Zentrum der Fabrikation von Leichtkraftfahrzeugen der neueren Generationen war unser Nachbarland Frankreich. Hier haben sich seit den 80er Jahren Fahrzeughersteller wie Aixam, Chatenet, Ligier, Microcar, JDM oder Bellier auf die Herstellung von Leichtfahrzeugen spezialisiert. Aus Italien kamen dann Piaggio, Casalini und Grecav hinzu.
In Deutschland, Österreich und Schweiz finden wir Fahrzeuge der folgenden Hersteller von Leichtfahrzeugen auf den Straßen:
- Aixam
- Bellier Docker
- Chatenet CH26 CH39 Sporteevo
- Microcar M.Go und Virgo
- Sunnyboy S50
- Piaggio Porter (als Nutzfahrzeug)
Das französische Unternehmen Aixam hat in Deutschland einen großen Marktanteil mit seinen Kleinfahrzeugen. Aixam unterhält in Europa 600 Stützpunkte und produziert seit wenigen Jahren zwei elektrische Versionen seiner Leichtmobile: den eCity Pack und den eCity Premium.
Der Aixam eCity Pack ist mit einem AC Motor synchro mit 6kW Leistung ausgestattet, seine Reichweite liegt bei 80km (normal) und 130km in der Spitze. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 45km/h.
Der Aixam eCity Premium ist ebenfalls mit einem AC Motor synchro mit 6kW Leistung ausgestattet, seine Reichweite und Höchstgeschwindigkeit sind gleich dem eCity Pack Modell. Der eCity Premium weist jedoch einige höherwertige Ausstattungsvarianten auf, so wie etwa Lautsprecher, Alarmfunktionen und Dekorvarianten.
Citroën bringt als französischer Automobilhersteller ein neues elektrisches L6e Elektroleichtfahrzeug
Im März soll nun der Citroën Ami als Elektroleichtfahrzeug auf den Markt kommen. In Frankreich wird er mit einer Reichweite von 70km und einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h bereits ab 14 Jahren, in Deutschland ab 16 Jahren zu fahren sein. Der französische Hersteller Citroën setzt auf elektrische Leichtmobile für Paris und für die Banlieues, also die Vororte, der Hauptstadt. Einen ausführlichen Bericht zum Citroën Ami haben wir hier.
Die Zielgruppen von Aixam oder Citroën mit seinem elektrischen Ami sind sowohl Jugendliche, die ab 16 Jahren dieses Leichtfahrzeug fahren dürfen. Insbesondere auf dem Land ohne ausreichende Verkehrsinfrastruktur gelten die Fahrzeuge als sehr beliebtes Einsteiger-Fahrzeug. Neben dieser jungen Zielgruppe zählen ältere Menschen zu den Käufern und Fahrern eines elektrischen Leichtmobiles. Sie benötigen kein großes, teures Auto mehr für ihre Mobilität und wollen doch nicht ganz auf ein Fahrzeug verzichten, das sie (trocken) zum Einkauf, Arzttermin oder ins Theater bringt.
Leichtelektrofahrzeuge der Klasse L7e
Diese Fahrzeuge sind ‘fast’ als Pkw zu bezeichnen. Mit einer Leermasse bis 450 kg (bis 600 kg für Güterbeförderung) ohne die Batterien und einer Nutzleistung bis zu 15 kW gelten sie zu dieser Fahrzeugklasse L7e. Wir stellen die wichtigsten Modelle und ihre Hersteller hier auf dem eMobilität Blog vor.
Microlino und Tazzari aus Italien
Zwei europäische Hersteller namens Microlino aus der Schweiz und Tazzari aus Italien haben in den vergangenen Jahren die Entwicklung der elektrischen Kleinfahrzeuge vorangetrieben. Tazzari aus dem italienischen Imola baut ein eigenes, vierrädriges Elektro-Leichtfahrzeug (L7e) mit dem Namen TAZZARI EV. Entworfen und entwickelt in Italien gilt es als ideales Leichtmobil für die Städte der Zukunft. Es ist mit einem Frontantrieb ausgestattet, kompakter als die weiteren Modelle des Herstellers, wie etwa das ZERO EM2, und mit mehr als 440 Litern Stauraum dank des neuen Stahlrahmens inklusive Frontantrieb.
Tazzari unterstützt neben dem Bau der eigenen elektrischen Fahrzeuge externe Unternehmen bei der Entwicklung kompletter Fahrzeuge und derer Bauteile. Mit Hilfe seiner TAZZARI EV TECHNOLOGY ist man auf den Aufbau von Projekten und Produktionslinien in anderen Ländern spezialisiert. So kam ursprünglich auch die Zusammenarbeit zum Microlino mit der Schweizer Familie Ouboter zustande. Jüngste Entwicklung ist die Einigung der Microlino Erfinder mit dem westfälischen Zulieferer Artega und dem zukünftigen Bau der Kultfahrzeuge bei einem weiteren Produzenten von elektrischen Fahrzeugen in Italien.
Renault Twizy
Der elektrische Renault Twizy ist der Klassiker unter den L7e Fahrzeugen, es gibt ihn in zwei Varanten – als Twizy 45 und als Twizy 80. Für beide Twizy Modelle ist zuzüglich zu den unten angegebenen Preisen eine monatliche Batteriemiete in Höhe von 50 Euro zu zahlen.
Der französische Hersteller Renault preist das einzigartige Design des Twizy als unwiderstehlich und gibt als eines der wichtigsten Charakteristika die super einfache Parkplatzsuche an. ‚Nicht breiter als zwei Armlängen, bietet er zwei Plätze, vier Räder und unzählige Möglichkeiten, ihn nach Ihren Vorstellungen zu personalisieren‘ so die Botschaft. Als optionale Merkmale des Twist sind die Flügeltüren, das Panoramadach und durchdachte Ablagefächer bei den Twizy Käufern beliebt.
Der Renault Twizy 45 kommt auf eine Leistung von 7,6kW, hat eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h, wiegt leer 548 kg und schafft mit einer Akku-Kapazität von 6,1 kWh eine Reichweite von 100 Kilometern. In Deutschland liegt sein Preis bei 6.950 Euro, der Twizy 45 ist wie alle L7e Modelle derzeit nicht förderfähig.
Der Renault Twizy 80 kommt auf eine Leistung von 12,6kW, hat eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, wiegt leer 562 kg und schafft aufgrund des höheren Gewichts mit einer Akku-Kapazität von 6,1 kWh eine Reichweite von 90 Kilometern. In Deutschland liegt sein Preis bei 7.650 Euro, auch der Twizy 80 ist wie alle L7e Modelle derzeit nicht förderfähig.