Vor wenigen Tagen kündigte der E-Scooter Sharing Anbieter Bird ein eigenes Fahrzeug an. Es geht um das neueste Fahrzeug seiner Flotte, das Fahrer über das globale gemeinsame Netzwerk selbst kaufen oder per Sharing fahren können. Dieser Bird One gebrandete E-Scooter soll eine längere Lebensdauer aufweisen als die bislang aus chinesischer Produktion stammenden Xiaomi und Segway-Ninebot Roller.

Der Sharing Spezialist Bird setzt auf E-Scooter in Eigenproduktion

Vielen Mobility Begeisterten ist das amerikanische Unternehmen Bird durch die Sharing Services von elektrischen Scootern bekannt. Inzwischen ist Bird in mehr als 100 Städten aktiv, ich selbst habe die Bird E-Scooter beispielsweise in Tel Aviv bei schönstem Sonnenschein getestet.

Bird startet in weiteren fünfzig europäischen Städten

Bird kämpft mit der Qualität der chinesischen elektrischen Zweiräder

Doch Bird hat in den vergangenen Monaten vermehrt Probleme mit der Qualität der bislang von Xiaomi und Segway-Ninebot gebauten elektrischen Scooter gehabt. Gebrochene Lenkstangen, angebrochene Radaufhängungen, Probleme mit dem Trittbrett – es gibt eine ganze Serie an Mängeln, die beim Sharing der Fahrzeuge auftreten. Und wer die knapp kalkulierten Konditionen der Sharing Anbieter kennt, der weiss wie wichtig eine quasi 100% Verfügbarkeit oder eine Laufzeit von mindestens zwei Monaten der Scooter für die Anbieter sind. Effektiv, so wird hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, halten die E-Scooter gerade einmal vierzehn bis zwanzig Tage.

Bird braucht also E-Scooter Fahrzeuge mit besserer Qualität um auf dem Weg zu einem nachhaltig profitablen Unternehmen überhaupt eine Chance zu haben.

Wer steckt hinter dem brandneuen Bird One E-Scooter?

Die Entwicklung der Bird One E-Scooter fand im eigenen Haus statt. Die Fahrzeuge wurden in den USA vom Bird eigenen Fahrzeugteam entwickelt und konstruiert. Hier steckt natürlich ganz viel Erfahrung aus den Testergebnissen von Dutzenden Millionen Fahrten der Sharing Nutzer drin. Die Bird Ingenieure bauen auf modernste Produktgestaltung und -technik und unterzogen die Elektroscooter strengen Fahrzeugtests.

Gibt es den Bird One in verschiedenen Farben?

Seit Ende der Woche sind die Bird One E-Scooter nun zu bestellen. Erhältlich sind die E-Scooter in drei Farben: Jet Black, Dove White und Electric Rose. Sie können auf der Bird Webseite vorbestellt werden.

Wofür werden die Bird One Fahrzeuge eingesetzt?

Zusätzlich werden die Bird One Fahrzeuge ab sofort für Fahrgäste als Teil der gemeinsamen E-Scooter Sharing-Flotte von Bird zur Verfügung stehen. Das Mikromobilitätsunternehmen wird sein Modell M365 für monatliche Privatvermietungen nutzen. Das heißt dass es den Ninebot ES zukünftig nicht mehr für die Monatsmieten geben wird. Der Schritt zielt darauf ab, den Verbrauchern, die E-Scooter im Sharing benutzen, kommerzielle Qualität zu bieten, die für zweckmäßige und nachhaltige Fahrzeuge auf der Straße gebaut werden.

Welche spezifischen technischen Funktionen weist Bird One auf?

Der Bird One weist eine zweifach längere Akkulaufzeit und eine größere Reichweite als derzeitige handelsübliche E-Scooter in den USA auf. Der E-Scooter verfügt über ein besonderes Energiespeichersystem, das eine hervorragende Beständigkeit gegen Regen und Staub sowie einen verbesserten Betrieb bei schlechtem Wetter bieten soll. Hier sollen sich tatsächlich die monatelangen Erfahrungen aus dem Bird Sharing Betrieb wiederfinden.

Welche Reichweite hat der Bird One E-Scooter?

Eine Reichweite von knapp 50 Kilometer mit einer Ladung ist definitiv eine Ansage. Wobei natürlich immer zu berücksichtigen ist, in welcher Topographie diese Reichweitentests gemacht wurden. Bei mir in Oberbayern ist eine solche Reichweite weit schwerer zu erzielen, als beispielsweise an der Binnenalster in Hamburg.

Die verbesserte Haltbarkeit des Bird One – klappt das?

Die Elektroscooter Bird One wurden mit einem stahlverstärkten Aluminiumrahmen und einem langlebigen festen Hals entwickelt. Die amerikanischen Entwickler prognostizieren eine viermal längere voraussichtliche Lebensdauer der E-Roller im Vergleich zu den Fahrzeugen, die derzeit in den Sharing Flotten von Bird verwendet werden.

Unser Fazit zum neuen E-Scooter Bird One

Der amerikanische Sharing Gigant Bird hat als einer der sogenannten ‘First Mover’ eine der ganz elementaren Schwachstellen seines Services erkannt. Die Lebensdauer der bisherigen E-Fahrzeuge machte richtig Schwierigkeiten, ganz zu schweigen vom stets wachsenden Elektroschrotthaufen, den das Unternehmen mit seinen chinesischen Produktionen bislang aufbaut. Wir haben das neue Fahrzeug Bird One noch nicht selbst getestet, aber die Aussagen der Bird Ingenieure klingen sehr vielversprechend.

Klar ist auch, dass Bird mit seiner Finanzkraft einer der wenigen Sharing-Anbieter sein wird, der sich den Luxus einer Eigenproduktion der elektrischen Zweiräder leisten kann. Hier ist von enormem Vorteil, dass die Erkenntnisse aus Millionen von Fahrkilometern aus den Sharing Services mit in das neue Fahrzeug einfließen können.

Sobald ich einen der Bird One E-Scooter in die Hände bekomme, werde ich den Test machen und hier auf unserem eMobilität Blog – der Blog veröffentlichen. Versprochen.