Mit der Landeshauptstadt Berlin und der niederländischen Stadt Leiden setzen zwei europäische Städte weitere Meilensteine in der Elektromobilität. Denn in diesen beiden Städten sollen in Zukunft Elektrobusse im öffentlichen Personennahverkehr eingesetzt werden.

Leiden, Holland: vollelektrische Linienbusse im öffentlichen Personennahverkehr

In der niederländischen Stadt Leiden wurden bereits fünf vollelektrische Linienbusse in den öffentlichen Linienverkehr eingeführt. Im August diesen Jahres sollen weitere 18 Elektrobusse folgen. Das Resultat: die Flotte an Stadtbussen in Leiden soll ab August 2019 ausschließlich vollelektrisch unterwegs sein.

Elektrobusse in Leiden: Kooperation zwischen OEM Volvo, ÖPNV-Betreiber Arriva und Ladeinfrastruktur Hersteller ABB

Das Projekt der Elektrifizierung des Linienverkehrs in Leiden entstand aus einer Partnerschaft zwischen dem Fahrzeughersteller Volvo, der Betreibergesellschaft des öffentlichen Personennahverkehrs Arriva in Leiden, und dem Hersteller der Ladeinfrastruktur ABB. Das funktioniert so: Volvo stellt die Elektrofahrzeuge und ABB die Ladestationen. ÖPNV-Betreiber Arriva eignet sich zudem als starker Befürworter alternativer Mobilitätslösungen optimal für die Einführung vollelektrischer Nutzfahrzeuge im ÖPNV.

Ziel der Kooperation zwischen Volvo, Arriva und ABB: eine saubere und leise Transportlösung für die Innenstadt

Die enge Zusammenarbeit der drei Partner soll vor allem eines ermöglichen: eine „leise und saubere Art der Beförderung durch die Stadt Leiden“, so der Direktor von Volvo Buses Benelux Bas Dubois.

Auch ÖPNV-Betreiber Arriva ist daran interessiert, die Zukunft der Elektromobilität in urbanen Räumen mitzugestalten. Schon seit 2011 setzt sich die ÖPNV-Betreibergesellschaft Arriva für nachhaltige und umweltschonende Mobilitätslösungen in urbanen Gebieten ein. Bereits im Jahr 2011 kooperierte Arriva mit OEM Volvo in der Einführung von Volvo-Bussen mit Hybridantrieb in der niederländischen Stadt Dordrecht.

Vollelektrische Volvo-Busse im Linienverkehr in der Leidener Innenstadt

Aktuell sind fünf Volvo-Busse des Typs 7900 E als Linienfahrzeuge in Leiden im Einsatz. ABB-Ladestationen sind an den jeweiligen Endstationen der Linienbusse platziert. In nur 10 Minuten können die Elektrobusse für eine Reichweite von 40 km aufgeladen werden – eine Reichweite vollkommen ausreichend für kurze Linienstrecken auf der letzten Meile.

Die restlichen 18 elektrischen Linienbusse sollen nach und nach von OEM Volvo nach Leiden geliefert werden. Ladeinfrastruktur Hersteller ABB soll zudem noch zwei weitere Ladestationen zur Verfügung stellen.

Berliner Verkehrsbetriebe: ab Frühjahr 2020 vollelektrisch auf Linie 200

Neben Leiden will jetzt auch die Bundeshauptstadt auf Elektrofahrzeuge im öffentlichen Personennahverkehr umsteigen. Mitte letzten Monats bestätigte der Aufsichtsrat der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) die zukünftige Einführung elektrischer Gelenkbusse. Bereits im Februar hatte Berlin einen Mercedes-Benz eCitaro Elektrobus erhalten. Dieser 12m Bus hat eine Reichweite von 150 km und soll als Vorläufer für weitere 600 Gelenk- und 350 Solobusse in den kommenden Jahren gelten.

Forschungsprojekt ‚E-MetroBus’: 15 elektrische Solaris-Busse ab 2020 in der Berliner Innenstadt

Der polnische Nutzfahrzeughersteller Solaris – einer der führenden Hersteller für Busse in Europa – soll die Elektrobusse nach Berlin liefern. Der Technologiekonzern Siemens soll die Ladeinfrastruktur in Form von Schnellladestationen bereitstellen.

Das alles geschieht im Rahmen des Forschungsprojektes ‚E-MetroBus’, Das Projekt wird, unter anderem, von dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur finanziell gefördert.

Die elektrischen Solaris-Busse sind von dem Typ Urbino 18 electric. 18 Meter messen die Elektrobusse in der Länge und können insgesamt 99 Fahrgäste transportieren. Ähnlich wie die Elektrobusse in Leiden sollen auch die Busse in Berlin an ihren Endhaltestellen geladen werden.

Berlin plant weiter: weitere 30 E-Busse bis Ende 2019

Im Rahmen eines Pressetermins am 27. März 2019 werden 30 weitere Elektrobusse für den BVG vorgestellt. Schon Ende diesen Jahres sollen 15 E-Busse des Typs Solaris Urbino 12 electric und die gleiche Anzahl an E-Bussen des Typs e-Citaro von Mercedes-Benz in den Berliner ÖPNV aufgenommen werden. Auch weitere Entwicklungen bezüglich des Umstiegs auf Elektromobilität in der BVG Busflotte sind geplant und sollen bei dem Pressetermin Ende März bekanntgegeben werden.

Ein Blick in die Zukunft: Leiden und Berlin fungieren als Beispiel, andere Städte sollen nachziehen

Der Umstieg auf die Elektromobilität im öffentlichen Personennahverkehr bringt Vorteile mit sich – sowohl für Stadtbewohner als auch die Umwelt. Denn Elektrobusse bewegen sich leise und emissionsfrei im Stadtverkehr.

Damit verfolgen Leiden und Berlin einen Trend in der Elektromobilität, den auch andere europäische Städte verfolgen. Die elektrischen Solaris-Busse, beispielsweise, sind schon in vielen europäischen Städten unterwegs. Auch Volvo erhielt bereits zahlreiche Bestellungen für seine vollelektrischen Busse aus Schweden, Großbritannien, Luxemburg, Polen, Norwegen und Dänemark. Diese Entwicklung lässt darauf hoffen, dass in Zukunft noch mehr Städte in den Trend der Elektromobilität im ÖPNV einsteigen.