Ein neuer niederländischer Sharing Anbieter namens GO Green sammelt 50 Millionen Euro ein und schickt sich an, seine europäische Expansion fortzusetzen. Der Sharing Experte stammt ursprünglich aus Utrecht und ist bislang vor allem aufgrund seiner grünen E-Moped Flotte bekannt. Die Tochter GO Sharing verfügt über eine Flotte von rund 5.000 E-Mopeds in 30 Städten in bislang drei Ländern – den Niederlanden, Belgien und Österreich.
GO Green erhält 50 Millionen für Flottenausbau und internationale Expansion
In einer kürzlich durchgeführten Investitionsrunde hat GO Green, die Muttergesellschaft von GO Sharing, 50 Millionen Euro eingeworben. Mit der Investition wird der Mikromobilität Anbieter sein Angebot an elektrischen Mopeds ausbauen und sein Unternehmensangebot um E-Bikes sowie Elektroautos erweitern. Die Kapitalspritze wird auch die internationale Expansion beschleunigen. Neben den Niederlanden ist GO Sharing bereits in Österreich aktiv und diese Woche startete das Unternehmen mit 500 Elektromopeds im belgischen Antwerpen. In den kommenden Monaten werden nach Auskunft des Unternehmens Deutschland, Großbritannien und die Türkei zum Servicegebiet hinzukommen.
Wer sind die Investoren in GO Green?
Die Finanzierung über 50 Millionen Euro wird von Opportunity Partners angeführt – einem Investor mit Sitz in Amsterdam, der auch hinter dem Online-Supermarkt Crisp steht. Die drei Gründer des Startups – CEO Raymon Pouwels, Doeke Boersma und Donny van den Oever – sind ebenfalls beteiligt. Eine frühere Runde über 10 Millionen Euro kam mit Hilfe von Rabo Corporate Investments zustande. Gegründet wurde GO Sharing im Jahr 2019 unter der Führung von CEO Raymon Pouwels.
Das Geschäftsmodell E-Moped Sharing
Das Geschäftsmodell von GO Green fokussiert auf einen Verhaltenswandel in der urbanen Mobilität. Elektrische Mopeds sind eine interessante Ergänzung in den Städten, neben dem ÖPNV, den E-Scootern und E-Bikes eignen sich E-Mopeds für den Ersatz vom privaten Pkw, da sie zwar die entsprechenden Reichweiten in den Städten erreichen, aber eben viel weniger Platz benötigen. Für die Flottenprovider wie GO Sharing ist es aus Erfahrung der letzten 2-3 Jahre weit weniger wahrscheinlich, dass E-Mopeds kaputt gehen und ersetzt werden müssen, als die alternativen Elektrofahrzeuge wie etwa E-Bikes und E-Scooter.
Wer sind die Wettbewerber von GO Green?
In Deutschland sind die beiden Platzhirsche TIER Mobility und emmy, die beide mit E-Mopeds in ihren Flotten aufwarten. Der amerikanische Sharing Riese Lime kündigte Anfang des Jahres an, dass er in einigen europäischen Städten E-Mopeds in seine Flotte aufnehmen würde. Uber hat sich in Frankreich und Italien mit Cityscoot in Paris zusammengetan, um somit die Cityscoot E-Mopeds in seine App zu integrieren. In den Niederlanden sind neben CHECK auch felyx E-Mopeds im Sharing Einsatz.
Der E-Moped-Markt wuchs bislang uneinheitlicher als das Segment der E-Scooter. Das liegt im wesentlichen an kleineren Einstiegshürden wie etwa der Helmpflicht oder dem Führerschein, der für diese Zweiradkategorie Pflicht ist. So musste der amerikanische Anbieter Revel beispielsweise in den USA Städte aufgrund von geringer Nachfrage aufgeben, oder zunächst für verstärkte Sicherheits- und Schulungsmaßnahmen sorgen. Hier in Europa sind die Nutzungszahlen vor allem in wettertechnisch begünstigten Süden stark steigend. Von Lissabon bis Barcelona, von Mailand bis Madrid, überall werden die E-Mopeds im Sharing genutzt, nicht zuletzt weil die Mopedkultur in diesen Ländern stark präsent ist.
Von daher freue ich mich auf diese europäische Expansion eines niederländischen Sharing Anbieters. Denn Konkurrenz belebt das Geschäft und gerade jetzt, bei den ersten richtigen Sonnenstrahlen des Frühlings macht ein elektrischen Moped so richtig Spaß.