Damon Motorcycles – Elektromotorräder auf einer neuen Ebene

Konnektivität auf einer neuen Ebene in der Welt der Elektromotorräder und der Motorräder allgemein gesehen steckt hinter dem Konzept von Damon Motorcycles und deren erstem Modell, der Hypersport Pro. Damit ist nicht die Verbindung des E-Motorrads zum Smartphone gemeint. Die Damon verbindet sich über die Cloud mit Gleichgesinnten. Während der Fahrt überwacht sie zusätzlich den Verkehr. Ein solches Rundum-System ist bei Motorrädern gänzlich neu. Grund genug, sich dieses E-Bike einmal genauer anzusehen. Vorgestellt wird es am 07.01.2020 auf der CES in Las Vegas.

Überwachung und Konnektivität gegen Unfälle

Zugegeben, ganz neu ist die Idee selbstverständlich nicht, aber wie bereits erwähnt ist eine 360°-Konnektivität und eine Verbindung zur Cloud tatsächlich ein Novum für Motorräder – meines Wissens auch für Elektromotorräder. Diverse Nachrichtenportale sind bereits auf Damon aufmerksam geworden. Zuletzt wurde das E-Motorrad von Top Gear, bei der BBC, unter die Lupe genommen.

Die permanente 360° Überwachung des Verkehrs und Verbindung zu anderen Fahrzeugen, die das Elektromotorrad umgeben soll das Unfallrisiko erheblich reduzieren. Das AWSM (360° Advanced Warning System for Motorcycles) beobachtet alle Verkehrsteilnehmer um das Motorrad herum und gibt dem Fahrer im Fall der Fälle ein paar wertvolle Sekunden für eine Reaktion. Sensoren, Kameras und Radar ermöglichen dies. Damit baut Damon quasi die Sicherheitstechnologie von Pkw’s in ein Motorrad ein.

Wie genau funktioniert das AWSM von Damon Motorcycles?

Die Hypersport Pro kommt offenbar ohne Stabilitätssensoren aus, die bei Motorrädern der etwas teureren Kategorie heute eigentlich Standard sind. Dabei geht es vor allem um so ausgeklügelte Dinge wie ein Schräglagen-ABS, welches eine Vollbremsung in Schräglage ermöglicht. Ohne dieses Feature grenzt eine solche, erfolgreiche Aktion an Zauberei. Ein Schräglagen-ABS sorgt für die volle Kontrolle bei einer Vollbremsung innerhalb der physikalischen Grenzen.

Ohne diese Technologie stellt sich das Motorrad durch den Bremsvorgang gerade auf und bremst. Für eine Neigungskorrektur oder einen Richtungswechsel muss die Bremse gelöst werden.

Bildrechte: Damon Motorcycles Hypersport Pro

Die Überwachung von Damon Motorcycles erfasst alle Verkehrsteilnehmer und analysiert die Fahrdaten auf mögliche Kollisionen hin. Wird eine Gefahrensituation erkannt erhält der Fahrer einen Impuls über eine Vibration am Lenker. Wenn sich eine Gefahr im toten Winkel abzeichnet leuchtet eine Warnlampe im Aero-Bildschirm der Hypersport Pro auf. Auf diesem Bildschirm ist auch das Geschehen hinter dem Motorrad zu sehen.

Bildrechte: Damon Motorcycles Hypersport Pro

Die Verbindung zur Damon-Cloud

Bisher lernte der Fahrer sein Elektromotorrad kennen um damit besser fahren zu können. Doch die Hypersport Pro lernt auch das Fahrverhalten des Fahrers kennen. Das ist nötig um die Verkehrswarnungen auch tatsächlich situationsgerecht auszugeben. Zudem sammelt die Cloud Daten aller Fahrer. Aus diesem Wissenspool lernen die Elektromotorräder dann permanent. Die Software erkennt nicht nur Gefahrensituationen, sondern analysiert, wie es dazu gekommen ist. Das verbessert die Früherkennung mit jedem gefahrenen Meter für alle Fahrer permanent.

Was hält das Elektromotorrad von Damon Motorcycles sonst noch bereit?

Die Sitzposition der Hypersport Pro lässt sich einem Knopfdruck während der Fahrt aktiv verändern. Der Lenker, der Sitz, der Bildschirm und die Fußrasten können die Position ändern. Somit kann der Fahrer zwischen Touring- und Supersport-Position wechseln. In der Touring-Position ist die Sitzhaltung eher entspannt aufrecht, was Müdigkeit in den Extremitäten vorbeugt und für längere Strecken oder den Stadtverkehr geeignet ist. Mit der Supersport-Position ist der Fahrer deutlich näher am E-Bike, was das Handling präziser macht und den Luftwiderstand verringert. Genau das richtige um nach einem harten Tag im Büro flüsterleise über kurvenreiche Landstraßen zu brettern.

Das Design und technische Daten

Mit der Veröffentlichung von Leistungsdaten hält sich Damon Motorcycles derzeit noch zurück. Auch ein austauschbarer Akku wird nicht erwähnt, um zusätzlichen Stauraum zu schaffen. Eine Verbindung zum Smartphone ist derzeit ebenfalls nicht erwähnt. Es sollte aber sehr wundern, wenn eine eigene App nicht noch angeboten wird, zumal eine Stellenausschreibung für einen iOS/Android-Entwickler ausgeschrieben wurde.

Bildrechte: Damon Motorcycles Hypersport Pro

Das Design ist aber sehr gut gelungen. Es erinnert an der Front etwas an die Ducati Supersport. Ansonsten sind die Scheinwerfer und Blinker markant, die Mischung aus Schwarz, Gelb und Carbon ist sehr gut gelungen. Rückspiegel sucht man natürlich vergeblich, dafür gibt es den Bildschirm im Cockpit. Bei den Bremsen wurde nicht gespart und Brembo verbaut. Die Rückleuchten und hinteren Blinker unter dem Sitz zu platzieren ist eine sehr elegante Lösung. Durch den fehlenden Auspuff wirkt die Hypersport Pro recht schlank. Das Design orientiert sich an klassischen Supersportlern was eine große Fangemeinde ansprechen dürfte.

Bildrechte: Damon Motorcycles Hypersport Pro (im Bild rechts)

Mein Fazit zum neuesten Fahrzeug von Damon Motorcycles

Aus der Sicht eines Motorradfahrers mit einer entspannten Fahrweise und Interesse an neuen Technologien ist Damon eine top Firma. Ich bin zwar nicht der Typ für Supersportler, aber die Möglichkeiten der Hypersport Pro reizen mich trotzdem. Dieses Elektromotorrad unterstützt den Fahrer, ohne sich (vermutlich) nach einem Rentner-Motorrad anzufühlen, das durch unzählige Assistenzsysteme eingreift. Nur die Möglichkeiten Gepäck oder einen Sozius mitzunehmen, dürften begrenzt sein. Eine Probefahrt würde ich mir aber nicht entgehen lassen. Man kann gespannt sein, was Damon Motorcycles noch alles auf die Straße bringt – ab dem 07.01. auf der Consumer Electronics Show CES in Las Vegas und in den kommenden Jahren.

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