Fiat Chrysler Automobiles (FCA) plant einen Deal mit dem amerikanischen Elektrofahrzeug Hersteller Tesla abschließen. FCA bot Tesla die Zahlung von mehreren hundert Millionen Euro, um die Tesla Elektrofahrzeuge zur eigenen Fahrzeugflotte zählen zu können. Das soll FCA Bußgelder ersparen, die sonst wegen Abgasverstößen anfallen würden.
Fiat Chrysler Automobiles wegen Abgasregelungen unter Druck – Tesla soll helfen
Autobauer Fiat Chrysler Automobiles ist unter Druck: seine Fahrzeuge stoßen laut EU-Vorschriften zu viel CO2 aus. Viele Fahrzeughersteller setzen vermehrt auf rein elektrische Fahrzeuge oder Hybridfahrzeuge – ein Trend, dem FCA noch deutlich hinterher ist. Denn in der FCA-Fahrzeugpalette finden sich hauptsächlich Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren.
Da käme die rein elektrische Fahrzeugpalette von Tesla genau richtig. Die Idee: FCA zählt die Elektroautos von Tesla zu den Eigenen, die gemeinsame Fahrzeuganzahl in Europa kommt auf einen günstigen Schnitt an elektrischen Fahrzeugen an der Gesamtanzahl und schon erspart man sich somit die Bußgelder. Die erhöhten Emissionen der Fiat-Fahrzeuge werden durch die ‚Zero Emission’ Tesla-Fahrzeuge ausgeglichen.
Deal zwischen Tesla und Fiat Chrysler Automobiles: stimmt Tesla zu?
Noch gibt es keine konkreten Informationen von Tesla, ob der Deal mit Fiat Chrysler Automobiles tatsächlich in die Tat umgesetzt wird. Doch Fahrzeughersteller FCA gerät immer mehr unter Druck. Ab 2020 will die EU die ohnehin schon strengen Abgasregelungen noch mehr verschärfen. Dann gilt: neu zugelassene Fahrzeuge dürfen nicht mehr als 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen.
Stimmt Tesla dem Deal zu, so erhalten Musk und Co. zwar ebenfalls dringend benötigte Gelder von FCA. Ob ein solcher Kuhhandel jedoch dem Image eines sauberen Elektroauto Herstellers entspricht, das lässt sich schwer bezweifeln.
Dass diese Art von Mischkalkulationen bei Herstellern durchaus Praxis ist, das zeigen die Zusammenlegungen in der Peugeot-Citroen Fahrzeugfamilie. Auch hier wird über alle Fahrzeuge hinweg der Elektroanteil gemessen. Heraus kommen aufgrund der gemeinsamen Betrachtung deutlich geringen Strafzahlungen.
Unser Fazit zu FCA und Tesla: ein umstrittener Deal
Obwohl man das Vorgeben von Fiat Chrysler Automobiles als durchaus clever bezeichnen könnte, bleibt es höchst umstritten. Mit den Abgasvorschriften verfolgt die EU ein konkretes Ziel: den Klimaschutz. Mit dem Deal mit Tesla würde FCA zwar die Abgasvorschriften erfüllen, das eigentliche Ziel – das Klima zu schützen – würde jedoch nicht erfüllt werden. Denn Fahrzeuge mit zu hohen Emissionen zu bauen und sie mit emissionsarmen Tesla-Fahrzeugen auszugleichen ist nicht im Sinne der EU-Regelungen oder des Klimaschutzes.
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