingen. Und dieser Mix muss die gewerblichen Anforderungen in den Städten mit integrieren.

Wir berichten von Lösungen der urbanen Mobilität

In dieser Kategorie des eMobilität Blogs berichten wir über die verschiedenartigsten Lösungen der urbanen Mobilität. Wir zeigen Lösungen, welche die Mobilitäts-Champions unter den Städten umsetzen. Nachhaltig und vielfach von großartigen Menschen und Unternehmen initiiert. Innovationen von Startups oder gestandenen Unternehmen – die neue Form von Mobilität kennt keine Grenzen. Und es ist an der Zeit, dass diese Mobilitätskonzepte umgesetzt werden.

Gleichzeitig berichten wir auch über die Herausforderungen, denen sich die Entscheider in Sachen Urbaner Mobilität stellen müssen. Ein gutes Anschauungsbeispiel dafür liefert der Bericht über den Mobilitätswandel in den bayerischen Metropolen München und Augsburg. Zwei sehr unterschiedlich große Metropolen in Bayern – die Aufgaben und Herausforderungen ähneln sich.

Wie strukturieren wir diesen Bereich ‚Urbane Mobilität‚ auf unserem Blog?

Die Urbane Mobilität der Zukunft erfordert übergreifende Raum- und stadtplanerische Strategien, Konzepte und konkrete Maßnahmen. Es geht darum die Verkehrswege in den Städten und deren Umland zu optimieren und die Verkehrsleistung der Menschen und Waren zu senken. Die Transformation dieser Verkehrsleistungen auf nachhaltige und effiziente Verkehrsmittel geht einher mit einer notwendigen urbanen Energiewende. Denn aufgrund der Verkehrsmittel der Zukunft werden wir uns elektrisch fortbewegen, der zukünftige ‚Treibstoff‘ ist nachhaltig produzierter Strom, der aus Akkus oder aus Brennstoffzellenfahrzeugen den jeweiligen Elektromotor antreibt.

Unsere Themen der Urbanen Mobilität umfassen somit:

Die Beförderung von Personen durch kombinierte Nutzung von Fahrzeugen und Infrastrukturen. Diese Beförderung wird klassisch durch den ÖPNV in den Städten durchgeführt. Hier lassen sich Millionen von CO2 Ausstoß durch Einführung elektrischer Fahrzeuge und die intelligente Verzahnung mit externen Anbietern einsparen. In den Metropolregionen geht es vor allem um die Optimierung des Pendlerverkehrs, den Möglichkeiten des Einsatzes von On-Demand Shuttles im Ridepooling oder Ridesharing für die Anbindung des Umlandes und ländlichen Raumes, dem Einsatz von Fahrzeugen in Mikromobilität und dem Ausblick auf autonome Fahrdienste, die mit ihren hochentwickelten Fahrzeugflotten helfen, Personen kostenoptimiert und nachhaltig von A nach B zu bringen.

Hinzu kommen die Herausforderungen der urbanen Logistik, an den Lieferverkehr in unseren Städten. Die Urbane Logistik der Zukunft betrifft den Transport von Gütern und Waren, insbesondere von Stückgut, Kurier-, Express- und Paketlieferungen (kurz: KEP), sowie Schwerlasttransporte, durch den die großen Transportvolumina mit Hilfe von Lkw an die Urbanen Zentren herangebracht werden.

Um eine gewisse Struktur in diese Urbane Mobilität der Zukunft zu bekommen, haben wir unseren Content in vier Themenbereiche eingeteilt:

Quasi zum Start dieses Themenbereiches haben wir ein sehr spannendes Interview mit dem CEO der Andreas Schmid Group, einem der führenden Logistiker aus Süddeutschland (aus Gersthofen in Bayern) geführt. Seine Vorhersagen für die Anforderungen an Unternehmen aus dem Bereich Transport & Logistik sind hochinteressant.

Spannend ist sicherlich auch die Vergabe der IAA (Internationale Automobil Ausstellung) nach München. Der Veranstalter VDA setzt gemeinsam mit der Messe München auf ein Modell Smart City mit intelligenten Verkehrskonzepten und innovativer Vernetzung der Verkehrsträger. Die IAA soll als Messe mit vielen Veranstaltungen angereichert werden, und soll dazu nachhaltig und an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet werden. Ich habe in meinem Kommentar zu der Vergabe der IAA nach München von der Hoffnung geschrieben, dass die Stadt München, die selbst heute kein Vorbild in Sachen moderner Mobilität ist, diese Vergabe als Katalysator für eigene Verbesserungen begreift. Wir werden zu diesem Prozess aus der bayerischen Landeshauptstadt verstärkt berichten.