Meine Erfahrung mit Elektroautos auf Mallorca

Aktuell Fahre ich: BMW i3

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Aktuell fahre ich: BMW i3

Vor wenigen Tagen habe ich in meinem Post über die Erfahrungen bei der Anmietung eines Elektroautos auf Mallorca berichtet. Die Mietwagen Anbieter sind noch etwas zögerlich beim Angebot von Elektrofahrzeugen.

An der Größe der Insel kann das nicht liegen. Mit ihrer Breite von ungefähr 100km und einer Länge von ca. 70km sind die Ausmasse so überschaubar, dass ein Elektroauto ohne größere Probleme von Ost nach West oder Nord nach Süden fahren kann.

Riesiger Spaßfaktor mit den Elektroautos auf Mallorca

Unsere Fahrt vom Flughafen bei Palma nach Arta im Nord-Osten von Mallorca war daher ein Kinderspiel. Der Bordcomputer unseres BMW i3 lenkte uns durch die kleineren Seitenstraßen. Es ging über Petra und nicht über die größere Ma-15 und Manacor. Und gerade in diesen kleineren Orten mit ihren schmalen Gässchen zeigt der BMW i3 sein großartiges Handling. Wendig in den engen Straßen, rund um die Schlaglöcher und spritzig beim Anzug rund um die vielen Kreisverkehre.

Einzig die geräuschlose Annäherung an Fussgänger oder Fahrradfahrer ließ den ein oder anderen am Wegesrand zusammenschrecken, sobald der Wagen dann in Sichtweite war. Keine Frage: die Mallorquiner sind Elektrowagen anscheinend noch nicht gewöhnt. Elektroautos auf Mallorca fahren ist halt nach wie vor etwas Außergewöhnliches.

Die Ladesituation ist derzeit unbefriedigend

Etwas irritiert hat mich die Ladesituation auf Mallorca. Beim Vermieter wurde ich aufgeklärt, dass eine Endesa Karte nicht zum Programm der Mietdauer gehört. Jene berechtigen zum Laden an einer der sechs mallorquinischen Schnellladesäulen. Beim Provider verweist man auf der Webseite, sich für die Vermittlung einer ecar-RFID Ladekarte vor der Reise an die deutsche Dependance zu wenden.

Bei Sixt geht man davon aus, dass ich als Fahrer eines BMW i3 auf den Range Extender zurückgreife. Man löst so das Dilemma der Ladestationen. Jener Range Extender ist zwar sehr beruhigend, aber für die wirklich CO2 neutrale Fahrt über die Insel doch nicht ganz das Richtige. Nach ca. 100km war eben Schluss bei unserer reinen Akkuleistung. Das lag wenig an den niedrigen Temperaturen, denn im Vergleich zu meinen Erlebnissen im Winter in Bayern, erfreuten wir uns am Wochenende über den 1. Mai an durchschnittlichen 16 Grad Celsius.

Nein, die vielen Steigungen im Norden der Insel und das stete auf- und ab fraßen unaufhaltsam an unserer Akkuleistung. Letztlich blieb mir häufig keine andere Wahl, als den Range Extender zu aktivieren. Mit seinem leichten Brummen stört der zwar nicht wahnsinnig, aber eine 100% Elektrofahrt war es dann eben doch nicht.

Mein Tipp: THG-Prämie einlösen – viele E-Autofahrer vergessen es

Vielen Elektroautofahrern ist gar nicht bekannt, dass sie – Jahr für Jahr aufs neue – danke E-Auto ein Anrecht aufs Einlösen der sog. THG-Prämie haben. Diese Prämie belohnt E-Autofahrer für ihren Beitrag zum Umweltschutz.
Das Problem ist jedoch, dass die THG-Prämie dem Begünstigten nicht einfach zufällt: Sie muss vielmehr „eingelöst“ werden. Und das lohnt sich, erhält die im Fahrzeugschein registrierte Person (auch bei Leasing) eine nette, dreistellige Summe (2023. ca. 300 bis 400€, 2024 jedoch nur bis zu 100€)
Zum Einlösen kann man auf diverse Anbieter zurückgreifen, die sich um die Bürokratie kümmern. Selbst einreichen kann man die THG-Quote nicht.
Einen guten Überblick über die verschiedenen Anbieter haben wir bei diesem THG Quoten Vergleichsportal gefunden.

Das Laden in den privaten Haushalten – besser nicht

Elektroautos laden auf Mallorca

Problematisch war dann eher die Ladesituation in den privaten Haushalten. Leider ist es mir gelungen, in der Finca von Freunden mehrfach die Sicherungen durchbrennen zu lassen. Gerade mein geplanter Ladezeitraum über Nacht war nicht erfolgreich. Hier waren sowohl die Batterie nicht geladen, als auch die Biere im angrenzenden Kühlschrank (in der Garage) warm, da die Sicherung die gesamte Garage ausgeknockt hatte.

