Ich habe hier auf dem eMobilitätBlog schon häufiger über den Trend der Abonnements für Elektrofahrzeuge berichtet. Sie sind fester Bestandteil der Mobility Innovationen im Autovertrieb, denn neben dem Verkauf, dem Leasing oder den diversen Nutzungen wie Sharing oder Miete gewinnen die Autoabos immer mehr an Bedeutung.
Und gerade für die neuen elektrischen Fahrzeuge ist das Autoabo geeignet. Viele Fahrer stehen der Elektromobilität aufgeschlossen gegenüber, möchten diese aber in ihrem eigenen Alltag zunächst ausgiebig testen. Bislang haben die Fahrzeughersteller und die vielen Mobility Startups wie finn.auto, Vivelacar, Cluno oder faaren sich auf die Privatkunden fokussiert. Jetzt bietet Mercedes-Benz auch für Gewerbekunden ein Auto-Abonnement.
Total Cost of Ownership und der spitze Bleistift
Gerade im gewerblichen Bereich wird mit spitzem Bleistift (sagt man das heute eigentlich noch so 🙂 ) gerechnet. Im Rahmen einer Kosten-Nutzen-Rechnung für den firmeneigenen Fuhrpark steht die Effizienz neuer Antriebsmodelle und deren Total Cost of Ownership (TCO) im Fokus einer Entscheidung für oder wider der Anschaffung neuer Fahrzeuge. Neben dem gewünschten Aufbruch in eine saubere Mobilität, stellen gerade in den Zeiten während und nach COVID-19 für Handwerker, Lieferdienste, Bauunternehmen und andere Gewerbetreibende die Kosten einen wichtigen Faktor dar. Kann man sich Elektromobilität als Gewerbetreibender leisten? Oder kann man, anders gesagt, sich als Gewerbetreibender eigentlich leisten, nicht in elektrische Fahrzeuge zu wechseln?
Mercedes-Benz erweitert seine Abo-Modelle auf die elektrischen Transporter
Nach der Einführung der Abo-Modelle für den EQC und EQV erweitert Mercedes-Benz das Angebot seiner Abonnements nunmehr auf E-Transporter mit Nutzfahrzeugzulassung: Ab sofort sind auch der eVito Kastenwagen sowie der eSprinter „im Abo“ erhältlich. Mit diesem Abonnement Angebot bietet Mercedes-Benz Vans neben Finanzierung, Leasing und Miete ein weiteres Angebot für seine Gewerbekunden. Der Fokus liegt auf jenen Kunden, die das Fahrzeug über einen bestimmten Zeitraum flexibel nutzen möchten, ohne sich langfristig festlegen zu wollen.
Wie sind die Konditionen für diese gewerblichen Abonnements?
Die Kosten für das Abo betragen 899 EUR (zzgl. 19% MwSt.) im Monat für den elektrischen Vito. Das eSprinter Abo steht in zwei Varianten zur Verfügung: monatlich 949 EUR (zzgl. 19% MwSt.) für das eSprinter Serienfahrzeug mit 35 kWh Batterie und einer Reichweite von 120 km oder 999 EUR (zzgl. 19% MwSt.)für den elektrischen Sprinter mit größerer Batterieausstattung von 47 kWh und einer Reichweite von 168 km.
„Ich freue mich, dass wir unseren gewerblichen Kunden eine zusätzliche Möglichkeit bieten, die Alltagstauglichkeit eines Elektrofahrzeugs in vielfältigen Situationen mit einem monatlichen Fixpreis zu erfahren“, sagt Stefan Sonntag, Geschäftsführer Mercedes-Benz Vans Mobility GmbH. „Mit zahlreichen abgeschlossenen Verträgen in kurzer Zeit, zeigen die Abos für den EQC und den EQV, dass es gerade im Bereich der Elektromobilität einen großen Kundenwunsch nach maximaler Flexibilität gibt.“
In der Abo-Rate ist alles außer den Ladekosten enthalten, so wie wir das bereits von den Abos für privat genutzte E-Autos kennen. Eingeschlossen sind eine monatliche Laufleistung von 1.250 Kilometern, Wartung, Sommer- und Winterreifen, Garantie-Reparaturen und eine Vollkaskoversicherung mit einer Selbstbeteiligung von 1.500 Euro. Mehrkilometer sind gegen die Zahlung eines Aufpreises möglich. Die reguläre Abo-Laufzeit beträgt 24 Monate und kann mit einer dreimonatigen Kündigungsfrist flexibel auch schon früher beendet werden.
Einzige Wehrmutstropfen beim Abo Angebot für Gewerbetreibende: die Stuttgarter verlangen eine einmalige Startgebühr in Höhe von 337 Euro (zzgl. 19% MwSt.) und haben ihr Angebot zunächst befristet bis zum 30.11.2021 oder solange das angebotene Fahrzeugkontingent ausreicht.
Ich bin sehr gespannt, wie die Auto Abonnements im gewerblichen Sektor angenommen werden. Letztlich wird mit diesem Angebot ein weiterer Schritt vollzogen, um den urbanen Verkehr auf der letzten Meile zu elektrifizieren.