Für Mobilitätsanbieter stand der Wochenanfang ganz im Zeichen der Aufgabe zweier Sharing Anbieter. UBER wird die Lizenz zum Betrieb einer Flotte in London entzogen. Die Bosch Tochter coup zieht sich von selbst komplett mit ihrem Service aus vier Städten zurück und gibt auf.
Uber verliert (erneut) die Lizenz für London
Aus Sicherheitsgründen verliert der amerikanische Mobility Service Uber seine Betreiber-Lizenz in London. Um Mitternacht von Montag auf Dienstag läuft sie aus. Im größten europäischen Sharing Markt scheinen Sicherheitsaspekte dafür der Grund zu sein.
„Sicherheit hat oberste Priorität“, so vermeldete Transport for London am Montag in einer Stellungnahme. Uber wird vorgeworfen, mit scheinbar nicht lizensierten und nicht versicherten Fahrern zu arbeiten. Uber legte gegen diese Entscheidung Berufung ein und fährt bis zur endgültigen Entscheidung zunächst weiter.
Bosch Tochter coup geht ganz
Etwas überraschend erreichte mich am Montag gegen Mittag ein email aus Berlin. Der dortige E-Roller Sharing Anbieter coup gibt auf. Hier ein Auszug aus dem Text mit Begründung der Aufgabe: „leider müssen wir dir heute mitteilen, dass wir planen, unseren Service in Berlin und Tübingen bis Mitte Dezember 2019 aus wirtschaftlichen Gründen einzustellen. Auch ist geplant, die COUP Standorte Paris und Madrid zu schließen.“
Wirtschaftliche Gründe sind also die Hauptursache. Nun, der E-Roller Markt ist, wie übrigens sämtliche Bereiche im Mikro-Mobilitäts-Segment, gerade in Europa schwer umkämpft. In DACH (Deutschland, Österreich und der Schweiz) dominiert das Berliner Startup emmy das E-Roller (oder auch E-Moped genannte) Segment. Sie messen sich im CarSharing Bereich mit den Großen der Branche wie Share Now, Sixt Share oder auch dem rein elektrisch operierenden WeShare aus dem VW-Konzern. Auf der E-Scooter Seite kommen dann die TIER, VOI, Bird, Lime und Circ hinzu.
Mein Fazit zur Aufgabe von Bosch Tochter coup
Ich habe bereits vor Wochen eine Bereinigung des Marktes für Mikromobility Services vorhergesagt. Bei den E-Scooter Anbietern hört man bereits von ersten Konsolidierungsgesprächen unter den europäischen Anbietern.
coup selbst hat als 100% Bosch Tochter in den letzten Monaten versucht, einen bis zu 75 prozentigen Anteil an seinem Unternehmen im Markt zu platzieren, scheinbar erfolglos. Letztlich wurde es den Entscheidern in der Konzernzentale in Stuttgart zu viel, zuletzt sollen ingesamt mehr als 120 Mitarbeiter noch bei coup beschäftigt gewesen sein.
Fraglich war auch der Internationalisierungskurs von coup. Nach dem Launch in Berlin startete coup zunächst in Paris und dann in Madrid. Gerade in Paris mit Cityscoot und in Madrid mit ecooltra ist man dort aber auf zwei große Wettbewerber gestoßen, die sich in ihrem jeweiligen Heimatmarkt nicht so leicht verdrängen lassen wollten. Hier wäre wahrscheinlich eine Fokussierung auf einen Markt besser und kostengünstiger gewesen.
[…] Im inneren Londoner Geschäftsgebiet wiederum war der Wettbewerb mit Uber zu groß und trotz des drohenden Rausschmisses von Uber in London (wir berichteten) droht hier dank Bussen, Tube, Taxinetz und weiteren privaten Anbietern zu viel […]
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[…] wir mit der Aufgabe eines Mobility Startups aus dem Segment der Mikromobilität an: der Elektroroller Sharing Anbieter coup war als Tochter des Zulieferers Bosch vor wenigen Jahren gestartet, um mit seinen Fahrzeugen die […]