Das ist unbefriedigend und zeigt, wie für den nachhaltigen Erfolg von Elektroautos auf Mallorca die Ladestellen schleunigst ausgebaut werden müssen. Doch wenn das passiert, dann ist die Baleareninsel der perfekte Ort für kleine, wendige Elektroautos. Und ich verspreche – wir werden das beim nächsten Besuch in Spanien wieder testen.

Ich bin Michael, der Autor des emobilitaetblogs

Mein aktuelles Fahrzeug: ein BMW i3

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Mein aktuelles Fahrzeug: ein BMW i3

Hinweis für meine Blog-Besucher:
Ich habe eine Kooperation mit dem THG-Anbieter "Elektrovorteil" geschlossen. Über diesen Link erhalten Besucher 10€ mehr als THG-Quote (normal: 100€; über meinen Link: 110€) und ich erhalte eine Provision.

3 Gedanken zu „Meine Erfahrung mit Elektroautos auf Mallorca“

  1. Hallo Michael, toller Bericht. Ich habe ähnliche Erfahrungen vor etwas mehr als einem Jahr gemacht. Schade, dass sich seitdem noch immer nichts geändert hat. Sixt macht es sich da leider sehr einfach. Andere Vermieter legen wenigstens Ladekarten für die Schnelllader ins Auto. Für mich war damals nach ein paar Tagen der Wechsel zum Verbrenner erforderlich, da mein Nissan Leaf ohne Range Extender schnell am Ende war. Schade, die Insel ist ansonsten perfekt für Elektromobilität.

  2. Schöner Bericht.

    Inzwischen hat übrigens Hertz den neuen i3 ohne RE und mit CCS. Das Fahrzeug kann man an den sechs (sehr gut verteilten) Schnellladestationen mit knapp 50kW laden. In einer halben Stunde hat man damit ungefähr 150 bis 170km geladen (mittlerer Verbrauch bei rund 14kWh pro 100km ab Batterie), wenn die Batterie einen ausreichend niedrigen Ladezustand hat. Die Freischaltung der Stationen erfolgt per Endesa-Chip, den man von Hertz erhält (am Schlüsselbund). Die Endesa ecaR-App für das Smartphone ist empfehlenswert (gratis) zum Auffinden der Ladestationen. Alternativ sind die Ladestationen im Navi eingespeichert.

    Hintergrund meiner Erfahrung: Wir haben aktuell ein Projekt zur touristischen Elektromobilität auf Mallorca, das insbesondere Elektrofahrzeuge in Mietwagenflotten untersucht. Wir sind inzwischen den i3 von Sixt (1193), den Leaf von Goldcar (1530km) und den neuen i3 von Hertz (1017km) gefahren, bisher also insgesamt 3740km. Das Projekt verfolgt eine Reihe von Zielen, u.a. untersuchen wir die Akzeptanz und Kundenzufriedenheit der Mietwagenkunden, die ein Elektrofahrzeug ausleihen. Die Mietwagenfirmen verteilen hierzu einen entsprechenden Fragebogen, der im Rahmen einer Bachelorarbeit erstellt wurde und ausgewertet wird.

    Wir haben inzwischen viele interessante Erkenntnisse gewonnen. Einen Bericht dazu wird es Ende September geben. Wir stehen aber auch vorher gerne für Rückfragen zur Verfügung.

    Eine eindeutige Erkenntnis: Mallorca im Elektrofahrzeug zu erkunden macht unglaublich viel Freude, wenn man wenige (einfache) Dinge beachtet. Zum Beispiel ist eine garantierte Lademöglichkeit direkt am Ort der Übernachtung – an der Finca, am Appartement, am Hotel – unbedingte Voraussetzung, damit man den Urlaubstag mit einem voll geladenen Fahrzeug beginnt. Wichtig: Nur an den Schnellladestationen kann geladen werden. Die Langsam-Ladestationen stehen nicht zur Verfügung (mangels Ladekarte), sind aber für den Urlauber auch nicht erforderlich.

    • danke euch beiden für eure Kommentare. Ich bin auch der Meinung, dass der Spaßfaktor mit einem Elektroauto ganz großartig zur Insel Mallorca passt. Wenn jetzt die Ladesituation gelöst wird, und ihr habt ja durchaus Beispiele genant, wie das passieren kann, dann werden wir bald viel mehr Elektroautos auf Mallorca sehen. Schön wäre das … BG Michael

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